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Amtsblatt VG Pirmasens-Land
Ausgabe 45/2024
Verbandsgemeinde
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Landkreis Südwestpfalz

Das Bild zeigt Landrätin Dr. Susanne Ganster mit den Vertretern der fünf Siegergemeinden, die sich für den Gebietsentscheid qualifiziert haben. Foto: Kreisverwaltung

zeigt Landrätin Dr. Susanne Ganster (links) und die Kommissionsvorsitzende Martina Wagner (Zweite von rechts) mit den Vertretern aller 14 teilnehmenden Gemeinden. Foto: Kreisverwaltung

Vollsperrung der L 478 zwischen Ludwigswinkel und Eppenbrunn

Anlässlich einer Treibjagd muss am Mittwoch, den 20.11., zwischen 09.00 Uhr und 11.30 Uhr die L 478 zwischen Ludwingswinkel, Schönthalweiher und Eppenbrunn (Eselssteige) voll gesperrt werden.

Aus Richtung Eppenbrunn ist frei bis zur Zufahrt Hohe List.

Der Verkehr wird die L 487 (Braunsberg)- Salzwoog - L 486- L 485 - Langmühle - Glashütte - Stephanshof und umgekehrt umgeleitet.

Wir bitten die Verkehrsteilnehmer um Verständnis.

„Unser Dorf hat Zukunft“

Bottenbach gewinnt den Kreisentscheid

Am Mittwochabend herrschte im Kreistagssaal merklich Spannung: Vertreter von 14 Gemeinden warteten bei der Siegerehrung darauf, dass Landrätin Dr. Susanne Ganster die Sieger der ersten Runde des Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ verkündete. Erstmals fand die Siegerehrung des Kreisentscheids in neuem Format und festlichem Rahmen im Kreistagssaal der Kreisverwaltung Südwestpfalz statt, umrahmt von musikalischen Beiträgen von Paulina Martin am Flügel.

14 Dörfer, so viele wie in keinem anderen Landkreis in Rheinland-Pfalz, hatten sich an sechs Tagen bei Dorfrundgängen den prüfenden Blicken der neu zusammengesetzten Kreiskommission gestellt: Bottenbach, Vinningen, Kröppen, Eppenbrunn, Riedelberg, Großsteinhausen, Battweiler, Herschberg, Weselberg, Hornbach, Mauschbach, Kleisteinhausen, Donsieders und Bobenthal. Sieger im Kreisentscheid des Dorfwettbewerbs ist die Gemeinde Bottenbach. Es folgen Weselberg, Bobenthal, Eppenbrunn und Kleinsteinhausen. Alle fünf Dörfer haben sich für den Gebietsentscheid des Dorfwettbewerbs qualifiziert, der im Frühjahr 2025 ansteht.

Landrätin Dr. Susanne Ganster betonte, dass alle 14 teilnehmenden Gemeinden Eindruck gemacht hätten; die Entscheidung sei der Kommission sehr schwergefallen. Sie verlas folgende Beurteilungen der Kommission:

„Die Siegergemeinde Bottenbach überzeugte die Kreiskommission insbesondere durch ihr herausragendes und über die Kreisgrenzen hinaus bekanntes ehren- und bürgerschaftliches Engagement, im Rahmen dessen in den vergangenen Jahren zahlreiche große Vorhaben wie der Bau der Grillhütte oder der Schutzhütte umgesetzt werden konnten. Die Kommissionsmitglieder sehen hier auch in den kommenden Jahren eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Zudem setzt die Gemeinde schon seit geraumer Zeit auf erneuerbare Energien und sichert sich so für die Zukunft Einnahmequellen, von denen alle in der Ortsgemeinde profitieren können. Gestalterisch verfügt die Gemeinde über ein homogenes Ortsbild und eine gute Infrastruktur und ist in allen zu bewertenden Bereichen ein Dorf mit Zukunft.“

„In Weselberg eröffnen sich durch die exzellente Lage mit der Anbindung an die A62 auf der Sickingerhöhe erhebliche Potenziale für eine wirtschaftliche Entwicklung. So ergibt sich hier ein Mix aus der Nutzung von erneuerbaren Energien und der Entwicklung von Gewerbeflächen, welcher der Ortsgemeinde ein gesundes Fundament für eine gute zukünftige Entwicklung bietet. Die Ortsgemeinde hat sich der Kommission hervorragend präsentiert und konnte in vielfältiger Weise wie etwa auch beim ehrenamtlichen Engagement punkten. Hervor sticht das Dorfarchiv als gutes Beispiel zur Sicherung der Dorfgeschichte.“

„In Bobenthal ist der optische Eindruck der Gemeinde durch die pittoresken Fachwerkhäuser ein Pfund, mit dem die Gemeinde wuchern kann. Die Einbettung in das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen und das Wieslautertal nutzt die Gemeinde gekonnt, sodass die wunderbare Natur im und außerhalb des Orts der Ortsgemeinde einen besonderen Charme verleiht. Der enge Austausch und die gute Zusammenarbeit mit den französischen Nachbarn als Gemeinde im Herzen Europas haben bei der Kreiskommission bleibenden Eindruck hinterlassen.“

„Sehr angetan zeigte sich die Kreiskommission von der baulichen Gestaltung und Entwicklung in Eppenbrunn, die ein harmonisches Ortsbild schafft. Erwähnenswert ist neben dem Erhalt der ortstypischen Hauskubaturen auch das Neubaugebiet, das sich im maßvollen Wachstum harmonisch ins Gesamtortsbild einfügt und Raum für Weiterentwicklung lässt. Das neue Gemeinbedarfszentrum stellt einen Musterbau für ländliche Maßstäbe und Gestaltung dar und deckt, eingebettet in den Freizeitpark, alle Bedarfe der Ortsgemeinde. Zudem ist der neue Tante-Enso-Laden ein gelungenes Bespiel für eine gewinnbringende Innenentwicklung, die sich aus bürgerschaftlichem Engagement entwickelt hat und eine Vorbildfunktion auch für andere Ortsgemeinden darstellt. Die einzigartige Naturlandschaft und die grenzüberschreitenden Wanderwege schaffen erhebliches touristisches Potenzial.“

„Die Gemeinde Kleinsteinhausen hat von der Dorferneuerung in den letzten Jahren erheblich profitiert. Das Dorfgemeinschaftshaus und der damit verbundene Umbau des alten Schulhauses sind sehr gute Beispiele für eine gelungene Dorferneuerung und zeigen auf, was mit guter Planung und Ideen umzusetzen ist. Darüber hinaus sind in Kleinsteinhausen seit Jahren vielen generationenübergreifende Angebote auf ehrenamtlicher Basis etabliert, die die Ortsgemeinde lebenswert machen und die Bürger an sich binden.“

Im Vergleich zu den vorherigen Wettbewerben waren die Gemeinden diesmal in einer Gesamtklasse angetreten; eine Unterteilung in Haupt- und Sonderklasse fand nicht mehr statt. Landrätin Dr. Susanne Ganster zeichnete sämtliche Gemeinden bei der Siegerehrung in der Kreisverwaltung mit Urkunden aus. Die Siegergemeinde Bottenbach erhält aus Mitteln des Landkreises 1000 Euro Prämie, die Gemeinden auf den Plätzen zwei bis fünf bekommen jeweils 500 Euro. Die weiteren teilnehmenden Dörfer werden mit jeweils 200 Euro bedacht. Zusätzlich gibt das Land Rheinland-Pfalz Preisgeld: je 300 Euro für die Gemeinden auf den Plätzen eins bis fünf.

Landrätin Dr. Susanne Ganster und die Kommissionsvorsitzende und Erste Kreisbeigeordnete Martina Wagner betonten am Mittwochabend, welche wertvollen Impulse der Dorfwettbewerb den Gemeinden liefere. Das betonte auch Klaus Weber, Bürgermeister der Siegergemeinde Bottenbach, die sich in diesem Jahr zum 25. Mal an dem Dorfwettbewerb beteiligte: „Es gibt nur Gewinner, denn jeder Teilnehmer geht gestärkt aus dem Wettbewerb hervor.“

Die Kommissionsvorsitzende Martina Wagner dankte allen Bürgern, die sich in ihren jeweiligen Heimatgemeinden engagieren: „Nur eine aktive Gestaltung der Orte macht sie lebenswert und attraktiv.“ In den teilnehmenden Gemeinden habe sie „großartigen Einsatz und hervorragende Ideen“ erlebt. Landrätin Dr. Susanne Ganster ermunterte weitere Gemeinden ausdrücklich, sich bei einer Neuauflage des Dorfwettbewerbs zu beteiligen. Sie dankte der Kreiskommission für deren zeitintensiven Einsatz zum Wohl der Ortsgemeinden, die vom Wettbewerb durch wertvolle Hinweise profitierten, ebenso den Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die den aufwändigen Wettbewerb betreuten.

Wettbewerb „Zukunft Region“ des Bundeswirtschaftsministeriums

Landkreis Südwestpfalz hat sich erfolgreich qualifiziert

Der Landkreis Südwestpfalz zählt zu den insgesamt 17 ausgewählten Kommunen und Gebietskörperschaften aus ganz Deutschland, die bei der zweiten Runde des Wettbewerbs „Zukunft Region“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz die erste Hürde genommen haben.

Der Dritte Kreisbeigeordnete Manfred Seibel nahm jüngst bei der Jahrestagung „Regionale Transformation gestalten“ des Bundeswirtschaftsministeriums in Essen zusammen mit Vertretern von 16 weiteren Kommunen und Gebietskörperschaften die entsprechende Urkunde von Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, entgegen. Diese Urkunde bestätigt, dass der Landkreis Südwestpfalz zu den ausgewählten Kommunen des Wettbewerbs „Zukunft Region“ gehört, der diesmal den Schwerpunkt „Stärkung der Wertschöpfung vor Ort“ trägt. Strukturschwache Kommunen und Gebietskörperschaften aus ganz Deutschland konnten sich beteiligen.

Der Landkreis hat sich erfolgreich mit seinem Projekt Biomassestrategie Südwestpfalz (BiSS) beworben. Dieses zielt darauf ab, die Potenziale des Landkreises besonders im Bereich Bioenergie stärker zu nutzen, etwa durch neue Wirtschaftskreisläufe. Ein wichtiger Aspekt bei dieser regionalen Strategie ist die Teilhabe daran, beispielsweise in Form von Bürgerwärmenetzen. Auch die Schaffung zukunftsorientierter Arbeitsplätze ist ein Baustein von BiSS.

„Für uns ist das ein großer Erfolg“, erklärt der Dritte Kreisbeigeordnete Manfred Seibel mit Blick auf den Bundeswettbewerb. „Wir hoffen, nun auch tatsächlich den Förderbescheid noch dieses Jahr zu erhalten. Unser Projektansatz passt sehr gut in die parallel anlaufende kommunale Wärmeplanung, weil hier Holzhackschnitzel auch aus Agroforstsystemen, Waldrestholz und holzartiger Biomasse fossile Energieträger ersetzen sollen. Damit wird die Importabhängigkeit reduziert, es wird regionale Wertschöpfung generiert und gleichzeitig Klimaschutz erreicht“, erläutert Seibel.

Der Wettbewerb „Zukunft Region“ hat die Stärkung der Wirtschaftskraft insbesondere strukturschwacher Regionen zum Ziel. Diese Regionen werden darin unterstützt, ihre Potenziale stärker zu nutzen und sich strategisch neu aufzustellen, was auch dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dienen soll. Zudem unterstützt er die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Der Wettbewerb ist Bestandteil des 2020 eingerichteten „Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen“ (GFS). Unterstützt werden beispielsweise Vorhaben zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und regionalen Wertschöpfung oder zur Nutzung von Wertschöpfungspotenzialen im Zusammenhang mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien.

Partner beziehungsweise Unterstützer des Landkreises Südwestpfalz bei seinem BiSS-Projekt ist neben dem IfaS, dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement, und dem Beratungsbüro Naweco (Nachhaltigkeitswerkstatt und Consulting) der Rhein-Hunsrück-Kreis. „Wir sind stolz darauf, dass der als Energiekommune des Jahrzehnts ausgezeichnete Rhein-Hunsrück-Kreis seine Bereitschaft erklärt hat, uns zu als sogenannter Buddy-Landkreis mit einem fundierten Erfahrungsaustausch unterstützen. Ich danke dem Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle und dem Landrat Volker Boch ausdrücklich dafür“, so der Kreisbeigeordnete Manfred Seibel.

Hier gibt es weitere Infos zum Bundeswettbewerb: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/zukunft-region.html.