Eine neue „Köllertaler Truhe“ und Werkzeuge im Schaufenster in der Kirchstr. 16 in Riegelsberg (v.l.n.r.): Ilse Wintz-Klein, Werner Ludwig Klein, Hans-Joachim Klein und Andreas Klein
Die Räume der Heimatstube des Heimatkundlichen Vereins Köllertal in der alten Schule in Walpershofen mussten vor kurzem geräumt werden, um dort Ukraine-Flüchtlinge unterzubringen. Nun hat Ilse Wintz-Klein dankenswerterweise das Schaufenster ihres Geschäftes in der Kirchstraße 16 für die aktuelle Ausstellung „Köllertaler Truhe“ zur Verfügung gestellt. Gezeigt wird die neu in dem Bestand des Vereins aufgenommene historische Truhe, die im Jahr 1833 für Jakob Gauer (geboren 1806 in Püttlingen) angefertigt worden war. Diese Truhe gehört zu den wenigen erhaltenen Truhen, die um 1830 vermutlich von dem Püttlinger Schreiner Johann Karrenbauer mit ganz geringen Abweichungen in der Vorderansicht hergestellt wurden. Die Erforschung dieses Püttlinger-Truhen-Typs befindet sich erst im Anfangsstadium. Bisher wurden in der Literatur unter „Köllertaler Truhen“ nur diejenigen aus den gut erforschten Werkstätten der Heusweiler Schreinermeister-Dynastie Rippel verstanden. Von den vier Generationen dieser Möbelschreiner-Familie sind bisher über 200 Truhen bekannt. In Fachkreisen wird aber vermutet, dass es mehr als 600 Truhen sind, die weltweit von Antiquitätenhändlern verkauft wurden. Wer mehr zu den Köllertaler Truhen wissen möchte, kann den vom Heimatkundlichen Verein herausgegebenen Sonderband „Köllertaler Bauerntruhen“ von Carl Herrmann Christmann gleich nebenan im Schreibwarengeschäft Zapp erwerben.