Seit 2 Wochen bringt das Rehwild wieder seinen Nachwuchs auf die Welt, welcher in diesen Tagen besonderen Schutz durch Landwirte, Jäger und Naturschützer braucht. Insbesondere die gleichzeitige Mahd der Wiesen stellt eine große Gefahr für die Rehkitze dar, da diese nicht vor den herannahenden Maschinen flüchten. Bei den natürlichen Feinden hilft den Kitzen ihre Tarnung, gegen moderne Technik haben sie keine Chance. Aber moderne Technik hilft seit diesem Jahr auch, den Reh-Nachwuchs vor dem Mähtod zu schützen: Die Stadt Püttlingen hat u.a. mit Mitteln der Jagdgenossenschaft eine Wärmebilddrohne angeschafft, mit denen gezielt und mit großem Erfolg kurz vor der Mahd das junge Rehwild in den Feldern gesucht wird. Für die Zeit der Arbeiten werden die Kitze in Kisten an einem sicheren Ort im Gelände verwahrt. Hierzu wurden eigens 10 heimische Jägerinnen und Jäger zu Piloten ausgebildet. In 6 Einsätzen konnten so in diesem Jahr bereits 10 Kitze aus den hiesigen Feldern gerettet werden. Dieser Erfolg ist jedoch nur möglich, da die Landwirte, die die Felder rund um Püttlingen bewirtschaften, in enger Abstimmung mit dem Drohnenteam arbeiten und damit einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz leisten.
Die Bevölkerung wird dringend gebeten, diese wichtige Arbeit nicht aus falschem Tierschutzgedanken zu gefährden: Bitte keine Rehkitze freilassen, die bereits in Kisten gesichert wurden. Diese werden von den Jägern auf Anruf des Landwirtes sofort nach dem Mähen wieder dort freigelassen, wo die Mütter sie wieder finden. Aus fehlgeleitetem Tierschutz zu früh entlassene Tiere laufen Gefahr, doch noch verletzt oder getötet zu werden! Ebenso: Bitte niemals Kitze mit blossen Händen anfassen, da sonst das Muttertier das Junge verstößt und es somit keine Überlebenschance mehr hat! Im Übrigen wurden auch Mitarbeiter des städtischen Bauhofs geschult, um die Drohne auch an anderer Stelle einzusetzen. Vor wenigern Wochen konnte sogar durch einen Jäger-Piloten eine vermisste Frau in einer Nachbargemeinde gerettet werden.