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Öffentlicher Anzeiger - Stadt Püttlingen
Ausgabe 30/2023
Bei uns Daheim Püttlingen
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Ergreifende Gedenkfeier für Nazi-Opfer Katharina Katzenmaier - Würdigung durch 10. Klasse der Gemeinschaftsschule Peter Wust, Püttlingen und Sr. Maris Stella Voss, Freiburg

Lehrerin und Projektgruppe der Peter Wust Schule, Sr. Maris Stella, Oberin Sr. Mercy, Rektor H-G Müller und Sr. Yasmine

Projektgruppe der Klasse 10 von links nach rechts oben: Adal Kowalski, Joel Kleinschmidt, Elene Marx, Charlotte Hammerschmitt unten: Leni Scherer, Melanie Weidle, Martina Carlino und die Lehrerin Sandra Haak

Anlass der Gedenkfeier im Kardinal Maurer Saal des Klosters Heilig Kreuz war die Verhaftung von Katharina Katzenmaier vor achtzig Jahren, am 21. Juli 1943, durch die Gestapo. Eine harte Gefängnishaft „auf der Lerchesflur“ und qualvolle Jahre im KZ-Ravensbrück lagen vor ihr. Anlass der Verhaftung und Einweisung in das KZ-Ravensbrück war das mutige Eintreten von Katharina Katzenmaier als Seelsorgerin in der Pfarrei St. Bonifatius für ihren Glauben und den Rechtsstaat. In den Augen der örtlichen Nazis war sie eine gefährliche Vertreterin oppositioneller Gesinnung. So galt es, sie mundtot zu machen.

Viele Jahre gingen ins Land, bis die Stadt Püttlingen Kontakt mit Sr. Theodolinde aufgenommen und sie zur Vorstellung ihres 1996 erschienenen Buches „Vom KZ ins Kloster“, eingeladen hatte. Am 05. August 2000 verstorben, hat ihr die Stadt Püttlingen, postum, im Jahre 2001, das Ankerkreuz verliehen. Seit November 2013 erinnert das von Olaf Reeck gestaltete Mahnmal am Eingang der Pfarrkirche St. Bonifatius an Schwester Theodolinde Katzenmaier. Der Sr. Theodolinde Katzenmaier seinerzeit vom Weltkulturerbe Völklinger Hütte verliehene Erzengelpreis, der in Form einer Skulptur einer Zwangsarbeiterin beim Transport von Eisenerz gestaltet ist, wurde in der Gedenkfeier dem Kloster Heilig Kreuz als Erinnerung an Sr. Theodolinde überlassen.

Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Gemeinschaftsschule Peter Wust Schule hatten sich in einem vorbildlichen Projekt Kenntnisse über Theodolinde Katzenmaier als Widerstandskämpferin und Verfolgte des NS-Regimes erarbeitet. Das Ergebnis der Projektarbeit stellten die sie auf drei Schautafeln und im Vortrag mit ausgewählten Texten aus dem Katzenmaier Buch „Vom KZ ins Kloster“ vor. Sr. Maris Stella Voss, Mitschwester von Theodolinde Kaztenmaier im Kloster St. Lioba, Freiburg, zeigte ihr Leben unter den Folgen der KZ-Haft auf. Eindringlich verwies sie auf ihre Mahnung und Vermächtnis, stets an die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zu erinnern. Die Lehre aus der dunklen deutschen Vergangenheit des „dritten Reiches“ sei, dass Demokratie und Rechtsstaat nur durch den aktiven Beitrag und Einsatz der Bürgerinnen und Bürger Bestand haben. Adolf Winkler aus Bitburg zeichnete die Veranstaltung für ein Filmprojekt „Nicht in Gottes Namen - Verfolgte Geistliche in Zeiten des Nationalsozialismus“, auf. Der Film für die Jugend- und Erwachsenenbildung wird auch das Schicksal von Schwester Theodolinde aufgreifen. Klaus Petri hat eine Aufzeichnung der Veranstaltung für das Programm des Privatsenders „Saarwelle“ aufgenommen. Auch auf der Website www.kloster-heilig-kreuz.de ist ein Bericht über die Veranstaltung veröffentlicht.

Das Leitungsteam des Geistlichen Zentrums, Oberin Sr. Mercy und Rektor Hans-Georg Müller, dankte St. Maris Stella Voss sowie dem Kollegium und den Schülerinnen und Schülern der Peter Wust Schule für ihre Beiträge zu der eindringlichen Gedenkstunde. Erfreut zeigte sich das Leitungsteam über die große Zahl der Teilnehmer an der Gedenkstunde. Im nächsten Jahr wird im Programm des Geistlichen Zentrums des Klosters Heilig Kreuz der Märtyrerpfarrer Johannes Schulz aus der Pfarrei Heilig Kreuz, Schwalbach, vorgestellt.