Still. Satt. Sauber – Das war früher! Demenz – Begleiten statt Bekämpfen

„Wir könnten jetzt über schlechte Pflegebedingungen schreiben, über steigende Demenzzahlen und Ungerechtigkeit. Wir könnten Frust und Wut bestätigen – aber wir machen es anders. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise, die scheinbar normal beginnt und plötzlich unvorhersehbar wird. Denn in der Demenzpflege zählt nicht, wer recht hat oder wie perfekt der Ablauf ist. Es geht um den Menschen, der vielleicht nicht mehr weiß, welcher Tag ist – aber spürt, ob man ihm mit Respekt, Geduld und Wärme begegnet.“, erklärt der DEMENZ-Verein im Köllertal.

Das Wichtigste: Der Mensch mit Demenz muss sich in seiner Welt sicher fühlen. Manchmal heißt das, die eigene Logik loszulassen und in seine Realität einzutreten. Eine Geschichte aus dem Köllertal macht das deutlich: Ein Mann, früher Hausbesitzer und Handwerker, stand eines Tages vor seinem Haus und fragte: „Wer wohnt hier?“ Für ihn war klar: „Das ist nicht mein Zuhause.“ Er zog ins Gartenhaus – ohne Heizung, ohne Wasser, nur mit einem alten Schaukelstuhl. Für uns absurd, für ihn logisch. Diskussionen halfen nicht, Begleitung schon! Das Gartenhaus bekam eine Heizdecke, eine Thermoskanne und den Besuch des Pflegedienstes. Seit acht Jahren lebt er dort – zufrieden, in seiner Welt. Menschen mit Demenz folgen nicht unserer Logik. Wer gegen ihre Realität ankämpft, verliert. Wer sie akzeptiert, gewinnt Lebensqualität. Am Ende zählt nicht, wer recht hat – sondern wer glücklich ist.

Weitere Informationen auch online unter www.demenzverein-koellertal.de.