Ein Tagesausflug mit außergewöhnlichem Gefährt stand am Donnerstag, den 17.09.2022, auf dem Programm des fünften Moduls im Projekt „Grenzerfahrungen 2022“. Das Team des Mehrgenerationenhaus (MGH) der Stadt Püttlingen begleitete dabei alle Interessierten zu einer etwas anderen Fahrradfahrt in das Nordpfälzer Bergland.
Dort, wo einst die Lokomotiven schnaufend über die Schienen dampften, rollen heute die sogenannten Draisinen über die stillgelegten Bahngleise. Wie ein Fahrrad wird die Draisine mit Pedalen angetrieben und läuft auf vier Rädern gemächlich über die Schienen. Bis zu vier Personen haben gleichzeitig auf einer Fahrraddraisine Platz. Zwei davon treten in die Pedale und bringen die Draisine voran, während die anderen auf der Sitzbank gemütlich mitfahren können. Um den Wagen jedoch auch tatsächlich zu dem 40 Kilometer entfernten Ziel zu bewegen, ist Zusammenarbeit gefragt.
Insgesamt 33 Reisende im Alter zwischen 2 und 78 Jahren stellten sich dieser Herausforderung. Am alten Bahnhof in Altenglan verließ eine Draisine nach der anderen die Ausgabestation. Entlang der Windungen des Glans führte der Schienenweg durch dichte Wälder und grüne Wiesen, vorbei an nahen Sehenswürdigkeiten, Wanderwegen und idyllischen Altstädten. Wer wollte, der konnte an den ausgewiesenen Plätzen anhalten und die malerische Landschaft genießen oder die Gegend zu Fuß erkunden. Für den kleinen Hunger zwischendurch wurden Picknickkörbe durch das Team des Mehrgenerationenhauses (MGH) zur Verfügung gestellt. Das gemeinsame Picknick musste an diesem Tag jedoch warten. Auf halben Weg wurde die Gruppe von dunklen Wolken am Himmel und einem heftigen Regenschauer überrascht, der alle bis auf die Knochen durchnässte. Zum Aufwärmen suchten die Draisinenfahrer Schutz in einem Brauhaus bei Lauterecken. Nach der kleinen Stärkung am Mittag teilten sich die Reisenden wieder auf. Trotz der Gefahr eines erneuten Wolkenbruchs machten sich 16 unerschrockene Radler auf den Weg, die verbleibenden 20 Kilometer wieder mit der Draisine zurückzulegen. Die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren mit dem Reisebus zur Endstation nach Staudernheim, um sich dort auf einem der vielen Wanderpfade die Füße zu vertreten. Am Nachmittag wurde die Truppe der Draisinenfahrer am Zielort von den Wanderern begrüßt, die in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof ein Ausflugslokal aufgesucht hatten. In diesem wartete bereits eine kleine Überraschung auf die Reisenden. Eine Teilnehmerin brachte extra für diesen Ausflug einen leckeren, selbst gemachten Kuchen mit, der zusammen mit heißen Getränken zum Aufwärmen vor der Rückreise einlud. Der Tagesausflug mit seinem unbeständigen Wetter war eine wahrhaftige Grenzerfahrung und wurde dem Namen des Projektes mehr als gerecht. Auch im kommenden Jahr wird das Mehrgenerationenhaus (MGH) der Stadt Püttlingen das Projekt „Grenzerfahrungen“ anbieten. Dann warten wieder zahlreiche Tagesfahrten, Wanderungen und Ausflüge auf Jung und Alt in der Stadt Püttlingen.