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Öffentlicher Anzeiger - Stadt Püttlingen
Ausgabe 41/2023
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Stadt Püttlingen digitalisiert historische Akten

Bürgermeisterin Denise Klein mit Roland Geiger (ASF e. V.), Stefan Handfest (Stadtarchiv) und Martin Schmidt (Rotary Club Völklingen e. V. ) (v. l. n. r.)

Die Stadtverwaltung Püttlingen hat sich zum Ziel gesetzt, sukzessive historische Unterlagen, die nach Ablauf einer Schutzfrist veröffentlicht werden dürfen, zu digitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Rahmen eines Pressetermins stellte Bürgermeisterin Denise Klein am 04.10. gemeinsam mit Archivar Stefan Handfest das Projekt vor.

Neben der Presse waren auch Roland Geiger von der Arbeitsgemeinschaft Saarländische Familienkunde (ASF) und Martin Schmidt vom Rotary Club Völklingen anwesend. Beide Vereine unterstützen den Start des Projektes mit einer Spende als Anschubfinanzierung. Von der ASF hat die Stadt Püttlingen 2.000 EUR erhalten, der Rotary Club spendete 1.000 EUR. „Ich freue mich sehr, dass wir als Vorreiter-Kommune dieses Projekt, auch dank einiger Spenden, realisieren dürfen. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön“, so Bürgermeisterin Denise Klein.

Veröffentlicht wird das digitalisierte Archivgut im Online-Portal „archive.org“. Doch wie kommen diese historischen Dokumente überhaupt ins World Wide Web?

Hier sind einige Vorarbeiten nötig. So werden die Originale von einem Dienstleister zuerst fachgerecht eingescannt und als Datei zur Verfügung gestellt. Aufgabe des Stadtarchivs ist dann das Anpassen der Dateien und der Upload im Online-Portal.

Die Digitalisate stehen dort in verschiedenen Dateiformaten zur Verfügung, so dass Interessierte auch die Möglichkeit haben, diese herunterzuladen und die Handschrift in den historischen Dokumenten mittels KI (= Künstliche Intelligenz) gestützter Programme übersetzen zu lassen.

18 Beschlussbücher aus Püttlingen wurden bisher digitalisiert. Die gesetzliche Aufbewahrungsfrist beträgt hier 60 Jahre, ehe die Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden dürfen. Bei der Digitalisierung hat Handfest mit den ältesten Exemplaren begonnen, das erste Beschlussbuch der damaligen „Gemeinde Püttlingen“ stammt aus dem Jahr 1869. In den kommenden drei Jahren sollen noch weitere Beschlussbücher folgen, die Kosten für die Digitalisierung belaufen sich über einen Zeitraum von 4 Jahren auf insgesamt etwa 10.000 EUR.

Aktuell findet man im Portal auch die Prozessakte von Margaretha Schmidt von Bous, genannt „Hillen Gret“, die im Jahr 1775 wegen Kindsmord verurteilt wurde. In diesem Fall hat das saarländische Landesarchiv die Digitalisierung übernommen und die Dokumente im Portal zur Verfügung gestellt. Mit seinen Erfahrungswerten steht Dr. David Schnur, stellvertretender Leiter des Landesarchivs dem Püttlinger Stadtarchiv stets beratend zur Seite und hat sich bereit erklärt, auch in Zukunft die Stadt zu unterstützen. Bis 2026 wird das Landesarchiv schrittweise den Digitalisierungsvorgang der Püttlinger Bannbücher aus Kölln, Engelfangen und Etzenhofen übernehmen. Dem Landesarchiv liegen auch andere Quellen zur Geschichte von Püttlingen und seiner Teilorte vor. Geplant ist, auch diese sukzessive zu digitalisieren und dann ebenfalls online verfügbar zu machen.

Eine Liste mit allen Links zu den digitalisierten Archivbeständen, die bisher auf „archive.org“ veröffentlicht wurden, finden Sie unter: https://www.puettlingen.de/freizeit-tourismus/kultur-geschichte/historische-dokumente