Kostenfreier Besuch der Gedenkstätte mit Führung im Rahmen des Projektes „Wider des Vergessens“
Kurz hinter der saarländischen Landesgrenze im Hunsrück liegt das ehemalige SS-Sonderlager Hinzert. Hier wurden ab Anfang Oktober 1939 straffällig gewordene Westwallarbeiter, von den Nazis sogenannte „Arbeitsscheue, notorische Faulenzer oder Gewohnheitstrinker“ interniert. Ab dem Frühsommer 1940 ging das Polizeihaftlager am Westwall in ein Konzentrationslager über, in dem luxemburgische, belgische, französische und niederländische Häftlinge auf ihrem Leidensweg nach Buchenwald, Natzweiler oder Dachau festgehalten wurden. Einzelne Gefangene, sowjetische Politkommissare oder luxemburgische Widerstandskämpfer wurden gezielt erschossen oder mit tödlichen Injektionen ermordet. Brutalste Misshandlungen waren keine Seltenheit. Im März 1945, kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner, wurde ein Teil der Häftlinge auf den Marsch nach Buchenwald getrieben. Andere Häftlinge blieben im Lager - zuletzt ohne Aufseher – zurück.
Seit der Jahrtausendwende erinnert ein Dokumentations- und Begegnungshaus an das Schicksal der geschätzten 14.000 männlichen Häftlinge im Alter zwischen 13 und 80 Jahren. Rund 1000 von ihnen kamen in Hinzert zu Tode. Mit Dokumenten, Fotos, Filmen und vor allem mit zahlreichen Zeitzeugenberichten können sich Besucherinnen und Besucher ein Bild vom grausamen Lageralltag verschaffen.
Im Rahmen des Projektes „Wider des Vergessens“ bietet die Riegelsberger Journalistin Monika Jungfleisch eine kostenfreie Exkursionen mit Führung zur Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert an am: Sonntag, den 26. Oktober, 10.00 Uhr, Abfahrt am Rathaus Riegelsberg. Anmeldung unter Tel.: 06806/2355, E-Mail: jungfleischmonika@gmail.com oder stolpersteine.erinnern@gmail.com.
Gefördert werden die Exkursionen vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Der Regionalverband Saarbrücken fungiert dabei als lokale Partnerschaft für Demokratie und hat so die Möglichkeit, zivilgesellschaftlich und demokratisch aktive Menschen und Organisationen, die sich in ihrem kommunalen Umfeld für die Demokratie engagieren, zu stärken und zu vernetzen.