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Öffentlicher Anzeiger - Stadt Püttlingen
Ausgabe 6/2024
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Bannbücher an das Stadtarchiv übergeben

v.l.n.r.: Bürgermeisterin Denise Klein, Moritz Wegner und Stefan Handfest mit den Bannbüchern Herchenbach.

Manchmal tauchen in alten Schränken, im Keller oder auf dem Dachboden wahrliche Schätze auf. So ging es auch Moritz Wegner, dessen Großvater die verschollen geglaubten Bannbücher von Herchenbach aus dem Jahr 1762 aufbewahrt hatte. Nun übergab er sie im Namen der Familie an das Stadtarchiv Püttlingen.

„Ich danke der Familie Wegner herzlich, die die Bücher sorgsam über viele Jahrzehnte aufbewahrt haben und die Schriftstücke nun dem Archiv und damit der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Ohne sie wäre ein so wichtiger Teil unserer regionalen Geschichte verloren gegangen“, so Bürgermeisterin Denise Klein.

Erst vor ziemlich genau einem Jahr konnte das Stadtarchiv weitere Bannbücher durch das saarländische Landesarchiv entgegennehmen, das wiederum die Bände aus dem Nachlass des Heimatforschers Willibald Meyer erhielt.

Was sind Bannbücher? Bannbücher regelten die Rechts- und Eigentumsverhältnisse von Grundstücken mitsamt der Beschreibung ihrer Lage. Die Bannbücher aus Herchenbach wurden von den Fürsten von Nassau-Saarbrücken im 18. Jahrhundert in Auftrag gegeben.

„Hüter“ der alten Schätze des Püttlinger Stadtarchivs ist Stefan Handfest, der sich nebenberuflich und mit viel Herzblut um die Archivierung der alten Schriftstücke kümmert. Aktuell werden die Bannbücher durch den Archivar digitalisiert und können in Zukunft von zu Hause aus eingesehen werden. Weiterer Vorteil: Ihr Inhalt kann so nicht mehr verloren gehen.

Bereits einsehbar sind Beschlussbücher der Gemeinden Püttlingen und Köllerbach wie auch die Prozessakte um den Fall Margarethe Schmidt (Hille Gret). Die digitalisierten Dokumente bieten gerade Heimatforschenden eine tolle Recherchemöglichkeit. Einzusehen sind die digitalisierten Dokumente unter

https://www.puettlingen.de/freizeit-tourismus/kultur-geschichte/historische-dokumente

Gesucht werden aktuell noch weitere Bannbücher, darunter Kölln/ Engelfangen sowie Etzenhofen. Das Wissen um ihren Inhalt ist glücklicherweise nicht verloren, denn das Landesarchiv verfügt über sog. Zweitausfertigungen. Diese werden ebenfalls digitalisiert, sodass die Bannbücher dieser alten Gemeinden ebenfalls in Zukunft online eingesehen werden können.

Möglich bleibt daher, dass die Erstausfertigung ebenfalls auf einem Dachboden schlummert – und nur darauf wartet, gefunden zu werden!