in der Gemeinderatssitzung von November wurde durch die Gemeindeverwaltung der Haushaltsentwurf 2025 eingebracht. Die nächsten Haushaltsjahre werden für unsere Gemeinde, wie auch für viele andere in Thüringen, durchaus herausfordernd. Bei uns liegen die Gründe aber anders. Wir werden ganz klar Opfer einer Regelung aus dem sogenannten kommunalen Finanzausgleich. Durch eine hohe Gewerbesteuernachzahlung steigt unsere Abgabenlast an Kreis und Land. Sie übersteigt sogar die Einnahmen durch die Gewerbesteuer und auch die weiteren anderen Einnahmen unserer Gemeinde. Aus meiner Sicht ist das eine krasse Fehlentwicklung. Es wird bestraft, wenn eine Kommune wirtschaftlich erfolgreich ist. Doch was bedeutet das für unsere Gemeinde? Nun, zunächst einmal nicht sehr viel. Für solche Lagen haben wir eine Rücklage gebildet. Wir können und werden die wichtigen Projekte der nahen Zukunft unverändert durchführen können. Wir werden sehr wahrscheinlich per Gesetz zur Aufstellung eines sog. Haushaltssicherungskonzeptes verpflichtet. Die Ausgaben unserer Gemeinde im freiwilligen Bereich liegen in dem Bereich, der auch in diesem Rahmen erlaubt ist und werden damit nicht angetastet. Wir werden diese Zeit trotzdem nutzen, um noch tiefer zu prüfen, an welcher Stelle Ausgaben unbegründet sind und was vielleicht in Zukunft anders erledigt werden kann. Die Durchführung des Winterdienstes im eigenen Wirkungskreis ist hierbei zum Beispiel auch eine Sparmaßnahme. Hauptsächlich wird sich aber die Haushaltslage wieder anpassen, wenn sich der von mir erwähnte Effekt wieder herauswächst. Die Steuerkraftmesszahl wird nämlich über drei Jahre erhoben und mit jedem Jahr, das „normal“ ist, wird die Abgabenlast auch wieder sinken. Wichtig ist auch: Viele unserer Investitionen sind maßgeblich dafür, Kosten auf lange Sicht zu senken. Energetische Sanierungen, neue Heizungen aber auch zum Beispiel die Zusammenlegung der vielen Bauhofstandorte in einem gemeinsamen Gebäude, helfen uns, die laufenden Kosten im Gemeindehaushalt zu senken. Insofern blicke ich äußerst zuversichtlich in die nächsten Jahre.
Zum Schluss vielleicht nochmal ein anderes Thema, welches ich nur selten anspreche. Der November ist ein Monat, der auch viel mit Trauer verbunden ist. An zwei Sonntagen, dem Volkstrauertag und dem Totensonntag, gedenken wir einerseits den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft, aber auch den Toten aus unserem persönlichen Umfeld. Durch einen nahen Verlust im Oktober kann ich diese Trauer nun mal noch mehr nachvollziehen. Allen Menschen, die sich in dieser Zeit auch in Trauer befinden, wünsche ich von Herzen viel Kraft und Mut sowie Gottes Segen in dieser Zeit.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Alex Neumüller
Bürgermeister der Gemeinde Rosenthal am Rennsteig