Titel Logo
Amtsblatt der Kur- und Erholungsstadt Bad Frankenhausen
Ausgabe 11/2024
Kirchliche Nachrichten
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Frankenhäuser Sommermusiken in der Unterkirche

„Alle neune!“ - Begeisterung für ein langjähriges „project unplugged"

Im Rahmen der Bad Frankenhäuser Sommermusiken rief wieder einmal das „Projekt unplugged“ und sie kamen, die die Musik der 60-ziger und späteren Jahrzehnte besonders lieben - neunmal schon in Bad Frankenhause (7 x in der Unterkirche, 2 x im Quellgrund - coronabedingt).

Man könnte meinen, die singen ja jedes Mal das Gleiche. Dem ist aber nicht so. Schließlich ist es eine kreative Epoche mit verschiedensten Musikstilen und unzähligsten Songs. In der Vorbereitungszeit für ein Konzert sitzen die Bandmitglieder (jeder mit bis zu 10 Songs im Gepäck) zum Jahresanfang zusammen. Nun müssen sie sich aus rund 100 Titeln auf 25 einigen. Das ist nicht immer leicht. Es soll da manchmal hoch hergehen, aber am Ende steht dann ein stimmiges, ausgewogenes Programm.

Die rund 250 Konzertbesucher haben diese Ausgewogenheit verspürt und ließen sich auf eine „musikalische Reise“ durch die Zeit mitnehmen.

Dies ist vor allem der unterhaltsamen Moderation von Bandmitglied Uwe zu verdanken. Er verstand es hervorragend, die Übergänge von einem Titel zum nächsten zu gestalten und eine oder andere interessante Episode zu den Interpreten zu erzählen.

Das Programm umfasste einen Zeitraum von 1953 bis 2012. Markante Namen wie The Beatles, Bee Gees, The Eagles, Queen, aber auch Peter Maffay und Herbert Grönemeyer liefern Songs für den Abend. Oft sangen die Anwesenden ihnen bekannte Passagen mit, angeregt durch das Bandmitglied Mark, der sehr gekonnt das Publikum dazu animierte. Es ist nicht immer klar, ob alle trotz aller Begeisterung die Inhalte der Songs verinnerlichen.

Diese sind in ihrer Aussage oft sehr nachdenkenswert. Stevie Wonders beschreibt in seinem „Superstition“-Song (1972) die negativen Folgen des Aberglaubens: „wenn du an irgendwelches Zeug glaubst, das dir unerklärlich erscheint, wirst du es büßen - Aberglaube ist keine Lösung.“ Bei Billy Prestons Lied „you are so beautiful“ (Du bist so schön für mich) wird immer von einem Liebeslied ausgegangen, aber der Komponist hat es als Achtung für seine Mutter geschrieben. Herbert Grönemeyers „Der Weg“ ist ein Song mit philosophischem Tiefgang, wo er musikalisch den Tod seiner Frau in wunderbarer Weise reflektiert: „Ich gehe nicht weg, hab meine Frist verlängert. Neue Zeitreise, offene Welt. Habe dich sicher in meiner Seele, ich trage dich bei mir bis der Vorhang fällt."

Die 12 Bandmitglieder (davon zwei Frauen) hatten fast alle ihren Solopart, aber auch in verschiedenen Instrumentalkombinationen zeigten sie ihre Virtuosität. Den Zuhörenden gefiel es so gut, dass sie noch 3 Zugaben „erzwangen“. Was will man mehr. Trotz des relativ hohen Eintrittspreises bat die „Chefin“ am Konzertende um Spenden für ein lokales gemeinnütziges Projekt - dies durfte Kantorin Schildmann benennen und sie bat für die „Gospelprojekte“ (sie finden zweimal im Jahr statt), die jung und alt zusammenbringt, aber auch Kosten verursacht, die die Kantorei allein nicht stemmen kann. Die Bitte wurde nicht überhört!

Es wird wohl sicher auch ein 10 Konzert „project unplugged“ in der Unterkirche geben.