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Amtsblatt der Kur- und Erholungsstadt Bad Frankenhausen
Ausgabe 5/2025
Kulturinformationen
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Kulturinformationen

Samstag, 10. Mai, 16:00 Uhr im Bildsaal

Vernissage der Landesausstellung „Der Welt Lauf“

(geöffnet im Ausstellungssaal vom 11. Mai bis 17. August 2025)

In Erinnerung an die Bauernkriegsereignisse vom 14. und 15. Mai 1525 bei Frankenhausen findet ein Teil der Landesausstellung „freiheyt 1525. 500 Jahre Bauernkrieg“ im Panorama Museum Bad Frankenhausen unter dem Titel „Der Welt Lauf“ statt. Inspiriert ist der Ausstellungstitel durch den gleichnamigen Titel eines Kupferstichs des Dürerschülers Barthel Beham aus dem Jahre 1525. Und eben diese Druckgrafik war eine der vielen Inspirationsquellen für Werner Tübkes Panoramagemälde.

Die kunsthistorische Betrachtung der zeitgeschichtlichen Quellen und deren künstlerischer Verarbeitung im Monumentalgemälde durch Werner Tübke bilden das Zentrum der Ausstellung. Ausgewählte historische Werke (Bilder und Texte) werden unter kunsthistorischen Gesichtspunkten

betrachtet und in ihrer Bedeutung analysiert, wobei der zeithistorische Bezug der Werke in ihrer Zusammenschau und Verknüpfung die Möglichkeit zu einer authentischen Widerspiegelung der künstlerischen und geistigen Veränderungs-Prozesse (Bildwelt- Weltbild) an der Wende vom

Spätmittelalter zur frühen Neuzeit bietet.

Der Part der Landesausstellung, der das historischen Geschehen 1525 in Thüringen und darüber hinaus beleuchtet, wird von den Mühlhäuser Museen präsentiert.

Das Panorama Museum öffnet am 10. Mai ausschließlich für die Vernissage der Landesausstellung.

Samstag, 16. Mai, 20:00 Uhr Kino im StuKi 76

„Thomas Müntzer“ (DDR 1955/56) Drama / Historienfilm

Der Film schildert das Schicksal des Pfarrers Thomas Müntzer, der zum Führer und Ideologen der Reformation im Deutschland des 16. Jahrhunderts wird. 1523 kommt er mit seiner Frau Ottilie ins thüringische Allstedt, um eine Pfarrstelle zu übernehmen. Mutig tritt er für die Lehre Luthers ein, aber während dieser sich von den Volksmassen abwendet, wird Müntzer zu deren Sprecher. Er muss nach Süddeutschland fliehen, schließt sich dort den aufständischen Bauern an, aber es zieht ihn wieder nach Thüringen. In Mühlhausen stößt er zu Heinrich Pfeiffer, mit dem er die Stadt 1525 zum Zentrum der thüringischen Bauernerhebungen macht. Doch es kommt zum Konflikt mit den Bauern und Handwerkern, die nicht begreifen, dass ihre einzelnen Aktionen zu einer großen nationalen Erhebung zusammengeführt werden müssen, um erfolgreich zu sein. Müntzer geht nach Frankenhausen, wo sich ein führerloses Bauernheer versammelt hat. Der Verrat beginnt in den eigenen Reihen. Nach der Niederlage gegen das Fürstenheer wird Müntzer gefangen genommen und hingerichtet. Seinen Mitstreitern hinterlässt er die Aufforderung, sich nun mit den Brüdern aus Rhein und Main zu verbünden. Ganz Deutschland müsse ins Spiel kommen: "Die Bösewichter müssen dran."

DEFA-Stiftung

Der Film wurde in Frankenhausen gedreht mit zahlreichen Komparsen aus der Stadt und der Umgebung.

Freitag, den 23. Mai, 20:00 Uhr im Bildsaal

Vicki Spindler „Am jüngsten Tag“

Szenische Lesung mit der Autorin Vicki Spindler und den Schauspielern Mathias Mertens und Daniel Minetti, eine Weltpremiere.

Martin Luther: der Mann, der mit seinem Thesenanschlag die Reformation ins Rollen brachte, der die Papstkirche ächtete, der Begründer einer neuen Religion und Übersetzer der Bibel ins Deutsche. Reformator, Juden - und Frauenfeind, Hexengläubiger und im Schutze der Fürsten alt geworden als Doktor in Wittenberg.

Geehrt, geachtet, gefeiert - bis heute.

Thomas Müntzer: der Mann, der sah, dass die Welt nicht gut war und sich somit von Gott bevollmächtigt glaubte zu fordern, nicht nur die Kirche, sondern die gesamte Ordnung müsse verändert werden. Reformator, Ketzer, Aufrührer und Feldprediger der großen Bauernschlacht in Frankenhausen. Durch die Fürsten hingerichtet bei Mühlhausen in seinem 36. Lebensjahr. Gefürchtet, verachtet, unverstanden - bis heute.

Ottilie Müntzer: eine Frau, die, inmitten einer aus den Fugen geratenen Zeit, mutige Entscheidungen traf, die selbstbestimmt einen schwereren Weg beschritt und ihr Schicksal wissend wählte. Ehemalige Nonne, Kämpferin, Ehefrau, Mutter. Eine, wie Tausende andere. Verschollen im Dunkel der Geschichte nach 1525, da ist sie Anfang 20. Unbeachtet, unbekannt, vergessen - bis heute.

Diese 3 Menschen blicken plötzlich erstaunt und wägend auf unsere heutige Welt und natürlich nutzen sie die unverhoffte Möglichkeit sich nochmals (erstmals) Auge in Auge mit ihren damaligen Hoffnungen, Wünschen, Ängsten, Ideen und selbstverständlich dem wahren Glauben und Gott auseinanderzusetzen.

Und ganz nebenbei gerät - über ihre Fragen und Antworten - während sie sich streiten, auch das Hier und Jetzt auf den Prüfstand.

Die Toten sind auferstanden und halten Gericht - über sich und uns - am jüngsten Tag!