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Bad Langensalzaer Heimatbote mit Amtsblatt
Ausgabe 4/2024
Brandaktuell
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Künstler Rimantas Zinkevičius erzählt während der Vernissage über seinen Werdegang

(v.l.n.r.: seine Exzellenz der Botschafter der Republik Litauens Ramūnas Misiulis, Vorsitzender des Stadtrates Volker Pöhler, Bürgermeister Matthias Reinz,Bürgermeister der Stadt Ukmergė Darius Varnas, Verwaltungsdirektorin der Kreisgemeinde Inga Pračkailė

Bereits am 31. Mai 1991 schloss der Altkreis Bad Langensalza einen Partnerschaftsvertrag mit der litauischen Stadt Ukmergė. Doch bereits vorher gab es unverbindliche Kontakte zwischen Firmen und Institutionen der beiden Städte. Ab 1991 gab es aufgrund der Partnerschaftsurkunde intensive Kontakte mit Hilfskonvois und hiesige Unternehmer gründeten Firmenniederlassungen in Litauen, wie beispielsweise TMP Fenster und Türen GmbH. 1994 übernahm der neue Unstrut-Hainich-Kreis als Rechtsnachfolger für den Altkreis Bad Langensalza die Kreispartnerschaft. Gleichzeitig gründete sich aufgrund dessen der Partnerschaftsverein Bad Langensalza e.V., der bis heute besteht. In der Folgezeit hat sich der Verein sehr stark dafür eingesetzt, die Kontakte in die Verwaltung und private Kontakte mit Ukmergė aufrechtzuerhalten und zu intensivieren. Von Bad Langensalza ausgehend wurde dort beispielsweise ein Jugendfußballturnier der Partnerstädte organisiert. Der Vorsitzende der Städtepartnerschaftsvereins Volker Pöhler stattete Litauen regelmäßige Besuche ab und setzte sich immer wieder für den Erhalt dieser Freundschaft ein. Vor einigen Jahren sei man aus der Einseitigkeit der Besuche herausgekommen und habe zu den Bad Langensalzaer Stadtfesten, wie dem Brunnenfest und dem Mittelalterstadtfest eine Deligation aus Ukmergė eingeladen, berichtet Volker Pöhler. Dadurch wurden Freundschaften aufgebaut und die Kontakte intensiviert und daher war es auch ein großer Herzenswunsch, dass die Stadt Bad Langensalza einen Städtepartnerschaftsvertrag mit Ukmergė eingeht und damit die bereits seit mehr als 30 Jahren bestehende Freundschaft am 21.03.2024 endgültig besiegelt.

Die Feierlichkeiten begannen bereits am Nachmittag im Stadtmuseum, wo die Ausstellung des litauischen Holzschnitzkünstlers Rimantas Zinkevičius eröffnet wurde. Zahlreiche hochrangige Gäste, darunter seine Exzellenz der Botschafter der Republik Litauens Ramūnas Misiulis, der Bürgermeister der Stadt Ukmergė Darius Varnas sowie die Verwaltungsdirektorin der Kreisgemeinde Inga Pračkailė sowie der Künstler selbst, waren anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung und der Ausstellungseröffnung aus Litauen angereist. Auch Bürgermeister Matthias Reinz, Landrat Harald Zanker und der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Volker Pöhler waren anwesend, um die Holzkreuze, Heiligenskulpturen sowie Märchen- und Fantasiefiguren aus Litauen zu bewundern.

Die Ausstellung „die Fantasie der Schwarzeiche“ beinhaltet Ausstellungsstücke, die der Künstler aus schwarzem Eichenholz gefertigt hat, welches er im Fluss Sventoji findet. Die besondere schwarze Farbe des Holzes ist der Tatsache geschuldet, dass das Holz über 5000 Jahre alt ist und die meiste Zeit im Wasser lag. Jahrelang muss Rimantas Zinkevičius das Holz in seinem Keller trocknen lassen, ehe er es zu seinen Kunstwerken weiterverarbeiten kann. Die anwesenden Gäste waren begeistert von den detailverliebten Ausstellungsstücken, die seitdem im Stadtmuseum besichtigt werden können. In seiner Ansprache führte Rimantas seinen Werdegang aus, welchen Lina König, die ebenfalls Mitglied im Partnerschaftsverein ist, für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vernissage übersetzte. „Als Kind habe ich Tassen und Vögel aus Ton geformt. Später, als meine Hände stärker wurden, habe ich versucht Holz zu schnitzen, was ich immer noch tue.“ so Rimantas Zinkevičius. In seiner Heimatstadt Ukmergė ist er seit 2015 Ehrenbürger der Stadt. Weit über die litauischen Grenzen sind seine preisgekrönten Werke bekannt und von Liebhabern geschätzt.

Die Art wie der Künstler seine Skulpturen aus jahrhundertealtem Holz schnitzt ist unvergleichlich und sehenswert. Noch bis zum 05. Mai 2024 können sich interessierte Gäste die Ausstellung im Stadtmuseum ansehen.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung fand im Rahmen der Stadtratssitzung die feierliche Unterzeichnung de Städtepartnerschaftsvertrages statt. Am 14.09.2023 und am 21.03.2024 wurden die benötigten Satdtratsbeschlüsse einstimmig gefasst, ehe am 21.03.2024 die offiziellen Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages vorgenommen werden konnte.

Durch Bürgermeister Matthias Reinz, Volker Pöhler als Vorsitzender des Stadtrates, Bürgermeister der Stadt Ukmergė Darius Varnas sowie Verwaltungsdirektorin der Kreisgemeinde Inga Pračkailė wurde die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Inhalt und Ziele der Vereinbarung sind unter anderem der Aufbau und die Stärkung vielseitiger Beziehungen zwischen den Einwohnern, den örtlichen Verwaltungsbehörden sowie Vereinen und Verbänden. Die Vereinbarung erstreckt sich zudem auf zahlreiche Zusammenarbeitsbereiche wie Jugendangelegenheiten, Bildung, soziokulturelle Aktivitäten für Senioren, Sport, Kultur und Stadtentwicklung.

Zum Abschluss übernahm seine Exzellenz der Botschafter der Republik Litauens Ramūnas Misiulis das Wort. Er führte aus, dass es bereits mehr als 60 Städtepartnerschaften zwischen deutschen und litauischen Städten gebe und jede einzelne davon wichtig sei, um Europa besser und friedlicher machen zu können.

Die Städtepartnerschaft ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern ein wichtiger Schritt hin zu einer vertieften Verbindung und einem gegenseitigen Verständnis zwischen den Menschen beider Städte und Länder. Es ist ein Zeichen der Zusammengehörigkeit und des gemeinsamen Engagements für eine bessere Zukunft.

Die Bürgerinnen und Bürger von Bad Langensalza und Ukmergė können sich auf eine vielversprechende Zusammenarbeit freuen, die von gegenseitigem Respekt, kulturellem Austausch und gemeinsamen Projekten geprägt sein wird.

R. Rothe

Stadtverwaltung