Am 14. April 2024 verstarb Dr. Hans Berger im Alter von 88 Jahren nach langer schwerer Krankheit. Mit ihm verlieren die städtischen Museen in Bad Langensalza einen langjährigen Freund und Förderer.
Bereits zwei Jahre nach der Wiedereröffnung des Heimatmuseums im Jahr 1990 gründete er mit anderen interessierten Bürgern einen Museumsbeirat, der von 1994 bis 2008 als Verein „Freunde und Förderer des Heimatmuseums Bad Langensalza e.V.“ das Museum unterstützte. In seiner Funktion als stellvertretender Vereinsvorsitzender hatte er maßgeblichen Anteil an der wachsenden öffentlichen Präsenz des Museums. Er arbeitete aktiv bei vielen Museumsveranstaltungen - wie zum Beispiel bei den Vorbereitungen und der Durchführung von Museumsfesten - mit und unterstützte auch die Ausstellungsarbeit des Museums. In der Sonderausstellung „Rosenanbau und Rosenzucht in Bad Langensalza“ im Sommer 1995 rückte er erstmals die Rosengeschichte von Bad Langensalza in das Licht der Öffentlichkeit. Damit setzte Dr. Hans Berger eine besonders nachhaltige Entwicklung seiner Heimatstadt bis hin zur „Rosenstadt“ in Gang.
Seine zweite Leidenschaft widmete er dem Schaffen des Langensalzaer Apothekers und Chemikers Johann Christian Wiegleb (1732-1800), der bis in die 1990er Jahre zu Unrecht fast vergessen schien. Mit großer Beharrlichkeit arbeitete er für die öffentliche Würdigung dieser historischen Persönlichkeit. Anlässlich des 200. Todestages von Johann Christian Wiegleb bereiteten die Stadt, das Museum und der Förderverein gemeinsam eine Wiegleb-Ehrung vor, die im März 2000 in Bad Langensalza stattfand. Erstmals trafen sich hier Pharmaziehistoriker aus ganz Deutschland zu einer wissenschaftlichen Gedenkveranstaltung. Viele Gäste hörten im Kultur- und Kongresszentrum Bad Langensalza die Vorträge von 19 Referenten, darunter auch den von Dr. Hans Berger.
Im Rahmen dieser Feierlichkeiten wurde zum ersten Mal eine Ausstellung über das Leben und Wirken von Johann Christian Wiegleb im Museum gezeigt, an deren Entstehung Dr. Hans Berger großen Anteil hatte. Zu einem besonderen Höhepunkt dieser Ehrung gestaltete sich am 15. März 2000 die Enthüllung des bronzenen Denkzeichens für Johann Christian Wiegleb, das von dem Bad Langensalzaer Künstler Harald Stieding geschaffen wurde.
Mit viel Energie unterstützte Dr. Berger auch in den nachfolgenden Jahren die Öffentlichkeitsarbeit des Stadtmuseums. In seinem 70. Lebensjahr fand er mit der Eröffnung der ersten Dauerausstellung über Johann Christian Wiegleb am 12. Mai 2005 im Stadtmuseum seine langjährigen Bemühungen belohnt. Für das Stadtmuseum war seine fachliche Beratung bei der Entstehung dieser Dauerausstellung von unschätzbarem Wert. Als im Jahr 2006 die Vortragsreihe „Auf Wieglebs Spuren“ startete, blieb er weiterhin ein engagierter Unterstützer des Museums. Mehrfach wirkte er als Referent mit und moderierte auch einige Male die Veranstaltung.
Als Autor hinterließ er zahlreiche Veröffentlichungen über die Geschichte der Bad Langensalzaer Rosen und über den Apotheker und Chemiker Johann Christian Wiegleb. Mit großer Freude erlebte er im Jahr 2014 die Eröffnung des Thüringer Apothekenmuseums im „Haus Rosenthal“ sowie die Wiedereröffnung des Stadtmuseums Bad Langensalza im Juni 2021.
Der Rosenfreund und Museumsfreund Dr. Hans Berger hat in seiner Heimatstadt viel Bleibendes bewirkt, welches bis heute weit über die Stadtgrenzen hinaus ausstrahlt. In großer Dankbarkeit müssen wir Abschied nehmen von einem bescheidenen und verdienstvollen Freund der städtischen Museen.
In stiller Trauer
Sabine Tominski, Museumsleiterin i. R.
Stefan Schuchardt, Leiter der städtischen Museen Bad Langensalza