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Allgemeines Mitteilungsblatt der Stadt Bad Langensalza
Ausgabe 9/2025
Grüne Vielfalt und städtisches Leben
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Grüne Vielfalt und städtisches Leben

Eine junge gerade geschlüpfte Schleiereule.

Ein Erlebnis der besonderen Art: Die Erwachsenen und die Kinder konnten auch direkten Kontakt mit den jungen Schleiereulen aufnehmen.

Information zum Arten- und Naturschutz und zur Entwicklung des Artenschutzturmes in Grumbach zu vermitteln - das war das Ziel eines „Tages der offenen Tür“, welcher am vergangenen Freitag (15. August) stattfand. 15 interessierte große und kleine Teilnehmer des kleinen Vorortes von Bad Langensalza haben diesen Tag genutzt um sich über diese Thematik zu informieren. Mittlerweile ist der von der ortsansässigen TMP Fenster + Türen GmbH im Jahr 2023 aus einem ehemaligen Trafohäuschen umgebaute Turm zu einem sicheren Brutort für Turmfalken und Schleiereulen geworden. In diesem Jahr haben zwei Turmfalken-Pärchen gebrütet. Sieben Jungfalken sind dabei flügge geworden und ausgeflogen. Vier junge Schleiereulen entwickeln sich aktuell gut. Vor allem die Kinder hätten viele Fragen gestellt, berichtete der ehemalige TMP-Geschäftsführer Bernhard Helbing, welcher jetzt in seinem Ruhestand den Artenschutzturm betreut.

Ein zentrales Thema war zum Beispiel, wie viele Mäuse durch Schleiereulen gefangen werden und somit weniger Schaden beim Getreide anrichten können. So würde eine Schleiereulen-Familie, bestehend aus einem Elternpaar und mehreren Jungtieren, während der Aufzuchtzeit täglich eine beträchtliche Anzahl an Mäusen benötigen, berichtete Bernhard Helbing. „Ein Männchen kann während der Brutzeit bis zu 20 Mäuse pro Nacht jagen, und in günstigen Jahren sogar über 50.“ Insgesamt könne ein Schleiereulenpaar während einer ganzen Brutsaison über 3000 Mäuse fangen, sagte Helbing. Damit sei die Schleiereule ein sehr effektiver Mäusevertilger und spiele eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Nagetierpopulationen.

Der Artenschutzturm stehe als ein gutes Beispiel dafür, dass die Arten von ganz allein zurück kommen, wenn die Lebensbedingungen stimmen. „Wir tragen alle eine enorm hohe Verantwortung für unsere Natur. Nicht die Natur braucht den Menschen, sondern wir Menschen brauchen die Natur! Tun wir also was dafür, damit sie immer in einem guten für die Arten nutzbaren Zustand ist“, lautet der Appell von Bernhard Helbing.