Lagebesprechung im Krisenstab, neben der Leitung der Feuerwehr sind auch Miatarbeiter der Verwaltung und des Bauhofs sowie der 1. Beigeordnete die ganze Nacht während des Hochwassers vor Ort.
Einer von über 100 Einsätzen in der Gemeinde, hier an der Wackenmühle.
Boote des DLRG sind notwendig, um in bestimmten Bereichen Menschen zu retten.
Vorbereitung der Evakuierung auf dem Parkplatz der Niedtalhalle
Auch schweres Gerät von THW oder Firmen aus der Gemeinde war notwendig.
Auch das THW war mit Spezialeinheiten vor Ort. Die Ortsgruppe Tholey baute an der Nied einen weiteren Pegelmessstand auf, der den Krisenstab alle 15 Minuten mit aktuellen Zahlen versorgte.
Mehrere Mitarbeiter der Verwaltung koordinierten Hilfsangebote am Sonntag sowie am Feiertag den ganzen Tag bis in die Abendstunden aus dem Rathaus heraus.
Die Verwaltung organisierte Container und Ablageplätze für die kostenlose Entsorgung für alle Geschädigten.
Vereine und Organisationen beteiligten sich schnell an den Aufräumarbeiten. Vielen Dank!
Lagebesprechung mit Verwaltung, Bauhof, Bürgermeister, Beigeordneten und Ortsvorstehern
Das Wasser stand in manchen Kellern oder Wohnungen bis 1,7 m.
Immer wieder tagte der Krisenstab oder Besprechungen zur Vorsorge standen an. Dabei wurde immer wieder geschaut, welche Maßnahmen notwendig sind und die Prioritäten immer wieder angepasst.
Am Montag wurden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. So wurden 1 000 neue Sandsäcke besorgt und an kritischen Punkten in der Gemeinde verteilt.
Aus dem Ahrtal kam ebenfalls Hilfe und Material an die Nied.
Vielen DANK an alle Hilfsdienste und Ehrenamtler.
Die Gemeinde hat ebenfalls Schäden an kommunalen Einrichtungen. Auch der Friedhof in Niedaltdorf stand komplett unter Wasser
Lagebesprechung vor Ort in Hemmersdorf mit u.a. Ortsvorsteher Dietmar Zenner.
Das vergangene Wochenende brachte die größte Hochwasserkatastrophe in der Geschichte der Gemeinde. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Nied auf einen neuen Höchststand von 27 cm über dem Jahrhunderthochwasser und richtete viele Schäden an.
Am Freitag sorgte ein Starkregenereignis für einen raschen Anstieg des Niedpegels. Zeitweise stieg die Nied um fast 70 cm pro Stunde.
Schnell eröffnete die Wehrführung um Daniel Schwartz, Peter Mellinger und Martin Jacobs die Lagezentrale für unsere Feuerwehr und der 1. Beigeordnete Maik Licher koordinierte, als zu diesem Zeitpunkt diensthabender Verwaltungschef, die Gemeindeverwaltung und den Bauhof.
Weit über 100 Einsätze hat unsere Feuerwehr an diesem Tag bis tief in die Nacht abgearbeitet. Unterstützt wurde sie dabei in einigen Fällen vom DRK, der DLRG, dem THW und der Polizei. Am Samstag waren auch Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern zur Unterstützung in Rehlingen-Siersburg.
Am Freitagabend spitzte sich die Lage zu und die Prognosen gaben Anlass zu großer Sorge. Innenminister Reinhold Jost und Landrat Patrik Lauer kamen deshalb zum Krisenstab nach Rehlingen-Siersburg. Gemeinsam mit dem 1. Beigeordneten Maik Licher, Wehrführer Daniel Schwartz und dem Krisenstab wurde entschieden, dass in kritischen Bereichen an der Nied vorsorglich evakuiert werden sollte, um die Bevölkerung zu warnen, da die Lage in der Nacht nicht sicher eingeschätzt werden konnte. Mit einem Großaufgebot mussten die Einsatzkräfte nach teilweise bereits 14 Stunden Einsatz auch hier tätig werden.
Unser Dank gilt dem DRK für die Einrichtung von Notunterkünften in der Schulturnhalle in Siersburg und auch in der Grenzlandhalle in Hemmersdorf.
Am Samstag kam es zu weiteren Einsätzen in der Gemeinde. So musste die Feuerwehr zusammen mit Spezialkräften 3 Jugendliche aus der Nied retten, die dort versucht hatten, mit einem Kajak zu fahren. Hier waren Einsatzkräfte aus Bayern im Einsatz sowie 2 Hubschrauber, wovon einer aus Mainz angefordert wurde. Die Jugendlichen wurden gerettet. Somit gab es in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg keine Todesopfer durch das Hochwasser.
Nachdem die Wassermassen zurückgegangen und die Pegel gesunken waren, konnte mit den ersten Aufräumarbeiten begonnen werden. Der Krisenstab der Gemeinde sorgte dafür, dass mehrere Sammelstellen eingerichtet wurden. Wir danken dem Containerdienst MP Multimo GmbH aus Losheim für den Einsatz am Sonn- und Feiertag.
Durch die von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Lagerplätze und Container konnten sich viele Helfer formieren und zur Tat schreiten. Gerade die Nachbarschaftshilfe war dabei sehr groß. Aber auch viele politische Mandatsträger aus dem Gemeinderat und die Ortsvorsteher aus dem Niedtal Dr. Michael Altmayer (Siersburg), Dietmar Zenner (Hemmersdorf) und Reiner Petry (Niedaltdorf) beteiligten sich an den Aktionen und räumten mit anderen Helfern fleißig Keller aus und fuhren Dinge zu den Sammelstellen.
Aber auch Vereine und Organisationen wie die CAJ beteiligten sich mit großem personellen Aufwand. So sorgte sie in Siersburg dafür, dass die Anlieferung u.a. an den Ablageplätzen in geordneten Bahnen verlief.
Neben spontanen Nachbarschaftshilfen gab es aber auch zahlreiche Hilfsangebote aus allen Teilen der Gemeinde und darüber hinaus. Diese meldeten sich bei der Gemeinde, von wo aus die Einsätze durch Mitarbeiter der Verwaltung koordiniert und mit den Hilfesuchenden zusammengebracht wurden. So gab es auch einige Personen und Vereine, die Spenden für eine zentrale Helferverpflegung am Montag im Bauhof ermöglichten.
Auch der Montag wurde genutzt, um sich in weiteren Sitzungen und Besprechungen im Rathaus auf die angekündigten Regenschauer und Unwetter vorzubereiten. Dazu wurden 1.000 Sandsäcke bestellt, Bauwerke und Abläufe überprüft und das Lagezentrum ins Rathaus verlegt, um hier in Büros Platz für den Krisenstab zu schaffen, der am Wochenende noch im Feuerwehrhaus in Siersburg untergebracht war.
Zwischen zahlreichen Sitzungen im Rathaus, Telefonaten und Absprachen wurde die Zeit genutzt, um auch vor Ort mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Bürgermeister Joshua Pawlak, die Beigeordneten Maik Licher und Patrik Salzgeber sowie die drei Ortsvorsteher der betroffenen Orte im Niedtal, Dr. Michael Altmayer (Siersburg), Dietmar Zenner (Hemmersdorf) und Reiner Petry (Niedaltdorf), nutzten deshalb die Pausen zwischen den Sitzungen und Besprechungen. Auch Mitarbeiter der Verwaltung waren vor Ort oder telefonierten mit den Betroffenen, um Hilfe zu koordinieren, Material zu besorgen und eventuelle weitere Probleme an den Krisenstab weiterzuleiten, da dieser nicht zu allen Betroffenen persönlich vor Ort sein konnte.
Außerdem erreichten uns durch gute Kontakte Hilfstransporte aus dem Ahrtal und Köln mit Stromaggregaten, Trockengeräte und Lüftern. Auch viele Firmen in der Gegend standen zur Verfügung und stellten Material direkt Bürgern oder der Verwaltung zur Verfügung.
Bereits am Dienstag wurde zwischen dem Land und den kommunalen Spitzenverbänden ein Finanzierungspakt gestrickt und verabschiedet. Am Dienstag nahmen daher auch Bürgermeister Joshua Pawlak und der Erste Beigeordnete Maik Licher an einer Videokonferenz mit Innenminister Jost teil, um die Details zu besprechen und weitere Vorbereitungen für die Auszahlung und Abwicklung zu treffen. Am Sonntag nutzten beide bereits die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, um noch einmal deutlich zu machen, dass es Häuser und Betriebe an der Nied gibt, die aufgrund ihrer Lage keine Elementarversicherung bekommen oder der Preis schlicht unbezahlbar ist.
An dem Maßnahmenpaket wird sich das Land mit 50 % beteiligen, die restlichen Mittel kommen direkt von der Gemeinde oder indirekt über den Landkreis. Alle wichtigen Informationen dazu gibt es auf der Seite der Landesregierung bzw. des Umweltministeriums. Außerdem bieten Betriebe wie Globus oder Bauhaus Rabattaktionen für Hochwassergeschädigte an.
Seit der Katastrophe im Ahrtal arbeitet die Gemeinde gemeinsam mit den Bürgern an einem Konzept. Dazu fanden im vergangenen Jahr bereits 10 Bürgerworkshops in allen Ortsteilen statt. Die Beteiligung war in einigen Ortsteilen mit nur 2-3 Bürgern sehr gering. In solchen Starkregenereignissen ist es wichtig, Vorsorge zu treffen und Maßnahmen im Vorfeld individuell zu ergreifen. Nicht alle Maßnahmen können von der Gemeinde umgesetzt werden. Die meisten Maßnahmen müssen vor Ort von jedem einzelnen Bürger oder Hauseigentümer umgesetzt werden.
Folgende Termine sind bereits reserviert. Wir würden uns freuen, hier weitere Details und Informationen zur aktuellen Situation zu erhalten, um diese u.a. in die Berechnungen des Konzeptes einfließen zu lassen.
Das Ergebnis soll dann in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden und den Bürgern Anregungen geben, um auch eigene Maßnahmen auf ihren Grundstücken umsetzen zu können.
| - | Donnerstag, 20.06.2024 für die Ortsteile Siersburg und Eimersdorf |
| - | Dienstag, 25.06.2024 für die Ortsteile Gerlfangen, Biringen und Oberesch |
| - | Mittwoch, 26.06.2024 für die Ortsteile Rehlingen und Fremersdorf |
| - | Mittwoch, 03.07.2024 für die Ortsteile Hemmersdorf, Fürweiler und Niedaltdorf |
Termine finden jeweils um 18.00 Uhr statt. Orte werden noch bekannt gegeben.
Im Namen der gesamten Gemeinde möchte ich mich herzlich bei allen ehrenamtlichen Helfern und den beteiligten Hilfsorganisationen für ihren unermüdlichen Einsatz während und nach dem Hochwasser bedanken. Ihre schnelle Reaktion und tatkräftige Unterstützung waren absolut beeindruckend und haben entscheidend dazu beigetragen, die Folgen dieser Naturkatastrophe zu bewältigen und unsere Gemeinde wiederaufzubauen.
Ihr Engagement und Ihre Solidarität sind wirklich beeindruckend und verdienen höchsten Respekt. Dank Ihrer Hilfe und der Nachbarschaftshilfe konnten zahlreiche Häuser und Einrichtungen vor größeren Schäden bewahrt und die betroffenen Familien unterstützt werden.
Besonders hervorheben möchte ich die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen, die in dieser schwierigen Zeit Hand in Hand gearbeitet haben.
Dafür möchte ich Ihnen im Namen aller Bürgerinnen und Bürger unseren tiefsten Dank aussprechen!
Wir blicken voller Optimismus nach vorne und arbeiten gemeinsam daran, unsere Gemeinde wieder vollständig aufzubauen und für die Zukunft zu stärken. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir das gemeinsam schaffen! Die Bewältigung der Schäden wird daher Wochen und Monate andauern und wird noch viel Kraft und Ausdauer bei allen kosten. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir das gemeinsam schaffen!
Die Gemeinde ist dabei, die Schäden im kommunalen Bereich und in der kommunalen Infrastruktur zu erfassen und unserer Versicherung zu melden. Doch eines ist sicher: Wir werden das nur gemeinsam und mit Verständnis schaffen, da dies noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird. Damit dies gelingt, müssen wir unsere Ressourcen neuen Prioritäten anpassen.
Ich bin mir sicher, dass wir die Folgen des Hochwassers Schritt für Schritt beseitigen können, wenn wir weiterhin so gut zusammenarbeiten und unkomplizierte Hilfe aus Saarbrücken möglich ist. Dann können wir uns wieder mit voller Kraft der Vorsorge von Starkregen und Hochwasser widmen! Ich lade Sie nochmals herzlich ein, dabei mitzumachen!
Ich bin ebenfalls absolut begeistert von meiner Verwaltung und dem Bauhof, mit allen Mitarbeitern, die in den verschiedenen Phasen aktiv dabei waren oder in Reserve zur Verfügung standen. Unsere Feuerwehrkameradinnen und -kameraden haben Unglaubliches geleistet, genauso wie die Hilfsorganisationen von THW, DLRG, DRK und Polizei. Ein tolles Zusammenspiel auch auf politischer Ebene mit dem Land und in der Gemeinde sowie mit unseren Partnern in Bouzonville – das war wirklich eine großartige Zusammenarbeit!
Ich möchte mich noch einmal ganz, ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern bedanken, die in irgendeiner Form aktiv waren. Was für eine großartige Teamleistung! Ich bin sehr stolz darauf und froh, Bürgermeister in einer so großartigen Gemeinde zu sein, die eine solche Solidarität ausstrahlt, wenn uns eine solche Katastrophe heimsucht.
Nochmals vielen, vielen Dank!!!!!!!!
Ihr Bürgermeister
Joshua Pawlak