Rede zur Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen Bad Sulza und Bad Camberg am 3. Oktober 2024

„Gebete ändern nicht die Welt, aber Gebete ändern Menschen und Menschen ändern die Welt.

(Albert Schweitzer dt.-franz. Forscher Arzt, Philosoph

14.1.1875 - 4.9.1965)

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Bad Sulza und Bad Camberg,

verehrte Gäste,

liebe Freundinnen und Freunde,

es ist mir eine große Ehre und Freude, Sie heute hier in Bad Sulza zur Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen unseren beiden Städten begrüßen zu dürfen.

Dieser Tag, der 3. Oktober, hat für uns Deutsche eine besondere Bedeutung, und es ist kein Zufall, dass wir uns genau an diesem Tag versammelt haben, um ein neues Kapitel der Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Bad Sulza und Bad Camberg zu beginnen.

Heute, am Tag der Deutschen Einheit, feiern wir die Wiedervereinigung unseres Landes - den Moment, in dem aus zwei deutschen Staaten wieder einer wurde.

Ein Tag, der uns immer daran erinnern wird, dass Grenzen, die uns trennten, überwunden werden können, wenn der Wille zur Einigkeit und Zusammenarbeit stark genug ist.

Es ist ein Tag, der uns vor Augen führt, dass Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen die Basis für Fortschritt und Frieden sind.

Und genau diesen Geist der Einheit und Zusammenarbeit wollen wir heute auch auf kommunaler Ebene leben.

Mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen Bad Sulza und Bad Camberg bekennen wir uns dazu, nicht nur als Städte gemeinsam in die Zukunft zu gehen, sondern auch als Partner.

Es geht um mehr als formale Kooperationen, es geht um Austausch, um die Pflege kultureller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Beziehungen, und vor allem geht es um das gegenseitige Verstehen.

Wir dürfen dabei nicht vergessen, wie besonders es ist, dass Städte aus dem ehemaligen Osten und Westen Deutschlands heute ohne Vorbehalte und in einer Atmosphäre des Vertrauens zusammenkommen können.

Was früher als unüberwindbare Hürde erschien, ist heute längst Alltag geworden - und dennoch dürfen wir den Wert dieser Errungenschaft nie unterschätzen.

Der heutige Tag erinnert uns an die Kraft der Versöhnung und daran, wie viel wir gemeinsam erreichen können, wenn wir an einem Strang ziehen.

Die Partnerschaft zwischen Bad Sulza und Bad Camberg steht genau in diesem Zeichen:

Wir wollen voneinander lernen, gemeinsame Projekte anstoßen und die Beziehungen zwischen unseren Bürgerinnen und Bürgern vertiefen.

Seien es Schüleraustausche, kulturelle Veranstaltungen, sportliche Begegnungen oder gemeinsame touristische Initiativen - der Vertrag, den wir heute unterzeichnen, schafft die Grundlage für eine vielfältige und fruchtbare Zusammenarbeit in den kommenden Jahren.

Lassen Sie uns diese Partnerschaft mit Leben füllen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass sie nicht nur unserer Region, sondern auch unseren beiden Städten viele positive Impulse geben wird.

Gemeinsam können wir uns den Herausforderungen der Zukunft stellen - und wie der Tag der Deutschen Einheit uns zeigt: Wir sind stärker, wenn wir zusammenarbeiten.

Abschließend möchte ich besonders allen danken, die diesen Partnerschaftsvertrag möglich gemacht haben.

Der Bad Camberger Heinz Schaus, heutiger Ehrenbürger Bad Cambergs und Träger der Bad Sulzaer Ehrenmedaille war es, der am 18. Januar 1990 mit dem Bad Sulzaer Bürgermeister Johannes Hertwig und dessen Beigeordneten Herrn Hubert Seidel (beide CDU) sprach, um über eine Art Kooperation - Partnerschaft zwischen der Kurstadt Bad Camberg (Hessen) mit einer ostdeutschen Stadt zu sprechen.

Bereits am 19. Januar 1990 wurde dies in Bad Camberg mit dem Bad Camberger Bürgermeister Herrn Enzmann von der CDU und der Stadtverordnetenvorsteherin Frau Marianne Adam von der SPD besprochen.

Auch Herr Gerhardt Reitz (SPD), damaliger 1. Stadtrat hat von Anfang an die Initiative von Heinz Schaus zur Gründung einer Partnerschaft mit einer thüringischen Stadt mit vielen politisch und vereinsmäßig engagierten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bad Camberg aktiv unterstützt.

Aber es brauchte 1 Jahr, bis dann am 9. Januar 1991 der FREUNDSCHAFTSVERTRAG zwischen Bad Camberg (Herrn Enzmann und Frau Adam) sowie von Bad Sulza (Herrn Hertwig und Herrn Seidel) unterzeichnet wurde.

Es waren viele Gespräche, Planungen und Vorbereitungen notwendig, und ich weiß, dass wir ohne deren großes Engagement heute nicht hier stehen würden.

Noch heute hängen Erinnerungsbilder in unserem Beratungsraum.

Eine weitere Erinnerungsurkunde mit den Unterschriften von Herrn Reitz als späteren Bürgermeister von Bad Camberg in Nachfolge von Herrn Enzmann und Herrn Heinz Schaus als Stadtverordnetenvorsteher zum 10-jährigen Jubiläum des Freundschaftsvertrages im Jahre 2001 ist im Rathaus Bad Sulza ausgestellt.

Über 30 Jahre währt diese Freundschaft bis zum heutigen Tag.

Unterschiedliche Institutionen, wie die Feuerwehr Bad Sulza und deren Feuerwehrverein Bad Sulza e.V. oder der Thüringer Weinbauverein Bad Sulza e.V. pflegen die Begegnung auf bürgerschaftlicher Ebene seit Jahren.

Diese Verbindung zwischen unseren beiden Städten sollte dann zum 30 -jährigen Jubiläum im Jahre 2021 mit der Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrages noch einmal bekräftigt werden.

Leider kamen uns die Corona Pandemie und verschiedene andere Hinderungsgründe dazwischen.

Nun soll im 33. Jahr der Städtefreundschaft eine Städtepartnerschaft werden!

Dieser Tag gehört Ihnen, liebe Initiatoren und Wegbereiter, ebenso wie den Bürgerinnen und Bürgern von Bad Sulza und Bad Camberg, die ab heute noch enger verbunden sein werden.

In diesem Sinne:

Lassen Sie uns den Geist der Einheit, den wir heute am Tag der Deutschen Einheit feiern, mit in unsere Städtepartnerschaft nehmen.

Arbeiten wir nach der Philosophie von Albert Schweitzer.

„Gebete ändern nicht die Welt, aber Gebete ändern Menschen und Menschen ändern die Welt.“

Auf eine erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bad Sulza und Bad Camberg!

Vielen Dank!

Dirk Schütze

Bürgermeister Satdt Bad Sulza