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Amtliches Mitteilungsblatt - Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Bad Tennstedt
Ausgabe 20/2024
Gemeindenachrichten aus Mittelsömmern
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Nichtamtlicher Teil

Mittelsömmern. Auf der Bank zwischen der Kirche und dem Edelhof sitzen an einem Sommernachmittag Gerlinde Georgi-Wirth, Erich Keßler, Iris Gottschalk, Joachim Hartung, Alexandra Engelhardt, Josephine „Josi“ Döring und der ehrenamtliche Bürgermeister von Mittelsömmern Thomas Drengenburg. Sie sind munter ins Gespräch vertieft. Nebenan werden gerade die Senioren von ihrem Treffen abgeholt.

Wenn man hört, was in diesem Dorf mit seinen rund 200 Einwohnern alles los ist und wer alles mitmacht, dann beeindruckt das. Mitten in der Runde sitzt eine strahlende Josephine Döring, Studentin der Evangelischen Religionspädagogik in Berlin - ein Dorfkind mit Herzblut. Sie hat nicht nur neben dem Studium die kirchlichen Kinderkreise in Felchta, Nieder- und Oberdorla übernommen, sie ist auch zusammen mit Joachim Hartung als BFDlerin im Dorf unterwegs. Die Studentin und der Rentner. Und an Heiligabend werden sie wieder alle gemeinsam Gottesdienst feiern.

Eines der Projekte die in Mittelsömmern auf vielen Schultern ruhen. „Wenn wir was machen wollen, müssen wir es selber machen und nicht auf andere warten“, sagt Gerlinde Georgi-Wirth. „Ja“, bekräftigt Erich Keßler: „die Frage ist doch nur, wie kann ich was machen!“ Josi schiebt hinterher: „Und Spaß soll es machen.“

So wird auch die Heiligabend-Andacht wieder gefeiert werden. Mit dem Frauenchor, den Erich Keßler aus Bad Tennstedt leitet und mit der Gitarre begleitet. Mit Joachim Hartung aus Hornsömmern an der Orgel und vielen anderen Instrumenten. Altes und neues Liedgut verbinden sie hier gern.

Wer das entscheidet? „Alle zusammen, hier gibt es keinen Vereinsvorstand. So ist das hier, alles demokratisch“, unterstreicht Erich Keßler. Das hat ihn von Anfang an beeindruckt. Man höre sich hier zu. „Das ist eine gute Truppe“, bekräftigt auch Alexandra Engelhardt vom Waldkindergarten. Die Kinder sind natürlich beim Krippenspiel dabei.

Seit letztem Jahr gibt es im Kindergarten auch einen Chor, der beim letzten Liederabend Anfang August in der Kirche aufgetreten ist. Die Kirche wird dann zum Konzertraum und ist sehr gut besucht. Hauptdarsteller waren die Kinder bei der Modenschau am Tag des offenen Denkmals im Edelhof. Der Blick der Gruppe wandert anerkennend zu Gerlinde Georgi-Wirth und Alexandra Engelhardt - die Kleinen hätten das toll gemacht, so diszipliniert. Demnächst schauen sich alle zusammen noch einmal den Film davon an, hinter den Kulissen habe man ja schließlich nichts sehen können.

Sie alle werden spätestens zum Weihnachtsmarkt am 30. November wieder im Einsatz sein. Die Frauen singen und auch die Männer haben einen Projektchor gegründet, der dem Projekt langsam entwächst und eine feste Einrichtung werden soll. Mit dabei auch Bürgermeister Drengenberg. Er ist begeistert von der Qualität des ehrenamtlichen Engagements in seiner Gemeinde. „Als ich aus Erfurt hierherkam, war ich fasziniert. Die Leute kommen wie selbstverständlich und packen an. Das ist wirklich erhaltenswert. Ich hoffe, dass uns das auch für die kommenden Generationen gelingt“, wünscht er sich. Josephine Döring ist da zuversichtlich: „Wir schließen hier niemanden aus, jeder kann mitmachen, das wird was!“

Wenn man bei all dem bedenkt, dass bis 2012 von der Kirche aus baulichen Gründen 15 Jahre lang nur der Altarraum benutzt werden konnte, dann ist das eine große Verwandlung. Seit 2021 ist auch die Orgel saniert. Beste Voraussetzungen für die Gottesdienste und den Liederabend.

Regina Englert

Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit

regina.englert@ekmd.de

mobil 01575 57 54 658

www.kirchenkreis-muehlhausen.de