All die Bemühungen um unsere Blühstreifen, Bienenhotels und Insektenschutz wurden von der Landesregierung honoriert! Unsere Gemeinde wurde von der Ministerin Susanna Karawanskiy mit der Plakette "Bienenfreunde 2024" für besondere Leistungen und Unterstützung von bestäubenden Insekten ausgezeichnet.
Uns freut das sehr! Ohne unsere Insekten wären wir nicht hier. Rund die Hälfte unserer heimischen Wildbienenarten ist bedroht, denn Bienen und auch andere Bestäuberinsekten finden nicht überall ausreichend Nektar und Pollen. Dabei ist ihre Bestäubungsleistung essentiell für die Landwirtschaft und die Umwelt. Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und viele andere bestäubende Insekten leisten einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt. Sie sorgen mit dafür, dass Wild- und Kulturpflanzen Früchte tragen, Samen ausbilden und sich so vermehren können. Dadurch sichern sie nicht nur die Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere, sondern auch wichtige Erträge in den Gärten und der Landwirtschaft. Rund 80 Prozent aller Pflanzenarten, die uns Nahrung liefern, sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Sogar das unter Naturschutz stehende Schwalbenschwänzchen wurde auf unseren Blühstreifen gesichtet.
Es ist einigen, die die Blumenwiesen als Unkraut und Störenfried verteufeln, sicher nicht bewusst, welche bedeutende Rolle es in der Biodiversität unseres Ökosystems spielt. In der Natur hat jede Pflanze und jedes Tier seinen Sinn, sodass, wenn eine Art verschwindet, die Natur durcheinander geworfen wird. Wildkräuter bzw. Unkräuter haben genauso einen Wert wie Nutzpflanzen, denn sie bieten eine wichtige Nahrungsquelle für vielerlei Insekten und unterstützen so die Biodiversität. Ohne die Wildkräuter sind unsere Gärten und Acker nicht mehr abwechslungsreich, im schlimmsten Fall nur noch eine Art von Pflanze, was für einige Tierarten (vor allem Insekten) das Ende bedeutet. Denn während die eine Pflanze geeignet für Schmetterlinge ist, kann die andere nur Nahrungsquelle für eine bestimmte Wildbienenart sein. Zudem lockern Wildkräuter die Erde auf und, wenn sie untergegraben werden, können sie für zukünftige Nutzpflanzen den Boden sogar nährstoffreicher gestalten.
Die Gemeinde engagiert sich seit einigen Jahren mit Hilfe der Gemeindearbeiter und Freiwilligen im Bereich der Blüh- und Blumenwiesen. Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir Blühstreifen und Streuobstwiesen angelegt, Blühhecken und Sträucher angepflanzt und eine kleine eigene „Baumschule“ gibt es auch. Wir sind überzeugt davon, dass bunte Grünflächen, duftende Kräuter, blühende Hecken und schattenspendende Bäume die Lebensqualität von Mensch und Tier steigern. In verschiedenen Projekten wurden Insektenhotels angefertigt und in der Gemeinde aufgestellt. Auch die Kinder wurden im Bastelstübchen und im Kindergarten immer wieder mit einbezogen. Die Herstellung von Samenbomben mit insektenfreundlichen Pflanzensamen oder selbst gesammelten heimischen Samen sind nur ein paar Beispiele der ehrenamtlichen Arbeit in unserer Gemeinde. Danke an dieser Stelle an unseren Gemeindearbeiter Herr Stauche und all unsere Freiwilligen für die tolle Unterstützung.
Auch unsere ortsansässigen Agrarunternehmen engagieren sich mit uns gemeinsam und legen natürlich auch regelmäßig eigene Blühstreifen an ihren Feldern an.
Die Bienen unserer in Kutzleben ansässigen Imkerfamilie Dubau freuen sich, über solch tolle Nahrungsquellen. Davon haben wir am Ende ja alles etwas, wenn der leckere Honig von Familie Dubau auf dem Frühstücksbrötchen landet.
Wer in nächster Zeit wieder Honig einkauft, kann direkt unsere Plakette bei den Dubaus am Tor betrachten.
Sandra Krühne
Dorfkümmerin