Das Weihnachtsfest 2023 steht kurz bevor und wir gehen wieder rasant auf einen Jahreswechsel zu. Das gibt uns die Gelegenheit die vergangenen Monate noch einmal Review passieren zu lassen, Bilanz zu ziehen und sich auf das kommende Jahr einzustimmen.
Mittlerweile existiert unser Zusammenschluss 10 Jahre - eine spannende und aufregende Zeit die unsere 8 Ortsteile als Gemeinde Kyffhäuserland zusammen gehen und meistern.
Die aktuelle Zeitenlage ist nicht sehr einfach und ist geprägt von immer mehr Unmut und viel Leid in der Welt, was letztlich mehr oder minder Einfluss auf unser Gemeindeleben besitzt.
Wie in jedem Jahr möchten wir nochmals alles zusammentragen, was das Jahr 2023 an Ereignissen und Maßnahmen mit sich brachte.
Zu Beginn des Jahres zeichnete sich insgesamt ein Trend ab, welcher sich scheinbar durch das ganze Jahr zog. So begannen alle laufenden und neuen Projekte sehr zäh, so dass es schwierig war und ist, konkrete Zeitangaben oder Abläufe zu bestimmen. Für die alltägliche Arbeit war und ist das zeitweise nur schwer zu Händeln.
Trotz alledem können wir wieder auf ein gutes Jahr zurück blicken.
In vielen Ortsteilen konnten wir Maßnahmen fertig stellen oder neu beginnen.
Gemeinsam mit dem Trink- und Abwasserzweckverband konnten wir die restlichen Straßen- und Kanalbauarbeiten im Ortsteil Göllingen - in der Klosterstraße sowie Göllinger Hauptstraße - beenden, sodass hier seit 2016 stetig in die Ortslage investiert werden konnte.
In Seega konnten wir den ersten Bauabschnitt mit dem Kyffhäuser Trink- und Abwasserzweckverband abschließen.
Sehnsüchtig warteten wir gemeinsam auf die Weiterführung der Maßnahmen. Im Oktober erhielt der Verband die Fördermittelzusage für den weiteren Abschnitt. Der Verband und die Gemeinde werden nun alles versuchen, zeitnah in die Planung und Umsetzung, beginnend ab 2024, zu gehen.
In Günserode wurde die fertige Bushaltestelle an die Einwohner übergeben, sodass nun ein Zusteigen über beide Straßenseiten möglich ist.
Mit der Fördermittelzusage in diesem Jahr begannen vor kurzem die Arbeiten an der Brücke „Im See“ in Badra. Hier erfolgten die ersten Planungen und Anträge bereits im Jahr 2019.
Darauf aufbauend schob die Gemeinde die ersten Planungsleistungen für eine Ortsverbindungsstraße zwischen den Ortsteilen Badra und Steintaleben an, welche in der ersten Einwohnerversammlung kontrovers diskutiert wurde. Nach dem ersten Zusammentragen und Vorlage von Ergebnissen zur Machbarkeit werden wir uns erneut ins Benehmen mit dem Ortsteil setzen.
Fertiggestellt wurden auch die Sanierungsarbeiten an der Orangerie in Bendeleben. Die von Bund und Land bereits 2021 zugesagten Fördermittel fanden hier ihren Niederschlag und waren für den Erhalt dieses Kulturdenkmals immens wichtig.
Der seit Jahren geplante Abschnitt der Tillenbornstraße/ Vikariestraße ist nun endlich fertig geplant und kann in die Umsetzung gehen. Die Umsetzung erfolgt voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr, sondern erst im Jahr 2024.
Nicht unerwähnt bleiben sollte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin des Klostergeländes in Göllingen. Diese wird im kommenden Jahr die Anlage mit einem Eingangspavillon bzw. der Errichtung einer Ausstellung im Mittelbau aufwerten, so dass auch hier ein Grundstein für die Weiterentwicklung des Areals gelegt wurde.
Kleine Denkmalschutzmaßnahmen wurden durch die Gemeinde mit dem Thüringer Landesamt für Denkmalschutz und Archäologie im Schlosspark Bendeleben sowie am Ausgangsbauwerk am Mönchtunnel umgesetzt.
Das Radwegenetz unserer Gemeinde wird dank der Unterstützung des Bundes derzeit weiter ausgebaut. Mit Übergabe des Weges in die Steinzeit begannen die neuen Baumaßnahmen des Kyffhäuserlandradwegs als Lückenschluss zwischen Göllingen und Steinthaleben.
Das Land Thüringen ließ uns in etwa ein halbes Jahr auf eine ergänzende Fördermittelzusage für diesen Weg warten. Daher konnten die Baumaßnahmen mit Spatenstich erst im September mit dem ersten Abschnitt zwischen Bendeleben und der Barbarossahöhle beginnen. Durch den guten Baufortschritt ließ sich hier ein Teil der verlorenen Zeit wieder einholen. Interessant während des Baues waren auch die archäologischen Ausgrabungen, über die umfassend in der Presse berichtet wurden und die uns aller Voraussicht nach, auch auf den anderen Streckenabschnitten begleiten werden.
Positiv beim Bau ist es zudem, dass sich der Stromnetzbetreiber durch Mitverlegung der Stromtrasse in dem Streckenabschnitt Richtung Steinthaleben am Ausbau mit beteiligen wird. Man kann derzeit die neue Trafostation am Parkplatz der Barbarossahöhle als vorbereitende Maßnahme bereits erkennen.
Die ursprünglich in diesem Jahr fertigzustellende Planung für den Radwegelückenschluss von Badra nach Sondershausen zieht sich leider auf Grund von Interventionen von Behörden noch etwas hin. Aber auch hier sind wir guter Hoffnung eine kompromissfähige Lösung Ende 2023 bzw. Anfang 2024 zu finden.
Die Baugenehmigung für den Neubau der Kyffhäuserland-Grundschule in Bendeleben ist bereits da. Nach dem ersten offiziellen Termin im Sommer diesen Jahres, werden alsbald weitere Fortschritte zu sehen sein, auch wenn derzeit nur ein beräumtes Baufeld zu erkennen ist.
Die Abstimmungen mit dem Landratsamt Kyffhäuserkreis sind sehr zuversichtlich, so dass spätestens Anfang 2024 mit dem Bau begonnen werden kann.
Die Thematik Waldbad in Hachelbich bleibt uns leider weiterhin erhalten. Durch den tragischen Verlust unseres Rechtsbeistandes wurde viel Zeit in der Sache verloren. Dies gilt es wieder an zuarbeiten und hier endlich eine zufriedenstellende Lösung für das Areal zu erhalten.
Wiederum gelungen sind uns viele kleinere Sanierungsarbeiten in den Ortsteilen, die wir auch in den Folgejahren weiter beibehalten wollen und müssen. Neben den üblichen Pflegearbeiten gehörte auch die eine oder andere kleinere und größere Reparatur und Investition dazu. Beispielhaft erwähnt, sollen die einzelnen Maßnahmen auf den gemeindlichen Friedhöfen oder das Treppenhaus in unserem Verwaltungsgebäude sein.
Am nunmehr zentralen Bauhof der Gemeinde im Ortsteil Rottleben wurde und wird zukünftig weiter gearbeitet und in die Räumlichkeiten als auch in die kommunale Technik investiert.
Unser Eigentrieb Barbarossahöhle blickte wie immer auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die über 80.000 Besucher konnten sich wieder über ein Jahr mit vielen eigenen und gemeinsamen Veranstaltungshöhepunkten mit dem Höhlentheaterverein freuen.
Hier sind wir ebenfalls bemüht, die Höhle als Naturdenkmal weiter zu entwickeln. Dies soll ihren Niederschlag in der Übergabe in eine „Stiftung Barbarossahöhle“ finden, die sich dann vollends auf den Erhalt eines unserer gemeindlichen Highlights kümmern kann.
Ähnlich zur Stiftung Kyffhäuser, die alle Zeichen auf eine Weiterentwicklung des Denkmalsareals gesetzt hat. Hier sind wir ebenfalls durch unsere eingebrachten Flächen und der territorialen Gebietskulisse auf unserem Gemeindegebiet stets im Austausch und Zusammenarbeit für eine weitere Attraktivität unserer Region.
Gleichwohl möchte ich auch unsere weiteren Kooperationspartner erwähnen, mit denen wir einige Maßnahmen erneut in Angriff nehmen konnten, um unsere Heimat aufzuwerten. Die Zusammenarbeit mit der Naturparkverwaltung Kyffhäuser und dem Nationalen GeoPark Kyffhäuser ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil in unserer und deren Entwicklung geworden.
Daneben verstetigt sich die Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegverband Südharz/Kyffhäuser immer weiter. Hier haben wir einen weiteren Partner für den Erhalt der Naturlandschaft gefunden. Gleiches gilt für die fortgeführte Kooperation mit der Gemeinnützigen Förderungsgesellschaft Arbeit und Umwelt GmbH (FAU) zur Pflege und Unterhaltung unserer Wanderwege gemeinsam mit den Städten Sondershausen und Bad Frankenhausen.
Mit allen anderen Zweckverbänden (Trink- und Abwasserzweckverbände, Gewässerunterhaltungsverbände) standen wir wie in jedem Jahr im regen Austausch für die kommenden Entwicklungen in den Ortslagen.
Aktuell wird die neue Förderperiode der Gewässerunterhaltungsverbände im Thüringer Umweltministerium weiter geführt und wir hoffen, dass die Zweckverbände eine bessere Bewertung finden.
Daneben stellt der Gewässerunterhaltungsverband Untere Unstrut Helderbach in Absprache mit der Gemeinde Fördermittelanträge für eine Hochwasserkonzeption in Verbindung mit Starkwetterereignissen für die Ortslagen Badra, Steinthaleben und Rottleben.
Solche Wetterextreme hielten uns in diesem Jahr besonders in Rottleben, Seega und Steintaleben in Atem.
Hinsichtlich der Nutzung erneuerbarer Energien läuft derzeit weiterhin das Klageverfahren der Gemeinde gegen das Thüringer Landesverwaltungsamt beim Verwaltungsgericht, in Bezug auf die Errichtung von Windkraftanlagen zu unserem sachlichen Teilflächennutzungsplan.
Die bundesgesetzlichen Regelungen haben sich in diesem Jahr stark verändert. Ein Ausgang des Verfahrens und Klarheit wird hoffentlich im neuen Jahr dazu alsbald gefunden werden.
Innerhalb der Verwaltung bereiten wir uns weiter auf die kommenden Steuerreformen vor, sofern dies für uns möglich ist. Hier sind wir derzeit auf die Vorgaben der übergeordneten Ämter angewiesen.
Daneben arbeiten wir weiter an einer soliden Haushaltswirtschaft und klären derzeit viele Grundstückangelegenheiten. Die Klärung der Grundstücke des ehemaligen Betriebsgeländes Inducal in Göllingen ist hier beispielhaft zu nennen. Seit diesem Jahr arbeitet hier ein Transportunternehmen.
Zum Abschluss des Jahres konnten wir beim ersten „Jahresausklang der Gemeinde Kyffhäuserland“ in Badra die vergangenen 10 Jahre nochmal kurz an uns vorbei ziehen lassen. Vielleicht kann dieses Format, möglicherweise auch in veränderter Form, ein neuer Bestandteil im Gemeindeleben Kyffhäuserland werden.
Zum Jahresende ziehen wir trotz aller „Zähigkeit“ eine positive Bilanz für unsere Gemeinde. Wir entwickeln uns stetig weiter und haben finanzielle Möglichkeiten, kleinere und größere Investitionen anzugehen und umzusetzen.
Wie immer möchte ich einen besonderen und aufrichtigen Dank an all diejenigen richten, die sich mit viel Lust, Mühen und ehrenamtlicher Leidenschaft in unseren Dörfern engagierten. In Eigeninitiative wurde wieder zur Tat schritten.
Kleinere Investitionen in Spielplätze, Dorfgemeinschaftshäuser oder Freiflächen sind umgesetzt oder zukünftig geplant.
Es ist schön zu erleben, wie jeder einzelne Ort den Fokus auf bestimmte Dinge legt und für sich einen Weg findet, seinen Ort zu entwickeln.
Die vielen Vereine beleben und erhalten unsere Traditionen in der unterschiedlichen Art und Weise für eine dörfliche Gemeinschaft.
Es wäre schade, wenn wir uns davon aus vielerlei Gründen immer mehr zurückziehen würden, obwohl dieser Trend mehr und mehr Einzug in die Gesellschaft hält und wir uns oftmals von Dingen leiten lassen, die den wesentlichen Kern unseres Zusammenlebens auseinandertreibt.
Den kommunalen Gremien der Ortsteilräte und dem Gemeinderat danke ich für die stets gute Zusammenarbeit. Im neuen Jahr gilt es erneut, mit Struktur und Weitblick Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls zu treffen.
Dankeschön an alle Mitarbeiter der Gemeinde wie unseren Erziehern in den Kindertagesstätten, den Mitarbeitern in der Verwaltung und des Bauhofes sowie den weiteren Beschäftigten, die sich das ganze Jahr für das Wohl unserer Gemeinde und deren Einwohner in Kyffhäuserland einsetzen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ stammt von Franz Kafka und gibt unsere gemeinsamen 10 Jahre Kyffhäuserland wieder.
So gehen wir 2023 beständig weiter, ausgerichtet auf das Wohl der Gemeinde.
2024 wird sicher nicht minder spannender und aufregender als all die Jahre zuvor.
Ich hoffe, dass Sie zum Abschluss des Jahres Zeit finden, um ein wenig inne zu halten, um neue Kraft zu schöpfen mit Blick auf die Herausforderungen im kommenden Jahr.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine schöne restliche Adventszeit und ein friedvolles Weihnachtsfest.
Für 2024 wünsche ich Ihnen einen gelungenen Jahreswechsel, stets Gesundheit und ein erfolgreiches Jahr.
Ihr
Knut Hoffmann