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Amtsblatt der Stadt Werra-Suhl-Tal
Ausgabe 11/2023
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Aktionstag "Bauen im Dorf" hebt die Bedeutung energetischer Sanierung in historischer Bausubstanz hervor

Der diesjährige Aktionstag "Bauen im Dorf" bot den Teilnehmern interessante Vorträge und Diskussionen rund um die Themen energetische Sanierung, Wärmeplanung und historische Bausubstanz. Die Veranstaltung, die sich insbesondere mit den Herausforderungen und Lösungsansätzen für die Situation von Wohngebäuden im ländlichen Raum befasste, fand unter der Regie der regionalen Vereine RAG LEADER Wartburgregion e.V. und Werra-Wartburgregion e.V. statt.

Drei Themen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung und der Fachvorträge: die energetische Gebäudesanierung, innovative Ansätze zur Wärmeversorgung von Wohngebäuden, insbesondere die Nutzung von Erdwärme, und die Sanierung historischer Gebäude mit regionalen Baustoffen. Die Vorträge der Experten, die ihre umfangreichen Erfahrungen als Berater des regionalen Energieversorgers WerraEnergie, als Berater der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur und als Architektin eines denkmalgeschützten historischen Wohngebäudes in Hallungen einbrachten, bildeten den Auftakt zu einer lebhaften Diskussionsrunde, in der komplexe Fragestellungen aus den verschiedenen fachlichen Blickwinkeln beleuchtet und Lösungsansätze vorgestellt wurden. Die zahlreichen Fragen der Teilnehmer spiegelten den hohen Informationsbedarf der Bauherren und deren Sorge um den Energiebedarf des eigenen Objektes wider. Aber auch die Sorge der Kommunen, die im Sinne der Daseinsvorsorge die Energie- und Wärmeversorgung für ihre Bürger organisieren müssen. So waren kommunale Wärmeplanungen und deren Nutzen für die Bürger, aber auch kommunale Initiativen zur Erhöhung der Sanierungsrate durch serielles Sanieren Themen, die auf großes Interesse stießen. Die Experten betonten, dass der Trend zur gemeinsamen Wärmeversorgung über Nahwärmenetze und die Nutzung lokal verfügbarer Energiequellen schon lange ein Trend und ein zielführender Lösungsansatz sind. "Die Informationen über bestehende Lösungsansätze müssen noch stärker in die Breite getragen werden. Bei persönlicher Betroffenheit durch Sanierungsbedarf am eigenen Haus oder steigende Energiekosten ist auch das Interesse vorhanden, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Hierfür müssen Beratungs- und Informationsangebote bereitgestellt werden“, so Udo Schilling,

Ein besonderes Highlight war die Baustellenbesichtigung eines in Sanierung befindlichen denkmalgeschützten Fachwerkhauses in Hallungen und die Vorstellung der Planung und der Sanierungsstrategie durch die verantwortliche Architektin Sophia Schmidt, die auch Eigentümerin des historischen Wohnhauses ist. Ihr Ansatz, den Wohnflächenbedarf zu minimieren und regionale und zum Teil recycelte Baustoffe zu verwenden, zeigte, dass der bewusste Umgang mit historischen Grundrissen und Baumaterialien auch Lösungsansätze für ein energiesparendes und nachhaltiges Bauen der Zukunft liefern kann.

Der Aktionstag "Bauen im Dorf" bot den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, von Experten zu lernen, sondern sich auch untereinander auszutauschen und Anregungen für eigene Projekte zu erhalten. Die Organisatoren zogen eine positive Bilanz und sind überzeugt, dass die Diskussionen und Erkenntnisse des Tages dazu beitragen werden, historische Gebäude in ländlichen Gemeinden nachhaltig zu erhalten und zu nutzen. Am Ende der Veranstaltung wurde vielfach der Wunsch geäußert, Informationsveranstaltungen dieser Art häufiger und zu weiteren Fragen des Sanierens im Bestand durchzuführen. Die beteiligten Vereine kündigten in diesem Zusammenhang an, dass es auch im nächsten Jahr wieder einen Aktionstag „Bauen im Dorf“ geben wird.

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Ausrichter: RAG LEADER Wartburgregion e.V. und Werra-Wartburgregion e.V. (WWR)