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Amtsblatt der Stadt Werra-Suhl-Tal
Ausgabe 12/2023
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Vandalismus bei den Ausgleichspflanzungen entlang des Napoleonsweges

Bei der Beobachtung der Ausgleichspflanzung von 188 Bäumen entlang des Napoleonweges für die erfolgte Wegeertüchtigung als Zufahrt zum Windpark im Dezember 2022 fällt auf, dass im ersten Drittel der Pflanzstrecke von Berka aus nahezu alle Bäume angewachsen sind.

In den übrigen zwei Dritteln der Wegstrecke von der Ortslage weg und verstärkt am Rand von landwirtschaftlichen Flächen liegend ist es genau umgekehrt. Hier sind fast alle Pflanzen nicht angewachsen. Dies ist sehr ungewöhnlich und bei einem Ortstermin von der Planungsgruppe Grün (Peter Kuttelwascher und Peter Kutzner) nochmals vertieft untersucht.

Dabei hat sich der schon seit längerem bestehende Verdacht, dass hier menschlicher Einfluss vorliegt, mehr als bestätigt. Die abgestorbenen Bäume sind zum Teil offensichtlich manipuliert worden, indem ganz unten am Wurzelaustritt die Rinde rundläufig um den Baum beschädigt wurde und damit die lebensnotwendige Nährstoffzufuhr unterbrochen wurde. Dies ist aber nicht überall so offensichtlich erkenntlich. Dagegen waren die Bäume die direkt ganz unten mit Baumscheren gekappt wurden eindrucksvoller Beweis für den hier erfolgten groben Vandalismus.

Die Gehölze wurden unten abgeschnitten und so stehen gelassen, dass der Schnitt nicht sofort erkennbar ist. Erst beim genauen untersuchen wurde dies festgestellt. Weiterhin gibt es noch Angaben von Informanten, die nicht namentlich genannt werden wollen, das zudem Bäume ausgegraben und gestohlen wurden. Dies kann allerdings nicht durch die Begehung bestätigt werden. Aber es ist auch nicht auszuschließen.

Der Investor Energiekontor, die Planungsgruppe Grün und die ausführende Firma Raulf hatten die Nachpflanzung der Gehölze für dieses Jahr schon eingeplant.

Da nun ganz offensichtlich mutwillige Zerstörung bzw. grober Vandalismus vorliegt fand diesbezüglich eine Abstimmung mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde des Wartburgkreises (Herr Göpfert) statt. Dabei wurde es als wenig zielführend eingeschätzt, dass zur nächsten Pflanzperiode die Nachpflanzung vorgenommen wird. Zu groß ist die Gefahr das die kostenintensive Pflanzung gleich wieder zerstört wird. Aufgrund der eindeutigen Vandalismusgefahr soll bis zur übernächsten Pflanzperiode (Herbst 2024) abgewartet werden wie sich die Pflanzung weiterentwickelt. Sollte sich die traurige Situation weiterhin manifestieren bzw. erweitern muss über grundsätzlich alternative Pflanzstandorte nachgedacht werden.

Sachdienliche Hinweise zur Aufklärung werden von der Stadtverwaltung entgegengenommen. Die mutwillige Zerstörung der Bepflanzung ist kein Kavaliersdelikt! Eine strafrechtliche Verfolgung wird vorbehalten.