Saarbrücken. „Die Schüler*innen in der 11. Klasse sind oft so orientierungslos, was ihre berufliche Zukunft angeht.“ – „Die Schüler*innen bewerben sich häufig viel zu spät für eine Ausbildungsstelle, da sie sich zu spät entscheiden, was sie später machen möchten.“
Statements, die Bände sprechen. Diese zeugen von den Schwierigkeiten heutiger Schüler*innen beim Übergang vom Schul- ins Berufsleben. Deshalb geht die Fachoberschule der Günter Wöhe Schulen für Wirtschaft neue Weg.
„Berufliche Orientierung“ (BO) heißt das neu konzipierte Fach. Zum ersten Mal wird es in diesem Jahr in der FOS Klassenstufe 11 unterrichtet und geht u.a. folgenden Fragen nach: Wie verhalte ich mich als Praktikant im Unternehmen richtig? Welche Unternehmen gibt es in unserer Region? Welche Ausbildungsberufe werden dort ausgebildet? Wie haben andere ihre Karrieren gestartet und was hat sie zum Erfolg geführt?
In zwei Zusatzstunden, die vormals dem Auf- und Nacharbeiten vorbehalten waren, erarbeiten die Schüler*innen zunächst wöchentlich die Grundlagen und Spielregeln fürs anstehende Betriebspraktikum. Um ein zügiges Vorankommen zu garantieren und aufkommende Probleme zeitnah zu besprechen, ist in einer der zwei Stunden neben der Klassenleitung auch deren Stellvertreter*in vertreten. Somit kommen die Schüler*innen in den Genuss einer Doppelbesetzung. Dabei richten die BO-Klassen immer den Blick auf die Praxis und eben auch ins Begleit- und Berichtsheft. Denn die Arbeitsgruppe BO hat nicht nur einen Lehrplan erarbeitet, sondern auch ein umfangreiches Heft auf den Weg gebracht, das den Schüler*innen zur Bearbeitung ausgehändigt wird.
Dieser „Business-Knigge“, wie FOS-Abteilungsleiterin Elke Häuser den ersten Teil, das Begleitheft, tituliert, ist der rote Faden durch die Berufliche Orientierung. Im zweiten Teil, dem Berichtsheft zum Praktikum, werden die ausgeübten Tätigkeiten der Praktikant*innen lückenlos dokumentiert. Perspektivisch sind gemeinsame Unternehmungen, wie Messebesuche etc. geplant, um den Klassenzusammenhalt zu stärken. Ebenso werden externe Gäste eingeladen, z. B. Vertreter*innen der Höheren Berufsfachschule, der Hochschule für Technik und Wirtschaft oder der Bundeswehr, um den Schüler*innen ihre beruflichen Möglichkeiten vor Augen zu führen.