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Riegelsberger Wochenpost
Ausgabe 23/2023
Aus Vereinen und Verbänden
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NABU Köllertal: Nachwuchs bei den Steppenrindern

Bereits Ende März freute sich der NABU Köllertal über die Geburt eines Steppenrinder-Mädchens. Ein etwas holpriger Start für Mutterkuh und Kalb, denn für Mutterkuh „Raja“ war es die erste Geburt und sie benötigte Geburtshilfe. Doch danach gings bergauf und mittlerweile macht „Nala“-so wurde sie liebevoll von einem der jüngsten NABU-Mitglieder getauft-große Sprünge neben ihrer Mutter.

Anfang Mai gab es dann schon den nächsten Nachwuchs. Diesmal ein Bullenkälbchen. Für die Mutterkuh ist es bereits das zweite Bullenkälbchen. Ihr Junge aus dem letzten Jahr ist bereits kastriert und läuft nun als Ochse in der Herde mit, denn fest steht: es soll vorerst keinen weiteren Nachwuchs geben. „Auch wenn es immer ein tolles Ereignis ist, Nachwuchs in einer Herde zu bekommen, so wollen wir zukünftig die Herde deutlich kleiner halten“, so NABU-Vorsitzende Dr. Michaela Neudeck. Bis Anfang des Jahres war die Rinderherde mit 12 Tieren einfach zu groß für die Fläche der Köllertalaue. Steppenrinder eignen sich sehr gut für die extensive Beweidung, jedoch darf die Weide auch nicht durch Tritt und Dung zu vieler Tiere überweidet werden. Alles soll in einem ökologischen Gleichgewicht bleiben. Im Februar verlies uns deshalb die Hälfte der Herde. Die 6 Tiere konnten zusammen an einen Hof in der Nähe von Köln vermittelt werden. Auch hier werden sie zur Landschaftspflege eingesetzt. Da die besonderen Tiere jedoch nicht ganz leicht zu vermitteln sind und aufgrund ihrer großen zur Seite ragenden Hörner auch in einem speziellen Anhänger transportiert werden müssen, möchten wir die Herde dauerhaft auf ca. 5 Tiere reduzieren. Eine kleine Herde hat viele Vorteile. So ist eine viel bessere Bindung zu den einzelnen Tieren und ein besseres Handling möglich. Jedes Rind hat seinen ganz eigenen Charakter. Man weiß übrigens auch von Kühen, dass sie lebenslange Freundschaften schließen. So haben wir eine ruhige und erfahrene Leitkuh in der Herde, die mit ihren 10 Jahren noch gut weitere 10 Jahre leben kann. Eine weitere Verkleinerung der Herde soll frühestens Ende des Jahres stattfinden. Die Kälbchen sollen jetzt erstmal in Ruhe größer werden. Eine Vermittlung wird auch nur im Doppelpack erfolgen.

Interessenten gibt es bereits, z.B. von einem Tierpark in der Nähe von Freiburg, der selbst eine größere Herde Steppenrinder hält, so Michaela und Tobias Neudeck, die mit einer Handvoll von engagierten Mitgliedern des NABU Köllertal die Betreuung des Beweidungsprojektes kurzfristig seit Anfang Februar übernommen haben. Genauere Informationen zum Projekt und dem Team finden sich auf der Internetseite des NABU Köllertal: www.koellertal.nabu-saar.de