Regina Leinenbach aus Walpershofen war eines der 19 Krankenmord-Opfern aus Riegelsberg, deren Schicksal von der Historikerin Monika Jungfleisch recherchiert wurde.
Aktionsbündnis Stolpersteine für Riegelsberg, vhs im Regionalverband und Gemeinde Riegelsberg laden zur Verlegung weiterer Stolpersteine für Krankenmorde in der NS-Zeit
Nach neuesten Erkenntnissen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus rund 400.000 geistig, körperlich und seelisch beeinträchtigte Frauen und Männer gegen ihren Willen zwangssterilisiert. Rund 300.000 Menschen wurden in Heil- und Pflegeanstalten systematisch vergast, durch Medikamente vergiftet oder durch Nahrungsentzug qualvoll verhungern gelassen. Mindestens 19 von ihnen kamen aus Riegelsberg und Walpershofen. Für diese Krankenmord-Opfer wird das Aktionsbündnis Stolpersteine für Riegelsberg gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Leonardo-da-Vini-Gemeinschaftsschule, der Gemeinde Riegelsberg und der vhs im Regionalverband am 2. Oktober, 11 Uhr, Gedenksteine vor dem Rathaus verlegen. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden die Schülerinnen und Schüler vortragen, welches schlimmes Los den Frauen, Männern und Kindern in Pflege- und Heilanstalten in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur widerfahren ist. Recherchiert wurden die Schicksale der 19 Riegelsberger Euthanasie-Opfer von der Historikerin Monika Jungfleisch, die über Jahre Patientenakten aus dem Bundesarchiv in Berlin und dem Landesarchiv in Saarbrücken/Scheid gesichtet und Angehörige interviewt hat. An der Veranstaltung werden auch Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden die Opfer würdigen, denen großteils eine Bestattung verwehrt wurde. Der Landesbehindertenbeauftragte Michael Schmaus und die ehrenamtliche Regionalverbandsbeigeordnete Anita Morschette-Sarg werden ebenfalls teilnehmen. Im Anschluss zeigt das Aktionsbündnis Stolpersteine für Riegelberg nochmals den SR-Dokumentarfilm „Ich wäre so gerne heimgekommen“ von Mirko Tomic im Rathausfestsaal. Zu dieser Erinnerungs- und Gedenkveranstaltung sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.