Kleidung der Jung- und Thälmannpioniere in der DDR
Symbol der Freien Deutschen Jugend - die Jugendorganisation der DDR
Pionierabzeichen
Schuleinführung 1950
Nach den unstetigen Zeiten des Zweiten Weltkrieges beschloss die Potsdamer Konferenz 1945 die Teilung Deutschlands. Auch an der Schule ging dies nicht spurlos vorbei. Durch eine „allseitige Demokratisierung des gesamten Schulwesens“ sollte eine grundlegende Reform geschaffen werden, durch die das deutsche Volk von innen heraus wiederaufgebaut werden sollte. Somit entstand im März 1946 die „Freie Deutsche Jugend“ für Jugendliche ab 14 Jahren. Kinder zwischen 7 und 14 Jahren wurden „Junge Pioniere“ und bekamen blaue, später rote Halstücher.
Nach der Verkündigung des Gesetzes zur Demokratisierung der Schule begann das neue Schuljahr am 1. September mit 690 Schülern und gerade einmal 14 Lehrern, unter dem wieder eingesetzten Schulleiter Wilhelm Uehling. Von diesen 14 Lehrern waren 6 Neulehrer, welche in einem 8 Monate langen Lehrgang ausgebildet wurden und nun als Lehrkraft eingesetzt werden konnten.
Im Sommer 1947 fehlten viele Schüler im Unterricht, da Hilfskräfte für die Heuernte und Beerenpflücker gebraucht wurden. Im Winter gab es erneut große Schwierigkeiten, was das Heizen betraf, da Kohlemangel herrschte. Entsprechend kam es in der kalten Zeit häufig zu Schulschließungen.
Von der Metallwarenfabrik wurden Patenschaften mit der Schule abgeschlossen, welche zwischen „Sozialistischen Brigaden“ und „Klassenkollektiven“ bestanden. Dies sollte die kommunistische Erziehung der Kinder fördern. Direktor Uehling wurde hingegen zeitweilig von seiner Stelle als Schulleiter „entfernt“, da er einmal Schüler zu einer kulturellen Darbietung als Jäger auftreten ließ und sie dementsprechend auch mit Holzgewehren ausstattete, was großen Unmut erweckte.
Im Dezember 1948 wurde die Massenorganisation für Kinder (Pionierverband) nach dem Vorbild der Sowjets gegründet. Im Jahr 1950 gab es viel Abwechslung im Schulalltag. Beispielsweise wurde zum ersten Mal auf dem Sportplatz das „örtliche Ferienlager“ veranstaltet. Außerdem wurde in einigen Klassen der 5-8 das neue Fach Gegenwartskunde eingeführt. Später wurde dieses Fach in „Staatsbürgerkunde“ umbenannt.
Viele Schüler waren gesellschaftsnützlich tätig beim Sammeln von Kartoffelkäfern und deren Larven, beim Züchten von Seidenraupen oder dem Sammeln und Trocknen von Kräutern.
(Quelle: Schulchronik)