Anlässlich der 1000-Jahr-Feier im Jahre 1933 wurden verschiedene Ansichtskarten in Auftrag gegeben, so u.a. auch diese sehr schöne Luftaufnahme mit Blick auf Frauen- und Teile von Altenbreitungen
Ausstellung von Schülerarbeiten aus dem Jahr 1939
Altpapiersammlung März 1940
Für die Breitunger Schule beginnt mit der Machtergreifung Hitlers 1933 und dem Aufstieg der Nazidiktatur ein schwieriges Kapitel Schulgeschichte.
Schulleiter und Lehrer wurden gezwungen in die NSDAP einzutreten, einen Amtseid auf Adolf Hitler abzulegen und die Jugend im Sinne des Nationalsozialismus zu erziehen. Weigerten sie sich, kam es zur Entlassung, so z.B. bei Schulleiter Wilhelm Uehling. Die Schule wurde von 1933 bis 1943 von Theodor Bauer geleitet.
Auch für die Schüler änderte sich einiges im Schulalltag: Propaganda und Kriegsertüchtigung standen im Mittelpunkt. So wurde z.B. die Stundenanzahl im Fach Sport von 2 auf 5 angehoben und der organisierte Frühsport eingeführt. Die Schüler der Klassen 5 bis 8 waren im BDM und Jungvolk, später in der Hitlerjugend organisiert. Es fanden viele Gedenkveranstaltungen zu Propagandazwecken statt, z.B. Hitlers Geburtstag, Muttertag, Gemeinschaftsempfänge.
Mit dem Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 wurden sofort zwei Lehrer zum Heerdienst eingezogen und die Schule fiel oft wegen „Fliegergefahr“ aus. Auch in der kalten Winterzeit blieb die Schule oft geschlossen; es war nicht genügend Kohle vorhanden um die Klassenräume ausreichend zu heizen. Die Schüler mussten Geld sammeln für die Kriegsgräberfürsorge, das Winterhilfswerk und die Meininger Lazarette.
In den Kriegsjahren 1943/44 wurden auf dem Schulhof Splittergräben zum Schutz bei Fliegeralarm angelegt. An der Schule wurden knapp 500 Schüler von nur noch 2 Lehrern und 5 Lehrerinnen unterrichtet, alle übrigen waren zum Kriegsdienst eingezogen oder an andere Schulen abgeordnet worden. Zudem wurden zusätzlich 70 evakuierte Düsseldorfer Kinder im Schulgebäude von ihren Lehrern unterrichtet.
In den Jahren 1943 bis 45 gab es erneut einen Wechsel in der Schulleitung. Für zwei Jahre bis zum Kriegssende übernahm Wilhelm Peter (Foto) die Leitung.
Das Kriegsende im Jahr 1945 brachte endgültig chaotische Zustände an die Schule. Es fand kaum noch Unterricht statt. Ab März wurde die Schule ganz geschlossen, denn sie diente zunächst als Sammellager für Ostflüchtlinge danach als Lazarett und später als Kaserne für die US-Armee (die Rote Armee kam erst nach Kriegsende nach Breitungen). Am 8. Mai endete der Krieg und am 6. Oktober 1945 wurde in Breitungen die „neue demokratische Schule“ eröffnet. Nun begann für fast 700 Schüler wieder geregelter Unterricht mit dem altbekannten Schulleiter Wilhelm Uehling.
| Quellen: | |
| - | Schulchronik Regeschule Breitungen |
| - | Otto, Luisa; Anton, Sarah (2013): Projektarbeit „90 Jahre Schule - Geschichte und Geschichtchen“ |