das Jahr neigt sich zum Ende. Was bewegt uns? Was bleibt uns in Erinnerung? Natürlich wandern die Gedanken in die Ukraine, dorthin, wo Krieg herrscht. Glücklicherweise ist das Kampfgeschehen im Nahen Osten beendet. Ein Lichtblick wenigstens in einer eher frostig anmutenden Welt. Und bei uns hier in Deutschland bewegt die Frage: Was wird aus den künftigen Renten? Schafft es die Regierung, sich so zu einigen, dass unterm Strich ein annehmbares Ergebnis steht? In Schmalkalden beschäftigte man sich den gesamten Oktober hindurch mit der Frage „Was ist dir heilig?“ Dahinter verbarg sich ein interaktives Videoprojekt der Meininger Künstlerin Dorothea Brandt, das in der Stadtkirche zu sehen war. Sie hatte 20 Personen befragt, was ihnen heilig sei. Die Damen und Herren kamen aus dem gesamten Kirchenkreis. Jens Minner aus Brotterode antwortete: „Respekt, Achtung und Anstand dürfen niemals verhandelbar sein - sie sind das Fundament eines guten Miteinanders.“ Ein gutes Miteinander sollte in einer jeden Stadt funktionieren. Schließlich leben hier Menschen unterschiedlichen Alters, mit ganz unterschiedlichen Biografien, Ansichten und Erfahrungen zusammen. Für Brotterode-Trusetal, so vermag ich feststellen, sind wir auf einem sehr guten Weg. Das hinter uns liegende Jahr war für unsere kleine Bergstadt ein gutes mit vielen Höhepunkten. Trotz mancher Hürden, die wir alle mit ordentlich Schwung genommen haben, ist es uns gelungen, den eingeschlagenen Aufholprozess erfolgreich fortzusetzen. Wir konnten wichtige Projekte mit großen Investitionssummen durchführen und zugleich durch eine verantwortungsvolle Haushaltspolitik unseren Schuldenberg abtragen. Noch vor zehn Jahren standen wir mit satten zwölf Millionen Euro Schulden bei kaum mehr als 6.000 Einwohnern alles andere als gut da. Heute sind daraus überschaubare 1,5 Millionen Euro geworden bei durch rechtzeitig getätigter Umschuldungen nur noch geringer Zinslast. Die entbehrungsreichen 12 Jahre Haushaltskonsolidierung werden wir im kommenden Jahr endlich hinter uns lassen können und frohen Mutes in die Zukunft schauen.
Wenn ich auf das Jahr 2025 zurückblicke, fallen mir zuallererst die vielen ehrenamtlich tätigen Menschen in unserer Stadt ein, die unermüdlich im Einsatz sind, sich kümmern, manche auch im Stillen. Mit ihrer Hilfe konnten übers Jahr so viele schöne Veranstaltungen stattfinden, die das Miteinander der Brotteröder und Trusetaler einmal mehr gestärkt haben. Ehrenamtlich Tätige agieren in Vereinen, Kirchengemeinden, Institutionen auf sozialem, sportlichen, kulturellen Gebiet, in der Nachbarschaft - über ihren eigentlichen Beruf hinaus. Ein großes Dankeschön geht in die Richtung all derer, die ihr Herzblut für andere einsetzen und so unsere Gemeinschaft stärken. Ohne sie wäre vieles nicht möglich. Bleiben Sie alle am Ball und machen Sie weiter so.
Wenn ich Rückschau auf das Jahr 2025 halte, dann muss ich natürlich zuerst den Ausbau des Mommelstein-Radwaderweges nennen. Es war/ ist ein Großprojekt, das uns das gesamte Jahr über in Atem hielt. Die Finanzierung wurde frühzeitig geklärt. Thüringens damaliger Wirtschaftsstaatssekretär Carsten Feller (SPD) hatte im Januar 2022 den Förderscheck über fast zwei Millionen Euro aus GfAW-Mitteln übergeben. Zehn Prozent der Kosten trägt die Stadt. Bereits im Januar rückten bei Schnee und Frost die Bagger an. Die Strecke ab dem ehemaligen Bahnhof Auwallenburg bis nach Brotterode wurde befahrbar gemacht. Was sich so leicht anhörte, hatte es in sich. Immerhin handelt es sich um fast sechs Kilometer Fahrstrecke. Zwei Brücken mussten instand gesetzt, Böschungen und Einschnitte gesichert, tausende Schwellen ausgebaut, gebrochen und als Unterbau wieder eingebaut werden.
Ein Highlight ist der historische Güterwagen, der seit Ende Juli seinen Platz am Bahnhof Auwallenburg gefunden hat und in dem bis zur offiziellen Einweihung im Frühjahr noch eine für Jedermann zugängliche Ausstellung aufgebaut wird. Aktive Rad- und Wanderfreunde konnten das Werden der neuen Strecke mit verfolgen. Die Baufirma Wolf hat gute Arbeit geleistet. Doch als die Asphaltschicht im Spätsommer aufgetragen wurde, gab`s für viele Radfahrer kein Halten mehr - das Interesse der Menschen war mit einem Schlag geweckt. An schönen Herbstwochenenden herrschte entlang der neuen Strecke immer viel Bewegung. Die Brotteröder und Trusetaler, wie auch Menschen aus der ganzen Region wollten den neuen Weg in Augenschein nehmen. Man begegnete sich, redete und freute sich miteinander. Genauso wie es sein soll. Die offizielle Einweihung wird um die Osterzeit im kommenden Frühjahr erfolgen. 2025 lief den Bauarbeitern die Zeit davon. Schließlich mussten noch Geländer, Poller und die Beschilderung an Ort und Stelle kommen. Mit dem Mommelstein-Radwanderweg haben wir einen touristischen Magnet in unsere Stadt geholt, der nicht zuletzt auch Kindern und Jugendlichen in unseren Vereinen zu Trainingszwecken zugutekommt. Doch nicht nur Radfahren ist möglich, die Strecke teilen sich Radfahrer mit Wanderern. Für ältere Menschen, die auf einfach zu laufende und flache Wegstrecken angewiesen sind, eignet sich der Weg bestens. Auf der Streckenmitte gibt es zudem einen Rastplatz mit wundervollen Blick auf Trusetal. Für Radfahrer ist die Strecke Erholung und Entspannung pur. Das Wichtigste aber: Sie führt die Menschen zusammen.
Ähnlich verhält es sich beim zweiten Großprojekt 2025. Ich meine die Inselbergschanze und deren Neubau. Längst steht die Stahlkonstruktion. Die Tiefbauarbeiten sind beendet. Der Hochbau läuft noch bis in das Frühjahr hinein. Zahlreiche Zaungäste beobachten seit Wochen gespannt die Montagearbeiten und freuen sich, dass der Seimberg zunehmend sein gewohntes Gesicht zurückerhält. Leider nur wird der COC-Cup 2026 nun doch noch nicht auf der nagelneuen Anlage stattfinden können. Die Entscheidung für dessen einmaliger Verlegung nach Oberhof fiel Mitte November, nachdem die beauftragte Baufirma mitgeteilt hat, dass verschiedene Stahlteile nur verzögert lieferfähig und die Montagearbeiten durch den frühen und anhaltenden Wintereinbruch über Tage ins Stocken geraten sind. Von Anfang an war klar, dass der Zeitplan durchaus straff mit wenig Puffer geplant war. Und genau deshalb gab es immer auch den Plan B mit Oberhof. Freuen wir uns also auf spannende Wettkämpfe in Oberhof und die Aussicht auf ein würdiges Skisprungwochenende 2027 in Brotterode auf einer dann vollkommen fertiggestellten stolzen Anlage.
Natürlich erinnern wir uns alle noch gut an den eingangs missglückten Abriss der Vorgängerschanze. Ende Juni waren alle Blicke auf Brotterode gerichtet. Am 4. Juli gelang es dann - das Bauwerk fiel. Wichtig, dass niemand zu Schaden gekommen und am Ende alles gut gegangen ist. Die Aufräumarbeiten waren dann binnen weniger Wochen erledigt. Jetzt ist alles auf die Zukunft orientiert. Von ihrer alten Schanze hatten sich die Brotteröder schon 2024 mit dem letzten Sprung verabschiedet.
Wiederum war der Winter schneearm. Doch die Schneekanonen und Ehrenamtliche des Wintersportvereins sorgten dafür, dass die Arena als einzige in der Region über Wochen so präpariert werden konnte, dass hunderte Nachwuchswintersportler aus verschiedenen südthüringer Vereinen und unserer Schule unter guten Bedingungen bei uns trainieren konnten. Am Ende gab es eine große Skiparty. Wieder trafen sich Menschen, feierten und redeten miteinander.
Der Februar 2025 war durch einen hohen Besuch gekennzeichnet. Thüringens Innenminister Georg Maier schaute sich bei der freiwilligen Feuerwehr um und informierte sich unter anderem über den Stand der Planung zu einem neuen Gerätehaus, das am alten Bahnhof in Brotterode entstehen soll. Gute Kontakte zu den Ministerien in Erfurt zu pflegen ist Herzenssache uns so haben wir uns als Stadt auch wieder sehr über sein Interesse gefreut.
Im übrigen konnte zum Kindertag am 1. Juni und bei strömenden Regen ein zwar nicht nagelneues aber eben doch neues Tanklöschfahrzeug TLF 4000 an die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr Brotterode übergeben werden. Es ist das Fahrzeug der ehemaligen Werksfeuerwehr von Automotive Lighting, das es in den Wirren der Auflösung des Werkes gelang durch die Stadt Brotterode-Trusetal zu erwerben.
Nach diversen Anpassungen des Fahrzeuges an den Bedarf unserer Feuerwehr und dem extra Bau einer provisorischen Unterstellmöglichkeit war die offizielle Übergabe für unsere Wehrleute ein großer Tag. Doch nicht nur für unsere Wehrleute selbst, auch für unsere Stadt. Denn die Sicherheit unserer Bürger und Investitionen dafür liegen uns am Herzen.
Bei frostigen Temperaturen bekam Brotterode Anfang Februar im Bereich Axdorf zwischen Brotterode und dem Dreiherrnstein ein Naturpark-Tor. Es ist die Pforte zur Wanderwelt des Thüringer Waldes und ein schönes Fotomotiv.
In etwa zur gleichen Zeit wurde mit einer gewaltigen Hebebühne die spätere Felssicherung am Wasserfall vorbereitet, Arbeiten, die ausschließlich in den Sommermonaten, wenn es frostfrei ist, erfolgen können.
Wenig später wurde am Trusetaler Wasserfall die schwerste Kletterstrecke Thüringens seiner Bestimmung übergeben. Die Kletterer gaben dem neuen Sektor im Bereich des weitläufigen Klettergebietes die Bezeichnung „Oberzentrum“ für gehobene und höhere Ansprüche. Inzwischen ist Brotterode-Trusetal längst zu einem festen Glied in der Klettererkette geworden. Damit konnte eine neue zusätzliche sporttouristische Attraktion geschaffen werden, die den Bekanntheitsgrad unseres staatlich anerkannten Erholungsortes weiter steigert.
Mitte Februar - und auch darauf kann unsere Stadt stolz sein - wurde die neue Sauna im Inselbergbad eröffnet. Die Brotteroder Saunahütte dürfte nunmehr zu „Thüringens schönsten Saunen“ gehören, nachzulesen ist das im „Freien Wort“. Das und unser einzigartiges Team im Inselbergbad, das immer neue Ideen in die Tat umsetzt, führt dazu, dass sowohl Bad als auch Sauna sich stetig anwachsender Besucherzahlen erfreut.
Für mich als Bürgermeister war der Februar ein sehr bewegender Monat. Am 23. standen Bürgermeisterwahlen an. Auf diesem Weg möchte ich noch einmal an alle Wählerinnen und Wähler ein herzliches Dankeschön richten. Das sehr eindeutige Wahlergebnis hat mich überwältigt und den vor einigen Jahren gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern eingeschlagenen Kurs für unsere Bergstadt bestätigt. Deshalb habe ich die Wahl auch sehr gerne angenommen, in dem Versprechen, in den kommenden sechs Jahren wiederum alles dafür zu geben, dass sich unsere Stadt weiter erfolgreich entwickelt und eines Tages wieder ganz weit vorn mitschwimmt.
Eine meiner ersten Amtshandlungen als wieder gewählter Bürgermeister von Brotterode-Trusetal war die Teilnahme an der Verabschiedung des Kompaniechefs Johannes Schnier unserer Patenkompanie in Bad Salzungen.
Gern dabei gewesen bin ich auch bei einer ersten Baumpflanzaktion 2025 Ende März in Brotterode. Gemeinsam mit Thüringen Forst hatten sich viele freiwillige Helfer eingefunden, um beim Aufforsten zu helfen. Um einiges später - Ende September - sollte uns das Thema Pflanzen noch einmal beschäftigen. Als Stadt nahmen wir an der Baumpflanz-Challange teil. Mein Amtskollege aus Schmalkalden - Thomas Kaminsiki - der seinerseits einen Baum pflanzte, hatte uns nominiert. Bäume sind für Brotterode-Trusetal, die wir umgeben sind Bäumen, außerordentlich wichtig, und so passte es gut, am Gelbrunnenteich gleich einen wenige Tage zuvor durch Windbruch umgefallenen Baum durch eine Neupflanzung zu ersetzen.
Natürlich wurde im hinter uns liegenden Jahren auch wieder sehr viel gefeiert. Mit dem Frühling begannen die Feste. Den Anfang machte am Gründonnerstag die traditionelle Ostereiersuche rund um den Wasserfall. Am gleichen Tag wurde der Wasserfall in Betrieb genommen. Den Saisonauftakt erlebten, wie immer, einige Hundert Besucher mit. Dem vorausgegangen waren wieder umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen im Umfeld des Wasserfalls. Wege instand gesetzt, der Wasserfallgraben repariert, von Unrat und Blättern befreit und der gesamte Park in einen ansehnlichen Zustand gebbracht. Die Gäste genossen Umfeld und Atmosphäre und freuten sich auf sonnige Tage.
Die Mitarbeiter vom Bauhof konnten sich Ende Mai über einen neuen Multicar und ganz aktuell im Dezember über einen neuen Schlepper freuen - moderne Technik, die Arbeit erleichtert und auf Jahre weniger reparaturanfällig ist. Damit sind wir auch hier auf einem guten Weg, den Investitionsstau irgendwann aufgelöst und den Fuhrpark um weitere wichtige Fahrzeuge aufgerüstet zu haben.
Der Stadt Brotterode-Trusetal liegt ihr Nachwuchs sehr am Herzen. Das wird nicht nur durch die Jahrgangsbäume mit den davor aufgestellten Tafeln, auf denen die Namen der Kinder, die im entsprechenden Jahr geboren worden sind, sichtbar, sondern auch ganz besonders an der großen kommunalen Unterstützung von Kindergärten und Schulen. Genauso sind es die Spielplätze, die uns immer wieder bewegen, in jedes Jahr Investitionen fließen. Kinder bedeuten Zukunft. Es ist uns außerordentlich wichtig, für sie in unserer Stadt beste Bedingungen zu schaffen.
So konnte Ende April an der Thüringer Gemeinschaftsschule in Trusetal ein komplett neu gestalteter Spielplatz mit toller Klettermöglichkeit eingeweiht werden. Wenig später folgte der Spielplatz in Laudenbach, bei dem sich einige Eltern mit großer Tatkraft eingebracht haben. Ihnen gebührt mein aufrichtiger Dank. Ein dritter Spielplatz in Trusen wird in den kommenden Monaten auf Vordermann gebracht.
Wenden wir nun den Blick jetzt auf einige der im Sommer durchgeführten Events. Den Anfang machte die Wartburgrallye, die erneut von unserer Stadt und einigen Vereinen gern unterstützt wurde und auch wie immer zahlreiche Gäste anzog. Der Juni war der Feiermonat schlechthin. Ein Ereignis jagte das andere.
Die Fußballer von der Stahlelf begingen ihren 120. Geburtstag. Das erfüllt mich als Bürgermeister natürlich mit großem Stolz. Zumal der Verein die Nachwuchsförderung und damit die gesunde Bewegung, Fitness und sinnvolle Freizeitbeschäftigung stets im Blick haben. Gerade beim Kirmesumzug in Trusetal kann man Jahr für Jahr sehen, wie viele Kinder und Jugendliche zu unseren Vereinen gehören. Sie alle ziehen dann voller Freude durch den Ort.
Noch gut in Erinnerung ist mir der Mahd-Wettbewerb zum „Lüdmicher Wiesenfest“. Die Jury achtete auf einen möglichst sauberen Schnitt der Teilnehmer. Die waren aufgefordert, eine Parzelle von 15 Quadratmetern zu mähen. Ihre eigenen Sensen hatten sie mitgebracht. Das Know-how ebenfalls. Und das Lüdmicher Wiesenfest ist immer eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen und historische Arbeitsweisen auf dem Feld wieder aufleben zu lassen. Das Wissen wird so praktischerweise auch gleich an die junge Generation weitergegeben. Wer weiß als Stadtkind schon, was ein Heureuter ist? Zum Wiesenfest in Lüdmich gehört traditionell auch ein Natur-Parcours. Auf dem Festplatz gab es 20 Stände rund um die Natur. Auch hier konnte mitgemacht werden.
Ein Höhepunkt war etwa auch die Landesüberprüfung der DRK-Bereitschaften aus dem Freistaat Thüringen. Unsere Stadt nahm mit gleich zwei Stationen - einer an der Inselbergschanze in Brotterode und einer am Trusetaler Wasserfall - an dem Spektakel teil.
Das Thema Radfahren muss ich an dieser Stelle noch einmal aufgreifen. Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich unsere Stadt am „Stadtradeln“ unseres Landkreises Schmalkalden-Meiningen. Bei der Auftaktveranstaltung nach Meiningen waren einige Radler aus Brotterode und Trusetal dabei. Etliche tausend Kilometer kamen im Aktionszeitraum unter den angemeldeten Teilnehmern zusammen. Machen Sie weiter so und ein paar mehr noch mit! Selbstverständlich werden wir auch kommendes Jahr wieder dabei sein, zumal sich die Radsportbedinungung in den vergangenen Jahren durch den Bau des Mommelstein-Radwanderweges und den fortwährenden Ausbau des Truseradweges jetzt beste Bedingungen zum Radfahren und Kilometermachen vorhanden sind.
Nicht unerwähnt bleiben darf der 30. Geburtstag der Werkstatt für behinderte Menschen im Sommer im Beierstal. Die Werkstatt hatte ihre Türen weit geöffnet. Gäste konnten die verschiedenen Bereiche kennenlernen. „Wir sind froh, dass es sie gibt“, hatte Landrätin Peggy Greiser zur Festveranstaltung gesagt. So überzeugten sich die Gäste während des Rundgangs von hellen, modern ausgestatteten Arbeitsräumen, in denen Integration gelebt wird. Beschäftigten werden äquivalente Arbeitsplätze zur freien Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Denn auch Menschen mit Handicap wollen nicht nur nehmen, sie wollen auch dabei sein, sie wollen mitwirken, sie wollen etwas leisten. Ziel der Werkstatt ist es, Menschen mit Behinderung in das berufliche und gesellschaftliche Leben einzugliedern. Gefeiert wurde den gesamten Tag lang.
Zum großen 160-jährigen Wasserfalljubiläum wurde drei Tage lang gefeiert. Eigens dazu trat die neugegründete Theatergruppe erstmals mit einem eigenen Stück an die Öffentlichkeit und die Premiere wurde ein großer Erfolg, wie die Beifallsstürme im vollbesetzten Rathaussaal als auch auf der Festbühne zeigten. Ganz passend hatten die Theaterleute die in der Öffentlichkeit kaum bekannte Geschichte von der Idee bis zur Umsetzung des Projektes Wasserfall dramaturgisch verarbeitet. Nach dem erfolgreichen Theaterstück schloss sich eine Art Rumpelkammer an. Marco Christ, der aus dem Fundus von Erhard Wenzel und Christian Rein alte Fotos und Filme zum Wasserfallfest zusammengetragen hatte, präsentierte diese mit Kommentaren des Ortschronisten Jürgen Messerschmidt. Kunst- und Kulturgruppen aus Brotterode und Trusetal gestalteten das Programm, das außerordentlich gut ankam.
Gleich zu Beginn der Sommerferien lud Anita Schöndube zu einer Neuauflage der Dorfspiele ein. An der Ebertswiese erlebte eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus unserer Stadt spannende Tage in der Natur. Man übernachtete im Freien, versorgte sich selbst und lernte eine Menge zum Thema Achtsamkeit und Umgang mit der Umwelt.
Wegen des Kahlschlages am Michelsberg war die Verkehrssicherung im dortigen Bereich ein großes Thema.
Dann rückte die Kirmeszeit näher. Stimmungsvoll war sie in beiden Orten. Und das verband wiederum alle Menschen. Baumsetzen, Tanzabende, Ständchen, Frühschoppen und natürlich die Umzüge durch die beiden Orte - all das gehört zu dem traditionellen Volksfest dazu und all das kam sowohl in Brotterode als auch in Trusetal sehr gut an. Die Vereine zeigten dabei einmal mehr ihr großes Engagement. Mein Dank geht in ihre Richtung. Sie haben dazu beigetragen, dass in unserer Stadt unbeschwert gefeiert werden konnte und die beiden Kirmessen in guter Erinnerung bleiben.
Mit Beginn des neuen Schuljahres rückte die Trusetaler Gemeinschaftsschule in den Fokus. Sie feierte ihren 110. Geburtstag mit einer großen Gala und einem Tag der offenen Tür, bei dem in jeden Raum geblickt werden durfte. Zum Tag der offenen Tür, der mit „Wurzeln für die Zukunft“ überschrieben war, gingen die Gäste auf Zeitreise durch die Jahrzehnte. In 20 Räumen gab es viel zu sehen - allein in elf war Schulgeschichte zu erleben. Die übrigen Zimmer waren von Vereinen und Arbeitsgemeinschaften ausgestaltet. Zu sehen gab es sehr viel. Man musste ausreichend Zeit mitbringen. Im Schulhaus herrschte vom Keller bis unters Dach Gewusel. Selbst auf den Fluren war Aktion. Die Besucher zogen von Raum zu Raum und staunten.
Von dort nehme ich Sie gleich mit auf den Insel(s)berg: Das legendäre Event der Tourismus GmbH mit Namen „Morning has broken“ (Der Morgen ist angebrochen) zog auch in diesem Jahr im Sommer wieder etliche Gäste in den Morgenstunden hinauf zum Inselberg. Dort ließen sich alle gemeinsam ein Frühstück schmecken. Leider war, das ist für den Berg nichts Neues, der Ausblick durch dichten Nebel getrübt, tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch.
Das Waldfest auf der Brotteroder Reitbahn aber konnte bei wiederum bei gutem Wetter stattfinden. Erstmals gab es auf der Reitbahn eine Taufe. Seniorchef Emmerich Lesser von der gleichnamigen Fleischerei stand an der Feldküche und verteilte Erbsensuppe, Juniorchef Robert Lesser gab die Wiener dazu. Stefan Köllner und ich hatten am Grill alle Hände voll zu tun. Während es am Vormittag noch ordentlich frisch war im Wald, wurde es gegen Mittag zunehmend angenehmer. Zudem kam die Sonne immer mehr hervor. Deshalb ließ es sich im Freien gut aushalten. Hubert Lesser sorgte für den Shuttleverkehr, der sehr gut in Anspruch genommen wurde. Die Rennsteigsänger unterhielten. Kaffee und Kuchen konnte man sich schmecken lassen. Wie immer gab es eine große Pilzausstellung und auch verschiedene Mitmachaktionen für Kinder waren vorbereitet. Insgesamt ein schöner Tag, den der Musikverein Brotterode musikalisch ausgestaltete.
Der Fördermittelscheck zur Sanierung der Technik des Inselbergbades sorgte gleich zu Oktoberbeginn für große Freude. Ihm vorausgegangen war ein langer, gewissenhaft durchgeführter Planungsprozess, der das Bad für die nächsten 15 bis 20 Jahre im Bestand sichern und zugleich dafür sorgen wird, dass sich unsere Stadt das Bad durch geringere Betriebskosten weiter leisten kann. Staatssekretär Tobias Knoblich kam mit über 2,1 Millionen Euro Fördermittel nach Brotterode-Trusetal. Brotterode-Trusetal wird damit künftig ein weitgehend energieautarkes Hallenbad betreiben, das für das Schulschwimmen, den Schwimmsport, für Gäste, für Rehakurse und überhaupt für unsere Lebensqualität wichtig ist. Schon jetzt wird über das Bad die benachbarte Sporthalle mitbeheizt. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, nur, dass die Sporthalle mit ihrer gesamten Haustechnik und Ausstattung im kommenden Jahr ebenfalls in die Kur kommen wird. Ein großer Teil der Fördermillionen fließt neben der neuen Hackschnitzelheizung in neue Lüftungsanlagen, neue Pumpen, Filteranlagen sowie Steuer- und Regelungstechnik. Zudem wird auf einer Freifläche eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 230 Kilowatt errichtet, die im Jahr eine Energiemenge von einigen Hunderttausend Kilowattstunden liefern wird.
Ende Oktober haben hunderte Menschen aus ganz Thüringen vor dem Erfurter Landtag auf die schwierige Lage ihrer Hallenbäder aufmerksam gemacht. Darunter war auch unsere eigene Demonstrantengruppe mit Kommunalpolitikern, Beschäftigten und Stammgästen unseres Inselbergbades aus Brotterode-Trusetal. Unsere klare Forderung lautete: „Wir wollen unsere Hallenbäder erhalten. Thüringen darf kein Land der Nichtschwimmer werden.“ Jahrzehnte haben Kommunen mit Hallenbad klaglos zentrale Aufgaben, wie das Schulschwimmen oder die Ausbildung von Rettungsschwimmern für eine ganze Region übernommen und sehen sich nun einer Kostenspirale gegenüber, die allein nicht mehr zu stemmen ist. Deshalb haben sich alle Kommunen mit Bädern vor zwei Jahren zu einem Arbeitskreis „Bäder in Not“ zusammengeschlossen und die Nöte nach Erfurt transportiert. Der nun angestoßene Prozess eines Umdenkens stimmt zuversichtlich.
Auch in Sachen Straßenbau gibt es zum Jahresende Erfreuliches zu berichten. Mit Kirchberg, Friedenstraße und Hinter der Ziegelei sind Ende Oktober in Trusetal drei Straßen übergeben worden. Gemeinsam haben Brotterode-Trusetal und der Abwasserversorger/Wasserversorger (GEWAS) ein Großprojekt abgeschlossen, das Zeit, Geld und Ressourcen gekostet hat. Beachtliche 720 Meter Straße sind an Kirchberg, mit einem weiteren Stichweg, Friedensstraße, sowie Hinter der Ziegelei, unterirdisch und überirdisch ausgebaut worden. Und das alles mit drei Kreuzungs- und Einmündungsbereichen.
Bei den 385 Metern am Kirchberg inklusive Stichweg, belief sich die Auftragssumme der Stadt auf 508.000 Euro. In die Friedensstraße, 160 Meter lang, wurden 268.000 Euro gesteckt. Hinter der Ziegelei, 175 Meter lang, waren es 31.000 Euro Auftragssumme. Hinzu kommen Planungskosten. Gearbeitet wurde vom 3. Juni 2024 bis zum 15. Oktober 2025, unterbrochen von ein paar Wochen Winterpause.
Auch noch fertig wird in diesem Jahr wird die Stollenwiesenstraße, die ebenfalls als Gemeinschaftsmaßnahme zwischen GEWAS und Stadt erfolgreich auf den Weg gebracht worden ist. Der zweite Bauabschnitt der Teichstraße ist seit Mitte des Jahres in Arbeit und wird im kommenden Frühjahr fertiggestellt werden. Die Arbeiten hier gestalten sich durch eine kaum wahrnehmbare Brücke etwas kniffliger.
An anderer Stelle kam es bereits zur Sprache: unsere Kinder, unsere Jugend sind uns außerordentlich wichtig. Daher bereitet mir die Arbeit mit unserem Jugendparlament auch so große Freude. In diesem Jahr haben wir gemeinsam ein erstes Projekt sehr intensiv bearbeitet und ganz am Ende den Stadtrat überzeugt - den Bau eines Pumptracks am Busbahnhof in Trusetal. Sobald letzte Abstimmungen über die Art der Ausführung geklärt sind, kann alles Weitere in die Wege geleitet und mit etwas Glück Mitte des kommenden Jahres die neue Sportanlage ihrer Bestimmung übergeben werden.
Und was passiert noch bis zum Jahreswechsel? Nachdem die Bibliothek in Trusetal vor einiger Zeit bereits renoviert wurde, geht nun die Neugestaltung und Renovierung der Bibliothek im Haus des Gastes in Brotterode mit großen Schritten voran. Seien Sie gespannt auf hunderte neuer Bücher, die auf den neuen Regalen ihren Platz finden werden. Doch nicht nur das, zukünftig werden Bibliothek und Gästeinformation im Erdgeschoss zusammengehen und dadurch Lesern und Gästen längere und verlässlichere Öffnungszeiten bieten können. Noch vor Weihnachten sollen die neuen Räume im Erdgeschoss eröffnet werden.
Zwei Weihnachtsmärkte am Wasserfall und am Pfefferstübchen bringen wiederum viele Menschen zusammen. In Brotterode und in Trusetal soll es heimelig werden. Tausende Lichter werden Weihnachtsstimmung verbreiten. Glühweinduft, Kinderpunsch, Stollen und Plätzchen laden zum Verweilen ein. Zugleich werden wir wieder viele Gäste aus Nah und Fern begrüßen und in beiden Stadtteilen festlichen Weihnachtskonzerte zuhören können. Mit der Mettenschicht in Trusetal klingt das Jahr wie immer aus. Wir hoffen auf ganz viele Besucher und bestes Winterwetter.
Und was, liebe Bürgerinnen und Bürger, erwartet Sie im kommenden Jahr? Gleich zu Beginn steht die Einweihung der neuen Rettungswache des DRK in Brotterode an. Im Mai hatten dafür die Bauabreiten begonnen. Wir freuen uns, dass die Rettungskräfte fortan in modernen Räumen untergebracht sind und der Standort Brotterode gefestigt ist. Ein Höhepunkt wird ganz sicher die offizielle Übergabe der Verlängerung des Mommelsteinradweges im Frühjahr sein. Neben der Fertigstellung der Inselbergschanze, werden die Arbeiten an den Jugendschanzen fortgesetzt und aller Voraussicht nach auch mit der Sanierung des historischen Kampfrichterturmes begonnen. Darüber hinaus steht das größte Bauprojekt unserer Stadt in den Startlöchern, die energetische Sanierung des Inselbergbades. Und auch die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr Brotterode können sich freuen. Wenn alles klappt, sollen die Arbeiten für ein neues Gerätehaus am alten Bahnhof noch 2026 starten. Während vor zwei Jahren die Fassade der Trusetaler Wehr einen neuen Anstrich erhalten hat, gehen nun umfängliche Renovierungsarbeiten im Inneren weiter. Beginnen soll auch etwa zur Mitte des Jahres die lang ersehnte Sanierung der Sporthalle in Brotterode. Das Gelände des Trusetaler Wasserfalls erfährt mit dem Bau weiterer Gehwege und neuer Bushaltestellen eine weitere Aufwertung. Dadurch soll das Wasserfallgelände fußläufig komfortabel mit dem Trusepark verbunden werden.
Die Aufzählung der hier besprochenen Ereignisse vermag an dieser Stelle keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, genauso wenig es mir gelingen kann, jedes ehrenamtliche Engagement, sei es privat oder im Verein, zu erwähnen und einzeln zu würdigen. Daher möchte ich an dieser Stelle allen Bürgerinnen und Bürgern einmal mehr an dieser Stelle von ganzem Herzen Danke sagen. Danke für Ihren persönlichen Einsatz zur Stärkung unseres städtischen Zusammenhalts, Danke, dass Sie mithelfen, unsere Stadt zu dem zu machen, was sie ist: lebens- und liebenswert.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein besinnliches und friedvolles Weihnachtsfest im Kreise der Liebsten, leuchtende Kinderaugen, erfüllte Herzenswünsche und voller Zuversicht sowie guten Mutes einen guten Start ins Jahr 2026.