Die Partnerschaft zwischen Bad Berka und Żabno (Kleinpolen) soll noch sichtbarer werden. Das ist ein Ergebnis einer viertägigen Delegationsreise. So wird geprüft, ob Fußballmannschaften aus der Kurstadt und einer Gemeinde in Żabno in der kommenden Saison mit einem Sponsorlogo aus der jeweils anderen Partnerregion auflaufen sollen. Die Bürgermeisterin der Partnerstadt, Marta Herduś, kann sich zudem vorstellen, dass künftig im auch als Trauzimmer genutzten Ratssaal von Żabno eine Fahne von Bad Berka platziert wird.
Zur 22-köpfigen Delegation unter Leitung von Bürgermeister Michael Jahn und Europaverein-Vorsitzenden Jutta Almeroth gehörten neben Stadträten, Mitgliedern des Feuerwehrvereins und des Europavereins auch vier Vertreter des FC Einheit Bad Berka. Schwerpunkte des Programms waren die Besuche von drei mittelständischen Unternehmen, die Waren für den europäischen Markt herstellen. Etwa 400 Millionen Kerzen jährlich produziert die Firma Agra Haymann. Zu den Kunden zählen etwa zwei große Drogerieketten in Deutschland und sind so auch in Bad Berka erhältlich. Das hoch technisierte Unternehmen Polmark, das unter anderem Elektrozubehör wie Lichtschalter und Steckdosen für Polen, Frankreich und andere Länder herstellt, ist europaweit durch eine Kooperation mit einem deutschen Unternehmen besonders bei Brieftaubenzüchtern bekannt. Zudem konnte die Reisegruppe aus der Kurstadt die anstrengende Fließbandarbeit bei Polan erleben. Das Lebensmittelunternehmen bestückt Gläser mit Salz- oder Gewürzgurken sowie weiteren Gemüsesorten, die unter einer Eigenmarke wie auch für andere Marken vertrieben werden. Alle drei besuchten Unternehmen arbeiten im Mehrschichtsystem.
Zum umfangreichen Besuchsprogramm für die Gäste aus der Kurstadt gehörten Stadtbesichtigungen in Żabno und der Kreisstadt Tarnow, ein Besuch im knapp 4.600 Besucher fassenden Stadions des polnischen Zweitligisten Bruk-Bet Termalica Nieciecza, des vor gut einem Monat freigegebenen Baumkronenpfades und dem vor einem Jahr mit einem Erweiterungsbau neugestalteten, interaktiven „Ökologischen Bildungszentrum“ im etwa 45 Minuten entfernten Ciężkowice. Beide Projekte waren mit Fördermitteln der Europäischen Union errichtet worden. Zum Auftakt der Begegnung erfolgte ein Besuch in einem Ausbildungszentrum für Jäger.
Die Teilnehmer der Reise, die aus Mitteln für internationale Angelegenheiten der Thüringer Staatskanzlei mit 5.000 Euro finanziell gefördert wurde, waren erneut von der Gastfreundschaft der Polen überwältigt. So fiel vielen der Abschied schwer. Aber ein Wiedersehen ist in nicht so langer Ferne geplant. Bürgermeister Michael Jahn lud die Freunde aus Żabno am festlichen Abschlussabend zum Gegenbesuch vom 30.08.2024 bis 02.09.2024 nach Bad Berka ein.