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Amtsblatt der Stadt Bad Berka
Ausgabe 7/2024
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Im Frühjahr des Jahres 1934 öffneten die Forstbeamten des damaligen Forstamtes Buchfahrt die Tore der Eingewöhnungsgatter. Auf Initiative des Allgemeinen deutschen Jagdschutzvereines unter dessen Thüringer Vorsitzenden Georg Mardersteig, wurden damals zwei Rudel Muffelwild nahe der Forsthäuser Tiefborn und Reisberg bei Bad Berka in die Wildbahn entlassen. Noch heute streifen die Nachkommen dieser Tiere durch die hiesigen Wälder.

Um dieses Ereignis zu würdigen, trafen sich am Samstag den 08.06.24 die Mitglieder der Hegegemeinschaft Muffelwild Hohenfelden, nahe des Forsthauses Tiefborn zu einer kleinen Jubiläumsveranstaltung.

Revierförster Steffen Koch führte mit einer kurzen Exkursion durch das Revier Bad Berka und erläuterte anhand zweier Waldbilder aktuelle Probleme der örtlichen Waldbewirtschaftung sowie deren Lösungsansätze. Am ehemaligen Auswilderungsgatter informierte Robert Frohwein über den geschichtlichen Hintergrund und den Ablauf der Auswilderungsaktion vor 90 Jahren. Damit gehört diese Population mit zu den ältesten Vorkommen in Thüringen.

Zum Jägerfest des Kreisjagdverbandes Weimar e.V., welches ebenfalls im Juni in Bergern stattfand, konnten sich interessierte Bürger am Infostand der Hegegemeinschaft Muffelwild über den Hergang der Auswilderung informieren.

Über Jahrzehnte sind die Wildschafe nun Teil unserer Wälder und die Hegegemeinschaften bemühen sich um deren Erhalt. Nicht zuletzt durch den Einfluss von Luchs und Wolf geraten einzelne Populationen massiv unter Druck. Thüringen gehört zu den Bundesländen mit dem höchsten Muffelwildbestand in Deutschland und trägt damit auch eine besondere Verantwortung zum Erhalt dieser Wildart.