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Amtsblatt der Stadt Blankenhain
Ausgabe 2/2023
Nichtamtlicher Teil
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Brand Recyclinghof

Brand Recyclinghof

Zu einem großen Brand kam es am 06. Januar 2023 in einem Recyclingbetrieb in Meckfeld bei Blankenhain. Gegen 5:30 Uhr stellte ein Mitarbeiter Flammen auf dem firmeneigenen Schrottplatz fest und versuchte diese nach ersten Informationen zu löschen. Doch das Feuer breitete sich rasend schnell aus und so wurden neben den Feuerwehren der Stadt Blankenhain mit ihren Ortsteilen auch die Feuerwehr Bad Berka alarmiert. Bei der Ankunft der ersten Wehren stand bereits der komplette Platz in Flammen. Hier werden neben ca. 60 Tonnen Schrott recycelter Haushaltsgeräte auch Batterien und Elektroschrott gelagert. Meterhoch schlugen die Flammen in den Himmel und eine tiefschwarze Wolke stieg empor. Mit aller Kraft versuchte man die angrenzenden Hallen vor dem Feuer zu schützen. Umgehend wurden weitere Kräfte alarmiert, auch, um eine Wasserversorgung aufzubauen. Zwar nutzte man den Löschteich, der nur gut 200 Meter vom Brandort entfernt war, doch weiteres Wasser musste herangeschafft werden, denn das Ortsnetz mit der Wasserversorgung hätte nicht annähernd ausgereicht. Neben einem Pendelverkehr mit Löschfahrzeugen wurde auch eine sogenannte Langewegestrecke mit zwei Pumpenstationen aufgebaut. Hiermit wurde Wasser aus einer Zisterne eines ehemaligen Kuhstalls am Ortsrand gut 500 Meter weit in den Teich gepumpt, der zwischenzeitlich kaum noch Wasser bereithielt. Durch die starke Rauchentwicklung war der Bedarf an Atemschutzgeräteträgern hoch, weshalb kurzerhand auch Kräfte aus Apolda und Buttelstedt hinzugezogen wurden. Gegen 10.00 Uhr wurde schließlich vermeldet, dass auch die über 250 Kubikmeter Wasser fassende Zisterne leer sei. Mit dem Pendelverkehr konnte der Wasserbedarf dann jedoch gedeckt werden. Auch deshalb, weil im Verlauf auf das Löschen mit Schaum gesetzt wurde. Dieser soll das Feuer ersticken. Von einem glücklichen Zufall kann man sprechen, dass die Stadt Blankenhain erst kurz vor dem Weihnachtsfest einen neuen 1000-Liter-Tank mit Schaummittel angeschafft hatte. Dieser vereinfachte die Arbeit vor Ort erheblich. Zu tun bekam aber auch die Schnell-Einsatz-Gruppe der Malteser. Diese sicherte den Einsatz ab und musste sich um einen zusammengebrochenen Kameraden kümmern. Nach der Erstversorgung kam dieser mit dem Rettungswagen in die Klinik nach Blankenhain. Bis in den späten Vormittag dauerte es, bevor die ersten Kräfte wieder abrücken konnte. Für die verbliebenen Wehren zog sich der Einsatz noch bis in den Nachmittag.

Verrauchtes Hotelzimmer

Dichter Rauch quoll aus einem Hotelzimmer des Spa & Golf Resorts Weimarer Land am 15. Januar 2023. Ein Kind konnte sich auf den massiven Holzbalkon retten und rief um Hilfe. Zudem schrillte die Brandmeldeanlage im gesamten Hotelkomplex. Eilig aber geordnet verließen die Angestellten das Haus und fanden sich am Sammelplatz bei den Parkplätzen zusammen. Es war um 13:30 Uhr als die Rettungsleitstelle Weimarer Land den automatischen Einlauf der Brandmeldeanlage erhielt und somit die Wehr der Stadt Blankenhain sowie die Ortsteile Lengefeld, Neckeroda und Hochdorf alarmierte. Dass es sich bei diesem Einsatz um eine Übung handelt, die seit Monaten geplant wurde, war zu diesem Zeitpunkt nur einer Handvoll Teilnehmer bekannt. So stand auch im Übungskonzept, dass die Leitstelle umgehend die Lage als bestätigt an die Wehren weitergeben soll, also dass es nicht nur ein Auslösen der Brandmeldeanlage ist, sondern auch eine Brandausbreitung und Rauchentwicklung im Gebäudeteil des Hotels vorliegt. Deshalb erfolgte umgehend die Alarmierung zusätzlicher Kräfte aus Klein- und Großlohma, Krakendorf, Thangelstedt sowie Keßlar und Lotschen. Somit waren alle Ortsteile und später auch der Einsatzleitwagen der Nachbarstadt Bad Berka in das Szenario eingebunden. Routiniert platzierten die Kameraden die Drehleiter am Rande des Innenhofs, um das Kind und einen Erwachsenen aus dem Hotelzimmer zu retten. Dies gestaltete sich nach Drehbuch jedoch schwieriger als erwartet, denn der Gast war bewusstlos und musste mittels einer Schleifkorbtrage von vier Einsatzkräften durch das Treppenhaus ins Freie getragen und dem Rettungsdienst übergeben werden. Ein Teil der Belegschaft kümmerte sich derweil um die Hotelgäste, die von Mitarbeitern und Angehörigen gespielt wurden. In sicherer Entfernung zum Einsatzort brachten sie diese nach unten zum Sammelplatz. Dass die Übung ausgerechnet an diesem Sonntag um die späte Mittagszeit geplant war hatte einen Grund, denn seit diesem Zeitpunkt bis zum kommenden Wochenende ist das Hotel für knapp eine Woche geschlossen und wird durch das Team wieder auf Hochglanz gebracht. Wie ein Uhrenwerk funktionierte der Einsatzablauf, sodass das Fazit von Blankenhain Stadtbrandmeister Manfred Nagel entsprechend positiv ausfiel. „Im Großen und Ganzen hat das super funktioniert. Natürlich gibt es ein paar Kleinigkeiten, die besser laufen könnten“, fasste Nagel die Übung zusammen. Auch Hoteldirektor Daniel Stenzel zeigte sich zufrieden. „Uns hat so eine Übung schon lange auf der Seele gebrannt. Wir haben knapp 160 Mitarbeiter und alle müssen im Notfall die Hotelgäste in Sicherheit bringen können. Es war wirklich wichtig sowas mal zu testen“ bedankte sich Stenzel bei seinen Mitarbeitern und den über 50 Einsatzkräften, die an der Übung teilgenommen haben.

Unfall L1060

Am 10. Februar 2023 kam es erneut zu einem schweren Unfall auf der Kreuzung der Landstraße 1060 am Abzweig Keßlar. Der 83-Jährige, der gegen 12:45 Uhr mit seinem VW Golf aus Richtung Keßlar kam und auf die Landstraße in Richtung Rottdorf auffahren wollte, übersah dabei den Toyota einer 22-Jährigen, die in Richtung Magdala unterwegs war. Ein Zeuge berichtete, dass trotz einer eingeleiteten Gefahrenbremsung und Ausweichens der Zusammenstoß nicht mehr verhindert werden konnte. Durch den Aufprall des Golfs auf den Toyota wurde dieser gegen ein Verkehrsschild gelenkt, auf dem der Corolla zum Stehen kam. Beide Fahrzeugführer wurden durch den Unfallzeugen betreut, bis der eingetroffene Rettungsdienst die beiden übernahm und nach der Erstversorgung ins Krankenhaus nach Blankenhain brachte. Während die junge Frau nach derzeitigem Stand mit leichten Verletzung davon kam, könnte sich der Rentner schwerer verletzt haben. Die Feuerwehr Blankenhain, die ebenfalls zum Einsatz kam, stellte den Brandschutz an der Unfallstelle sicher, band auslaufende Flüssigkeiten und beseitigte Trümmerteile. Zudem räumte sie die Unfallstelle, sodass nach knapp einer Stunde die Vollsperrung wieder aufgehoben werden konnte. Wie genau es zu dem Unfall kam und ob möglicherweise ein gesundheitliches Leiden ursächlich war, muss jetzt die Polizei ermitteln.

Unfall Keßlar

Warum eine Frau mit ihrem Dacia Duster im Blankenhainer Ortsteil Keßlar am 22. März 2023 in den Gegenverkehr kam und dort mit einem Kia Niro frontal kollidierte, muss jetzt die Polizei ermitteln. Am Mittwochvormittag mussten die Kameraden der Feuerwehren Blankenhain und Keßlar-Lotschen gegen 9:30 Uhr ausrücken, da die beiden Fahrzeuge in der Kesselstraße mit Wucht ineinander krachten. Der Kia-Fahrer hatte keine Chance mehr, weiter auszuweichen. Er sah die Frau noch auf sich zukommen, versuchte einen Zusammenprall mit einem Ausweichmanöver auf den Fußweg noch abzuwenden, doch ohne Erfolg. Der Dacia traf den Kia auf der vorderen linken Ecke und drehte sich in das Fahrzeug hinein. Die Besatzung eines hinzugerufenen Rettungswagens kümmerte sich samt Notarzt um die Fahrerin des Dacia. Wie sich herausstellte, kamen jedoch beide Fahrzeugführer mit dem Schrecken davon. Wie hoch der Sachschaden an beiden Fahrzeugen ist, muss jetzt ermittelt werden.

Tanklöschfahrzeug generalüberholt

Fünf Monate musste die Blankenhainer Feuerwehr auf ihr Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 warten, bevor es am 08. März 2023 wieder in der heimischen Halle stand. Grund hierfür war eine Generalüberholung des 24 Jahre alten Einsatzfahrzeuges durch die Spezialisten im Schleusinger Unternehmen „Feuerwehrfahrzeuge Lenz“. Das diese Frischzellenkur dringender notwendig war als gedacht, zeigte sich jedoch erst beim Zerlegen des Fahrzeugaufbaus. Das Trägerwerk des über zwei Tonnen schweren Wassertanks war fast komplett durchgerostet. „Es hätte nicht mehr lange gedauert und das Fahrzeug wäre nicht mehr einsatzbereit gewesen“, unterstreicht Manfred Nagel, Stadtbrandmeister der Stadt Blankenhain, die Wichtigkeit des Projektes. Als das generalüberholte TLF wieder auf den Hof rollte, saß der Chef des Unternehmens Markus Lenz persönlich am Steuer. Er war es auch, der den Kameraden in unterhaltsamer Art und Weise das neue alte Gefährt mit all seinen Veränderungen vorstellte. „Das Fahrzeug wurde teilweise umgebaut, weil unser 2018 neubeschafftes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10 unser Erstangriffsfahrzeug ist. Deshalb ist das TLF jetzt unter anderem mit mehr Schläuchen und einem Waldbrandset bestückt“, erklärt Nagel. „Das TLF ist für uns vom einsatztaktischen Wert optimal, denn diese Fahrzeuge mit Staffelbesatzung von sechs Personen gibt es nicht mehr. Die neuen TLF 3000 bieten nur noch Platz für drei Einsatzkräfte. Bei Wald oder Flächenbränden kann unser Einsatzfahrzeug so auch mal autark eingesetzt werden“, so der Stadtbrandmeister. Technisch wurde der MAN auch auf den Stand der Zeit gebracht. Alte, lichtschwache Leuchtstoffröhren im Kofferaufbau und in der Fahrzeugkabine wichen leuchtstarker multifunktioneller LED-Technik. Auch eine Umfeldbeleuchtung, zur sicheren Arbeit am Fahrzeug und beim Rangieren, ist hinzugekommen. Insgesamt investiert die Stadt Blankenhain rund 45.000 Euro in die Generalüberholung des Einsatzfahrzeuges. Geld, was nach Meinung von Stadtbrandmeister Manfred Nagel sehr gut eingesetzt ist. „Ein neues TLF 3000 ist dem Blankenhainer TLF gleichgesetzt, kostet aber in der Neubeschaffung mittlerweile rund 500.000 Euro“, so Nagel. Noch am Abend bestückten die Floriansjünger ihr Einsatzfahrzeug, sodass es umgehend wieder in Dienst gestellt werden konnte. Von der Arbeit, die in den letzten Monaten in den MAN gesteckt wurde, sind sie begeistert. So kann das neue, alte Tanklöschfahrzeug noch mindestens weitere 15 Jahre seinen Dienst in der Lindenstadt verrichten.

Alle Fotos: medien-partner.net - Stefan Eberhardt