Fotograf Theresa Behrendt, v.l.n.r. Katja Trost (DRV Nordhessen), Simone Franzheld (BRH Berlin) und Harald Franzheld (BRH Berlin) beim ausprobieren, wie man Personen mit geringem Materialaufwand transportieren kann.
Fotograf Nadine Weingart Hund: Australien Shepherd Neytiri von den Johannitern aus Schweinfurt.
Wenn mehr als 70 Hundeführerinnen und Hundeführer mit ihren Vierbeinern aus den Niederlanden, Dänemark und ganz Deutschland zusammenkommen, dann wird Bleicherode zum Treffpunkt einer ganz besonderen Gemeinschaft: Vom 10. bis 14. September 2025 fand hier der 18. Thüringer Rettungshundelehrgang statt - und bescherte allen Beteiligten intensive Trainingstage, spannende Erlebnisse und viele unvergessliche Begegnungen.
Die Teilnehmer kamen aus allen großen Organisationen - vom DRV über Malteser, BRH, Johanniter, ASB bis hin zum DRK - und arbeiteten Seite an Seite in verschiedenen Disziplinen. Ob Mantrailing, Trümmersuche oder Flächensuche: In insgesamt neun Gruppen wurde konzentriert trainiert, gelernt und gemeinsam über die Grenzen von Verbänden und Ländern hinweg zusammengewachsen.
Ein ganz besonderer Höhepunkt wartete am Samstag, 13. September, rund um Breitenworbis. Dort wurde das Training zu einem bunten Aktionstag, der Mensch und Hund gleichermaßen forderte - und begeisterte. Mit dem Hund eine Bootsfahrt wagen, im Drehleiterkorb der Feuerwehr hoch hinausfahren oder in einem Einsatzfahrzeug den Transport üben: Viele nutzten die Chance, einmal selbst zu erleben, welche Mittel im Ernstfall zum Einsatz kommen können. Auch Stationen zur Bodenarbeit, die Kraft, Koordination und Vertrauen zwischen Hund und Hundeführer stärken, fanden großen Anklang. „Mein Hund war am Anfang skeptisch, aber nach den Übungen hat er richtig Spaß entwickelt und wollte von dem Tragetuch garnicht mehr herunter", erzählte eine Teilnehmerin.
Auch für Gäste mit Jahrelanger Erfahrung war der Lehrgang ein Highlight: „Wir haben schon viele Trainings besucht, aber die Herzlichkeit hier in Thüringen ist wirklich besonders“, lobt ein Hundeführer während sein Hund neugierig an der Drehleiter schnuppert.
Dass der Lehrgang in dieser Form gelingen konnte, lag nicht zuletzt an der Unterstützung zahlreicher Helfer. Die Rettungshundestaffel Teamdogs bedankt sich herzlich bei dem Fischereiverein Eichsfeld e.V. OG Deuna sowie den Freiwilligen Feuerwehren aus Niederorschel, Breitenworbis, Bernterode und Kirchworbis. Sie haben mit ihrem Einsatz dazu beigetragen, dass der Tag für die Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.
Auch ohne die zahlreichen Suchgebiete, die mit Erlaubnis der Jäger, Förster, Revierpächter und Besitzer genutzt werden dürfen, wäre so ein Event nicht möglich, deshalb auch hier ein riesiges Dankeschön an diese.
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Rund 16 Mitglieder der Teamdogs kümmerten sich liebevoll um die Verpflegung der Gäste. Neben den von der Gaststätte Teichtal gelieferten Mahlzeiten sorgten selbst gebackene Kuchen für eine familiäre Atmosphäre - fast so, als wäre man gemeinsam bei Freunden zu Gast. „Die Verpflegung allein war schon ein Highlight - man hat gespürt, mit wie viel Herzblut das hier alles organisiert war“, schwärmt Heike von den Johannitern.
So endete der 18. Thüringer Rettungshundelehrgang nicht nur mit neuem Wissen und gestärktem Können, sondern auch mit dem Gefühl, Teil einer großen Rettungshundefamilie zu sein. Oder wie es ein Teilnehmer treffend formulierte: „Hier ging es nicht nur ums Training - hier ging es um Gemeinschaft, Vertrauen und Freude mit unseren Hunden.“