Unsere Gemeinde hat in der Folge von vielen Fusionen der einzelnen Gemeinden die Nachfolge und die Verbindlichkeit von vier großen Krediten übernommen. Davon wird einer in 2025 abgezahlt sein, ein weiterer hat eine Zinsbindung bis 2029 aber die beiden übrigen Kredite treiben mir seit einiger Zeit die Sorgenfalten ins Gesicht.
Für diese beiden Kredite läuft die Zinsbindung im Jahr 2026 aus. Bisher sind diese Kredite mit ca. 1,75% verzinst. Doch seit dem Krieg in der Ukraine kennen die Zinssätze nur eine Richtung - nämlich stetig nach oben. Der aktuelle Zinssatz für ein Annuitätendarlehen betragen ca. 4,5% - also kann man von (fast) einer Verdreifachung der künftigen Zinsbelastung ausgehen.
Nach Berechnungen der Finanzverwaltung werden nach aktueller Einschätzung dann bei diesen beiden Krediten nicht mehr jährlich ca. 82.500 € an Zinsen zu zahlen sein, sondern ca. 240.000 €. Auf die Restlaufzeit werden es dann zusammen 2.750.000 € sein, die unsere Gemeinde mehr bezahlen müsste. Das ist das Geld, was uns dann für Kinder- und Jugendliche, für die Vereine und unsere Senioren fehlen wird. Aber wir können etwas tun und haben es jetzt noch in der Hand.
Jetzt etwas auf die hohe Kante legen, um in 2026 so viel wie möglich tilgen zu können.
Denn jetzt ist der richtige Zeitpunkt.
| 1. | Die Gemeinde hat jetzt einen geordneten Finanzplan für die nächsten Jahre. |
| 2. | Die Projekte der Dorferneuerungen sind in ihrem aktuellen Umfang finanziell gesichert. |
| 3. | Die Zeit reicht aus, um durch zeitliche Nähe die Notwendigkeit festzustellen und nicht von einer entfernten Zukunft zu sprechen. |
Wichtig dabei ist: Es wird nicht der „Rotstift“ angesetzt, sondern sollen unverbrauchte Mittel aus den Haushaltsstellen, Mehreinnahmen und Einnahmen aus Verkäufen jeweils zu 75% angespart werden sowie die Einsparungen aus abgelösten Krediten zu 100%.
So kann sich gutes Wirtschaften und nachhaltiges Denken für unsere Gemeinde bezahlt machen und die Handlungsfähigkeit erhalten werden.
Ernüchternd dazu war das Abstimmungsergebnis im Gemeinderat. Mit nur einer Stimme Mehrheit wurde der Beschluss zur „Nachhaltigen und generationengerechten Gemeindewirtschaft“ angenommen. In Verbundenheit danke ich denen, die gemeinsam mit mir, diesen in Thüringen einzigartigen Beschluss für unsere Bürger gefasst haben.
Bei herrlichen Sonnenschein, vielen Gästen und guter Stimmung stand der Tag ganz im Zeichen unserer Freiwilligen Feuerwehr.
Die Besucher konnten sich über die Aufgaben und Einsätze informieren und die Ausrüstung und Fahrzeuge besichtigen.
Neben den Einsatzübungen gab es auch für die Kinder spannende Aktivitäten und jede Menge zu sehen und zu erleben.
Anschließend fand die Jahreshauptversammlung unserer Gemeindefeuerwehr statt. Neben dem Rechenschaftsbericht des Ortsbrandmeisters und den Grußworten der Gäste, war die Bekanntgabe des Ergebnisses zur Wahl des stellvertretenden Ortsbrandmeisters eine mit Spannung erwartete Information.
Ich danke den scheidenden Stellvertretern für ihr Engagement und beglückwünsche den neuen Stellvertreter unseres Ortsbrandmeisters, Kevin Schenk, zur gewonnenen Wahl.
Ich wäre nicht ich, wenn sich in meinen Grußworten nicht auch einige mahnende Worte wiedergefunden hätten. So darf dieses hohe Ehrenamt nicht zu einem Politikum werden. Große und vollmundige Versprechungen, was jetzt aber endlich mal gemacht werden müsste macht die Gemeinde zu einem Spielfeld, in dem jeder nur verlieren kann- auch das Ehrenamt. Die Wirklichkeit der kommunalen Finanzen ist schlicht und ergreifend eine andere. Daran können diese Versprechungen nur zerschellen. Am Ende bleibt Frust, Enttäuschung und Blamage.
Entscheider sind auch nicht die Einzelpersonen allein, die vorn dran stehen, sondern die Gremien unter dem rechtlichen Rahmen der Gesetze, das hat unsere Demokratie und der Rechtsstaat so an sich. Auch wenn man momentan so manchmal seine Zweifel hat.
Deshalb müssen wir gemeinsam an unseren Zielen arbeiten, Chancen erkennen und nutzen und machen was möglich ist.
Zum Abschluss danke ich unseren Feuerwehrleuten. Sie sind immer zur Stelle und leisten schnelle und professionelle Hilfe. Dafür gebührt Ihnen unsere Anerkennung. Ich danke auch den Familien, die oft auf ihre Liebsten verzichten müssen, wenn der Einsatz ruft. Ohne die Unterstützung der Familien wäre der Einsatz der Feuerwehr nicht möglich.
Mögen alle unbeschadet aus allen Einsätzen zurückkommen. Dafür geben wir gemeinsam unser Bestes.
Ihr Bürgermeister
Christian Blum