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Blick ins Gräfensteiner Land VG Rodalben
Ausgabe 10/2023
Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen
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Rodalben (amtlich)

Revierförster Jens Herzog muss auf einer 0,3 Hektar großen Fläche angrenzend an die Horbergsiedlung in Rodalben Fichten fällen lassen, weil sie durch Fäule zu einer großen Gefahr geworden sind. An dieser Stelle soll sich in Zukunft ein artenreicher Waldrand erstrecken. Die Fällung der Fichten wird zwischen dem 20.03.2023 und 07.04.2023 stattfinden. Für Interessierte bietet der Förster auch einen Waldbegang am 10.03.2023 um 15 Uhr an.

Die Fichten müssen weg

In den Nachkriegsjahren war es wichtig, schnell wachsende Bäume zu pflanzen um die große Nachfrage nach Holz zu stillen und zu vermeiden, dass die Waldfläche weiter abnimmt. Heutige Försterinnen und Förster wandeln solche Fichtenkulturen nach und nach in naturnahe, artenreiche Wälder um.

„Bei den Fichten an der Horbergsiedlung musste ich feststellen, dass beinahe alle Bäume von Fäule befallen sind.“ erklärt Förster Jens Herzog. „Dadurch entsteht eine Gefahr für die Bürger. Die Fäule zersetzt das Holz, bis die Bäume eines Tages einfach umbrechen. Den Zeitpunkt wann das passiert kann dann keiner vorhersehen. Deshalb müssen die Fichten jetzt weg."

Die Fällung der Fichten wird am 20.03.2023 beginnen und voraussichtlich 2 bis 3 Wochen dauern. Während dieser Zeit wird der angrenzende Waldweg gesperrt sein und auch der Straßenverkehr auf der Straße „Am Horberg“ wird temporär eingeschränkt, damit niemand durch die fallenden Bäume zu Schaden kommt.

Jedes Problem kann auch eine Chance sein

Auf der 0,3 Hektar großen Fläche will der Förster anschließend einen stufigen Waldrand aus heimischen und seltenen Baum- und Straucharten pflanzen lassen. Waldränder sind besonders artenreiche Abschnitte unserer Wälder. Durch einen hohen Anteil blühender und früchtetragender Gehölze bieten sie Lebensraum und Nahrungsgrundlage für viele Vögel und werden zur „Partnerbörse“ für unzählige Insektenarten. Leider sind naturnahe Waldränder mittlerweile eher selten. Weil die Felder und Siedlungen immer näher an den Wald heranrücken, werden diese kleinen Oasen der Vielfalt oft verdrängt. Um dem entgegenzuwirken hat das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität das Konzept „Insektenvielfalt im Wald“ ins Leben gerufen. „Ich finde es toll, dass wir hier einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten können!“, freut sich Jens Herzog.

Waldbegang für Interessierte

Für alle Interessierten bietet der Förster einen Waldbegang am 10.03.2023 um 15 Uhr an. Man trifft sich auf dem Wendehammer am Ende der Straße „am Horberg“ und läuft von dort aus gemeinsam durch das 0,3 ha große Waldstück. Dort will er seine Pläne genau erklären und auf Fragen der Bevölkerung eingehen. „Natürlich wird es im ersten Moment unangenehm aussehen, wenn der Wald an dieser Stelle zunächst fehlt. Gerade deshalb möchte ich den Menschen zeigen, was hier Tolles in der nächsten Pflanzsaison entstehen soll!“, informiert Herzog.