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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 1/2023
Amt Creuzburg
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Von der Stadt zurück aufs Land

Sindy Klose, Jahrgang 1989, ist seit dem 1.12.2022 die neue Schulleiterin an der Thomas Müntzer Regelschule in Mihla.

Der ehemaligen Lehrerin der Wartburgschule Eisenach, an welcher Sie zusätzlich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und als Verantwortliche für Ausbildung tätig war, übernimmt das große Erbe von Uwe Schwanz, der im Sommer in den Ruhestand verabschiedet wurde und macht einen großen Sprung: „In Eisenach waren wir etwas über 400 Schülerinnen und Schüler und rund 25 Lehrkräfte, hier in Mihla sind es derzeit 18 Kolleginnen und Kollegen bei einer etwa vergleichbaren Schülerzahl.

Das sei mit Blick auf die Busanbindung und den daraus resultierenden Schwierigkeiten schon eine andere Nummer. Sie habe es gleich in den ersten Tagen gemerkt, dass hier, in ihrer neuen Schule, ein ganz besonderer Geist wehe. „Ich habe den Eindruck, dass die Schülerinnen und Schüler gerne herkommen, es ist ein engagiertes Kollegium, das vielfältige Projekte und Aktionen anbietet“. Und gerade diese Vielfalt wisse sie zu schätzen. Sie sei überzeugt davon, dass nicht die Homogenisierung der Weg ist, den Schulen einschlagen sollten. „Schüler, Schülerinnen und ihre Eltern brauchen individuelle Wahlmöglichkeiten“, die, so Ihr erster Eindruck, Ihre neue Schule auch umfassend anbiete.

Sindy Klose ist verheiratet und im Kyffhäuserkreis aufgewachsen. Es war eine bewusste Entscheidung, die Wartburgschule zu verlassen, und somit von der Stadt zurück aufs Land zu kehren. In Ihrer Freizeit läuft Sie aktiv Halbmarathon und hat einen Hang zum Extremsport. Bunjeesprünge gehören zum jährlichen Muss. Dass Ihr die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Spaß mache und Sie auch persönlich bereichere, habe sie schon früh gemerkt - und das sei auch ausschlaggebend für Ihre Berufswahl gewesen. Das Lehramtsstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena in den Fächern Deutsch und Jena war dann die logische Folge, eine Entscheidung, hinter der sie bis heute zu 100% steht. „Daneben reizt mich allerdings auch die organisatorische Arbeit“, erläutert sie, weshalb die Mitarbeit in der Schulleitung recht schnell sein zweites berufliches Standbein wurde. Die Erfahrungen aus Eisenach wird sie jetzt an der Spitze in Mihla einbringen und formuliert einige Schwerpunkte: „Es ist für mich wichtig, die Digitalisierung voranzutreiben, bei der man hier in Miha schon vorangeschritten, aber noch nicht da ist, wo man sein will und sollte. Schule ist darüber hinaus Lebensraum.“ Es gehe für sie nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Erziehung. „Wenn Kinder und Jugendliche gern in die Schule kommen, das Gefühl haben, angenommen zu sein, ihre Ziele erkennen und erreichen können, dann ist ein wesentliches Ziel erreicht“.

Schule solle gemeinschaftlich und konstruktiv Lösungen bei individuellen Herausforderungen anbieten und sowohl auf den Beruf als auch auf das Leben vorbereiten. „Wir müssen es schaffen, bei all den Veränderungen in unserer Welt den jungen Menschen einen Ort der Stabilität zu bieten, und dennoch immer aktuell und innovativ bleiben.“ Das schließe sowohl Lernformen wie auch die Ausstattung der Schule ein. Als „Neue“ wolle sie verstärkt auf die Grundschulen, Vereine und Firmen im Umkreis zugehen und die Stärken Mihlas vorstellen, wozu das vielfältige Engagement im Bereich Umwelt und die Förderung schwächerer wie stärkerer Schülerinnen und Schüler gehöre. Dass im August der Schule erneut der Preis als „Umweltschule und Nachhaltigkeitsschule“ verliehen wurde, sei ein Beleg für den erfolgreichen Weg, den die „Thomas Müntzer Regelschule“ eingeschlagen habe und den sie nun als Schulleiterin weiter ausbauen möchte. Die Errichtung eines Barfußpfades auf dem Schulgelände im Frühjahr ist dabei ein erstes Etappenziel.