Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
Ende Februar, Anfang März haben einige Haushalte in Creuzburg, Scherbda, Frankenroda, Nazza und Hallungen Briefe der Deutschen Telekom erhalten, in denen Glasfaseranschlüsse bis ins Haus angeboten werden. Begleitet wurde dieses Angebot durch ein Anschreiben von Herrn Landrat Krebs.
Diese Schreiben haben nur wenige Haushalte bekommen und das hat zu großen Verunsicherungen geführt. Zumal Anrufe bei der im Schreiben angegebenen Servicenummer der Telekom mit der Antwort quittiert wurden: „Wenn Sie kein Anschreiben bekommen haben, bekommen Sie auch keinen Anschluss. Dann hat die Verwaltung Ihre Adresse nicht angemeldet.“
Das ist so nicht richtig!
Richtig ist:
Wir haben gar keine Adressen gemeldet.
Die Anschlüsse hat die Telekom selbst ermittelt.
Ich werde im Folgenden versuchen, Ihnen das Verfahren zu erläutern:
2016!!! beteiligten sich die oben genannten Gemeinden an einem Fördermittelantrag des Wartburgkreises zum Breitbandausbau für Orte, in denen weniger als 30 Megabit Bandbreite verfügbar waren. Stand der Technik war damals, dass Glasfaser in den Straßen verlegt wurde bis zu einem Verteilerkasten (das sind die großen grauen Kästen, die z.B. auch in Mihla, Lauterbach, Berka und Bischofroda stehen). Von diesen grauen Verteilerkästen wird dann das Internet über die bereits vorhandenen Kupferleitungen der Telekomhausanschlüsse bis in die einzelnen Häuser geleitet. Dieses Verfahren heißt „Vektoring“ und ermöglicht dem Kunden eine Internetversorgung von 100 bis 250 Megabit, also deutlich mehr als 30 Megabit.
Nun 2024, also 8!!! Jahre nach dem Fördermittelantrag, ist der neueste Stand der Technik, dass die Glasfaser direkt bis in die Häuser verlegt wird. Dafür muss aber auch bis zu jedem einzelnen Haus ein Glasfaserkabel verlegt werden. Das ist natürlich teurer, als nur bis zu einem Verteilerkasten zu verlegen und dann den vorhanden Kupferanschluss zu nutzen. Trotz intensiver Bemühungen ist der Fördermittelgeber, also der Bund, nicht bereit, diese neue Technologie allen Anschlussnehmern zu gewähren. Es gilt nur die 2016 beantragte Fördersumme. Also baut die Telekom auch nur dieses „Vektoring“ aus.
Aber das versorgt dann jeden Hausanschluss.
Was bedeutet das nun für Sie?
Diejenigen, die solch ein Schreiben von der Telekom erhalten haben, waren 2016 nicht in das Förderprogramm aufgenommen, weil entweder die Häuser damals noch nicht standen oder bereits über 30 Megabit Empfang hatten. Sie haben damit die Möglichkeit jetzt kostenlos die Glasfaser bis in das Haus gelegt zu bekommen, wenn Sie die Anmeldefrist der Telekom einhalten. Dazu müssen Sie aber nicht zwingend auch einen Vertrag über die Internetversorgung mit der Telekom abschließen, sondern können auch einen anderen Anbieter wählen. Nur der Hausanschluss ist von der Telekom herzustellen.
Alle anderen Haushalte bekommen aber einen „Vektoring“-Anschluss! Also alle Haushalte bekommen eine deutlich bessere Internetversorgung mit mindestens 100 Megabit! Den Anbieter, bei dem Sie dann einen Vertrag abschließen oder auch nicht, können Sie frei wählen!
Auf der Internetseite telekom.de/glasfaser können Sie Ihre Adresse eingeben. Dann erscheint eine blaue Schrift „Verfügbarkeit prüfen“. Wenn Sie die anklicken, sehen Sie entweder ein Vertragsangebot, dann bekommen Sie die Glasfaser bis ins Haus, auch wenn Sie kein Anschreiben erhalten haben. Wenn da steht,“ Ihre Adresse ist nicht für den Ausbau vorgesehen“ bekommen Sie trotzdem schnelles Internet aber eben über den Verteilerkasten und die vorhandene Kupferleitung.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen das komplizierte und verwirrende Verfahren etwas näher erklären.
Übrigens: Bis Ende November 2024 sollen die Ausbauarbeiten beendet sein und für alle Haushalte schnelles Internet verfügbar sein.
Ihre Karola Hunstock