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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 15/2025
Amt Creuzburg
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Dies und das

Weltrekordler spielt groß auf

Rhön Harmonika-Creuzburg bringt Musikgenre

zurück in die Werrastadt Creuzburg (rüd)

Irgendwie schließt sich der Kreis hier in Creuzburg, wo der Iftaer Junge Adrian Kehr vor fast 30 Jahren die ersten Tasten eines Akkordeons anschlug. Nicht weit weg vom jetzigen Harmonika Laden wohnt sein damaliger Lehrer Olaf Nortmann, der mit der Musikschule Fröhlich seinerzeit ein großes Akkordeon-Orchester hier führte.

Ein Frühlingskonzert vor dem 'Klostergarten' und ein Weihnachtskonzert im Saal des Gasthauses gehörten zum regelmäßigen Repertoire der Musikschule. Das Orchester spielte damals sogar im großen Saal des Behringer Kulturhauses, als 1998 Florian Silbereisen dort auftrat und mit der Steirischen Harmonika über die Tische tobte. Das beeindruckte uns schon, sagt Adrian Kehr heute noch.

Natürlich war Orchesterleiter Olaf Nortmann auch zur Eröffnung des Harmonika-Ladens seines ehemaligen Schülers gekommen und auch ein wenig stolz darauf, wie er verriet. Und dann gaben sich die Gäste des Rhön Harmonika-Creuzburg in der Kasseler Straße 10 die Klinke in die Hand, brachten Glückwünsche, Blumen und kleine Geschenke mit. Und selbstverständlich wurde da auch gleich Harmonika gespielt. Speziell die Hamonikaspieler aus der hessischen Rhön, wo Adrian von 2008 - 2022 wohnte, rockten da schon den Laden mit stimmungsvollen Liedern. Dazu konnte Adrians Schwester Mandy, die hauptverantwortlich den Laden und Unterricht in Creuzburg führen wird, schon wertvolle Hinweise geben. Harmonikas für jede Hand und jede Stimmung findet man bei ihr und den entsprechenden Unterricht dazu, kann man mit ihr gleich vereinbaren.

Musikalischer Stammtisch nicht nur mit Musik

Beim abendlichen Stammtisch auf der Creuzbrug füllten mehr als 60 Fans die Gaststuben und erlebten einen stimmungsvollen Abend mit dem eloquenten Harmonikaspieler. Olaf Nortmann mit der Posaune und Adrian mit der Harmonika legten schon mal eine grandiose Stimmung in den Raum. Das Stammtischpublikum war breit gefächert mit Musikfans aus dem Eichsfeld, der thüringischen und hessischen Rhön, aus Creuzburg, Ifta und der ganzen Umgebung. Adrian Kehr erinnerte an die Anfänge seiner musikalischen Laufbahn, „meine Eltern hatten mich schon aufgegeben, nicht aber Olaf“, scherzte er da in Richtung seines ehemaligen Lehrers. Seither versucht er sich mit anderen Musikern zu verständigen und auszutauschen. „Mit der Harmonika möchte man nicht nur Musik, sondern vielmehr ein Lebensgefühl vermitteln“. Und so geht der Musiker mit seinen Schülern sogar wandern in der Rhön oder auch in Osttirol.

Weltrekord im Dauerspiel

Ein Vorbild für die jungen Spieler ist Adrian Kehr allemal, erst recht seit seinem Weltrekord im Harmonika-Dauerspiel, als er zusammen mit Martin Tschernko aus Kärnten (Österreich) im Duo 24 Stunden durchspielte zum Rekord. Ein Wahnsinnserlebnis, das viele Fans fieberhaft in den sozialen Medien mitverfolgten und bejubelten. Der Weltrekord wurde schließlich im österreichischen Rekordinstitut als solcher eingetragen.

Fast auf den Tag genau vor sechs Jahren hatte Adrian in Poppenhausen, seinem damaligen Wohnort, den ersten Harmonika Laden eröffnet, der anfangs von vielen mit Skepsis betrachtet worden war. Der Erfolg gab ihm schließlich recht und nach seinem Umzug nach Trabelsdorf bei Bamberg, wurde auch dort ein Harmonika Laden gut angenommen. So entwickelte sich der Gedanke, damit auch zur musikalischen Heimat zurückzukehren. Der gute Kontakt zum früheren Musikerkollegen Christian Mehler und die zahlreichen Auftritte auf dessen Heimatalm in Katharinenberg zeigten Adrian Kehr, dass die Harmonika auch hierzulande einen beliebten Klang hat. Die Resonanz am Freitag bei der Eröffnung und beim Stammtisch zeigte schon mal ein riesiges Interesse und machte Mut und Lust auf mehr.