Meine Herren,
irgendjemand von uns muss einen ausgezeichneten Draht zum Wettergott haben.
Nachdem in den vergangenen Tagen die Menschheit von ordentlichem Schmuddelwetter verwöhnt wurde, haben wir heute den ersten regenfreien Tag erwischt. Neben ein wenig heftigen Wind, durften wir auch einige Sonnenstrahlen genießen. So trafen sich diesmal nur 7 Herren am P Drei Kreise Stein, um die geplante Tour, „über die Blaue Lagune zur Wüstung Karnberg“ in Angriff zu nehmen. Über den Kolonnenweg ging es nun bergauf. Wegen einiger umgefallener Bäume durften wir über die noch sehr nasse und schmierige Wiese ausweichen. Bald haben wir dann die ehemalige Agentenschleuse erreicht. Eine häufige Einrichtung entlang der ehemaligen Innerdeutschen Grenze, wo mittels großer Betonrohre, eine Möglichkeit geschaffen wurde, um Spione und Agenten unter den Grenzanlagen hindurch von Ost nach West und West nach Ost zu schmuggeln. Nach ausgiebigem Erfahrungsaustausch gingen wir dann weiter zur Walsbachquelle. Diese, eine Kalktuffquelle, ergießt sich seit ein paar Jahren in einen neugefassten Quellteich. Das stark kalkhaltige Wasser führt hier zu einer besonderen Färbung des Wassers, welches dem Feuchtbiotop den Namen „Blaue Lagune“ einbrachte. Ein Touristischer Anziehungspunkt, welcher besonders im ersten Corona Lockdown von sich reden machte. Fanden doch hier trotz Kontaktsperre rudelartige Zusammenkünfte statt, so dass die Gemeinde Südeichsfeld dieses Areal absperren musste. Dieses Feuchtbiotop hat sich zu einem hervorragenden Laichgewässer für Amphibien entwickelt, so ist hier unter anderem die streng geschützte Geburtshelferkröte heimisch.
Vorbei an der Wurstbuche, einem Rastplatz der Einheimischen, entlang alter Hohlwege erreichten wir dann das Gelände des ehemaligen Vorwerks Karnberg auf dem Karnberg. Dieses Vorwerk wurde 1952 wegen der Nähe zur Innerdeutschen Grenze abgerissen. Heute kann man in einer Umfassungshecke, noch drei alte Hoflinden begutachten.
Im Lenkel, ein tiefeingeschnittennes Tal, durch das einige überregionale Wanderwege gehen und leider durch Holzarbeiten arg in Mitleidenschaft gezogen ist, erreichten wir dann einen historischen Forstort, die Hessische Liethe. Hier machten wir eine Begegnung der unheimlichen Art: ein kleines wildes Schwein (Frischling), welches hier vermutlich krank und orientierungslos am Wegesrand auf uns wartete und sich auch nicht verscheuchen ließ. Gerd bewaffnete sich sofort mit einem kräftigen Knüppel um das Tierchen auf Abstand zu halten, vorsichtshalber. Aber anstandslos ließ sich das Schweinchen von uns fotografieren und ließ uns passieren. Am Ottilie Schwarz Stein erreichten wir dann den Radweg, auf dem wir dann wieder unseren Parkplatz erreichten.
Meine Herren und andere Interessierte Mitwanderer,
Unsere nächste MP: am 11. Mai 2023!
Tour: P 19, „Gänsekerleweg“ in Datterode.
Wir treffen uns 10.00 Uhr auf dem Markt in Creuzburg, Fahrgemeinschaft.
Einkehr geplant!
Frisch auf, euer Wanderfuchs