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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 18/2025
Amt Creuzburg
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Historisches

Annonce in der Hamburger Zeitung „Die Reform“, Ausgabe vom 9. Juli 1876.

Wohnhaus Angerstraße 2, um 1910.

Angerstraße 2 (ehem. Haus Nr. 56)

Das ehemals giebelständig an der Straße stehende Fachwerkwohnhaus wurde vor 1715 erbaut. Vom großen Dorfbrand im Juni 1879 waren mehrere Nebengebäude betroffen. Der Abbruch des alten Wohnhauses erfolgte um 1981 zugunsten eines östlich im Hof gelegenen Neubaus. Vom alten Haus haben der Sockel und der Gewölbekeller die Zeit überdauert.

1805 lebten hier der aus Falken gebürtige Anspänner und Gerichtsschöppe Cyriackus Werneburg (*15.09.1754) mit seiner aus Nazza stammenden Ehefrau Christiane, geb. Luhn (*um 1757) sowie den Kindern Johann Adam Heinrich (*22.04.1784), Christoph (*13.06.1787) und Anna Magdalene (*12.11.1790). Nach des Vaters Tod im Jahre 1806 übernahm der 1787 geborene Sohn Christoph den Hof. Dieser heiratete 1811 Marie Sophie Salzmann aus Scherbda. 1859 wurde der Anspänner Heinrich Werneburg, Christophs ältester Sohn, als Hausbesitzer genannt. Er war mit Marie Elisabeth Salzmann aus Freitagszella verheiratet und zog in den 1860-er Jahren nach Eisenach.

1874 war ein Christian Engelhardt neuer Hauseigentümer. Näheres über ihn ist nicht bekannt. 1876 stand das Anwesen mit allen Ländereien wegen Krankheit des Eigentümers öffentlich zum Verkauf. 1879 wurde der aus der Angerstraße Nr. 6 stammende Schmiedemeister Heinrich Hagedorn als neuer Eigentümer genannt. Dieser wanderte 1893 mit seiner Familie nach Amerika aus und veräußerte den Hof an den aus Farnroda stammenden Schmied Otto Ebel.

Der am 3. Mai 1880 hier geborene und als Kind mit seiner Familie ausgewanderte Walther Hagedorn starb am 8. März 1906 im Philippinisch-Amerikanischen Krieg als Sergeant der US-Army in der ersten Schlacht von Bud Dajo, auch bekannt als „The Moro Crater Massacre“. Auch die Familie Ebel hatte einen Kriegsgefallenen zu beklagen: Der 1921 geborene Schmied Walter Ebel, ein Enkel Otto Ebels, blieb seit August 1944 in Rumänien vermisst.

Im Dezember 1945 lebten in der Angerstraße Nr. 2 Otto Ebel (*23.12.1865) als Vater, sein Sohn Wilhelm (*18.02.1895), ebenfalls Schmied, als Haushaltsvorsteher, dessen Ehefrau Marie (*06.08.1894) sowie die beiden Töchter Ilse (*11.01.1929) und Helene (*06.08.1931).

Christoph Cron