Historisches

Januar 1989: Unter der Leitung von Baupfleger Bernd Rüttinger begannen vier Bauleute des Gothaer Kreiskirchenamtes mit der Hausschwammsanierung in der Scherbdaer Kirche[1]. Ende März waren die zimmermannsmäßigen Arbeiten abgeschlossen[2].

Mai 1989: Im Feuerwehrgerätehaus wurde ein neuer Schulungsraum fertiggestellt[3].

24. Mai 1989: Die Kirchgemeinde erhielt von der Restauratorin Angelika Porst (Erfurt) die Zusage, ab Juli 1989 mit der Sicherung der Raumfassung der Kirche zu beginnen. Frau Porst bereitete die Kirchgemeinde darauf vor, dass sich die Arbeiten über Jahre hinziehen würden[4].

September 1989: Das Scherbdaer Telefonnetz umfasste inzwischen 24 Teilnehmer. Dazu gehörten neben dem Rat der Gemeinde, der Volkspolizei, der Konsum-Verkaufsstelle, der Konsum-Gaststätte, der LPG und der Zigarrenfabrik auch eine Reihe von Privatpersonen[5].

17. Juli 1989: Die Ortsgruppe des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) sollte den Namen „Eva Arendt“ erhalten, benannt nach der ehemaligen Vorsitzenden[6].

21. August 1989: Die in der Scherbdaer Kirche tätige Restauratorin Angelika Porst teilte in einem Brief an das Pfarramt Creuzburg Pfarrerin Susanne-Maria Beck mit, dass sie von einer Reise in die Bundesrepublik Deutschland nicht zurückkommen werde. Sie entschuldigte sich für die Nichterfüllung ihres Vertrages und schickte einen Kurzbericht über die bisher geleistete vierwöchige Arbeit. Die für die Malereirestaurierung vorgesehenen Mittel wurden schließlich für die Erneuerung der elektrischen Anlage in der Kirche verwendet[7].

5. Oktober 1989: Anlässlich der Volksvertreter-Festsitzung zum 40. Jahrestag der DDR erhielten Altbürgermeister Walter Weber sowie die langjährige Sachbearbeiterin der Gemeinde, Gerda Hagedorn, die „Ehrenmedaille zum 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik“. Weitere Auszeichnungen gingen an verdiente Bürger und Vereinigungen[9].

5. Oktober 1989: An einem Veteranentreffen der Volkssolidarität Schnellmannshausen nahmen 45 Scherbdaer Bürger teil. Für den vorübergehenden Aufenthalt in der Sperrzone wurde durch das Volkspolizei-Kreisamt (VPKA) Eisenach ein Sammel-Passierschein ausgestellt[10].

15. Oktober 1989: Die Gemeinde wurde aufgefordert, täglich per Telefon eine politische Lageeinschätzung an den Rat des Kreises zu geben[11].

17. Oktober 1989: Für die letzten Arbeiten zur Fertigstellung des Abwasserkanals im Bocksgraben erfolgte an die männliche Bevölkerung Scherbdas ein erneuter Aufruf zur Mithilfe[12].

Oktober 1989: Der Rat der Gemeinde Scherbda erhielt die Ehrenplakette der XXXLL. Internationalen Rallye Wartburg 1989 als Dank für die vorbildliche Unterstützung und Mitarbeit bei der Durchführung des Rennens. Eine Geschwindigkeitsprüfung führte von Lengröden über Hahnroda, Buchenau, Freitagszella und Scherbda nach Frankenroda[13].

3. November 1989: Nachdem der Mietvertrag für den alten Gemeindesaal in der Thomas-Müntzer-Straße seitens des Eigentümers zum 31. Dezember 1994 gekündigt wurde, bat der Scherbdaer Gemeinderat den Rat des Kreises Eisenach um materielle und finanzielle Unterstützung für einen Saalneubau[14].

13. November 1989: Nach den am 9. November in Kraft getretenen Reiseerleichterungen für DDR-Bürger wurde die Sperrzone entlang der innerdeutschen Grenze offiziell aufgehoben. Damit war auch der westliche Teil der Scherbdaer Flur nach vielen Jahren wieder frei zugänglich[15].

28. November 1989: Aufgrund unangepasster Geschwindigkeit kam es zu einem Verkehrsunfall auf der Straße zwischen Scherbda und Creuzburg[16].

21. Dezember 1989: Angesichts der politischen Umwälzungen in der DDR stellte Bürgermeister Felix Hendrich den Scherbdaer Volksvertretern die Vertrauensfrage. Er wurde einstimmig im Amt bestätigt[17].

27 % der berufstätigen Scherbdaer Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft, 66 % in der Industrie und sonstigen Zweigen[18].

Die letzte Listensammlung der Volkssolidarität 1989 erbrachte eine Summe von 818,00 Mark. Damit wurde die Zielstellung von 770,- Mark deutlich übertroffen[19].

Sammlung des Verfassers: Ordner „Baudenkmäler“: Schreiben des Rates des Kreises Eisenach (Dr. Benndorf) an das Institut für Denkmalpflege Erfurt, 20. Februar 1989

Sammlung des Verfassers: Ordner „Baudenkmäler“: Rüttinger, Bernd: „Aktennotiz über die Besichtigung der Kirche in Scherbda am 31.3.1989“, 13. April 1989

Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 02-03

Sammlung des Verfassers: Ordner „Baudenkmäler“: Porst, Angelika: „Vorbericht zu einer Farbsondierung und Einschätzung über notwendige konservatorische und restauratorische Maßnahmen in der Dorfkirche in Scherbda“, 24. Mai 1989

„Fernsprechbuch Bezirk Erfurt 1990“, Zentrale Buchstelle beim Post- und Fernmeldeamt Nordhausen, 1990 (Seite 51 f.)

Sammlung des Verfassers: „Ratssitzungen begonnen am 4.9.1986“. Eva Arendt war die Frau des ehemaligen Scherbdaer Lehrers Egon Arendt.

Schautafel zur Dokumentation der Kirchenrestaurierung (Erdgeschoss Kirchturm)

URL: https://www.porst-restauratoren.de (Stand: 13. Januar 2023)

Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 02-03

Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 16-10

Sammlung des Verfassers: „Ratssitzungen begonnen am 4.9.1986“

Sammlung des Verfassers: „Durchsagen Ortsfunk“, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 04-01

Sammlung Patrick Rödiger (Scherbda)

Sammlung des Verfassers: „Antrag zur materiellen und finanziellen Unterstützung zum Bau eines Gemeindesaales ab 1990 in der Gemeinde Scherbda“, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 22-02

„Neues Deutschland“ vom 14. November 1989

„Das VPKA berichtet“, in: „Das Volk - Sozialistische Tageszeitung für den Bezirk Erfurt“, Lokalseite Eisenach, 7. Dezember 1989

Sammlung des Verfassers: Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 02-03

Sammlung des Verfassers: „Bilanz der Gemeinde Scherbda für den Zeitraum der fünfjährigen Wahlperiode von 1984 bis 1989“, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 01-01

Sammlung des Verfassers: „Listensammlung der Volkssolidarität“, Archiv Rat der Gemeinde, Ordner 16-08