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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 20/2025
Amt Creuzburg
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Historisches

Artikel im „Eisenacher Kreis-Blatt“ vom 15. Juli 1864.

Ernennungsurkunde für den Landwirt Willi Hopf zum Scherbdaer Standesbeamten vom 24. Februar 1939.

Angerstraße 4 (ehem. Haus Nr. 55)

Das ursprünglich vor 1715 erbaute Wohnhaus wurde im späten 20. Jahrhundert weitgehend erneuert. 1805 lebten hier der Witwer und Anspänner Caspar Rödiger (*12.07.1776) mit seinen Kindern Conrad (*17.12.1799) und Anna Maria (*25.10.1797) sowie die Witwe Eleonore Rödiger. Caspar Rödiger war von 1823 bis 1840 Schultheiß der Gemeinde. Seine erste Frau Eva Magdalene, geb. Schwanz, war 1804 verstorben. 1806 ging er mit Eva Magdalene Eichholz die zweite Ehe ein, aus der weitere fünf Kinder hervorgingen. Nach Caspars Tod im Jahre 1845 übernahm der dritte Sohn zweiter Ehe, der 1812 geborene Johannes Rödiger, den Hof. Dieser starb 1848 am Nervenfieber. Seine aus Buchenau stammende Witwe Wilhelmine, geb. Moseberg, heiratete noch im selben Jahr den aus der Angerstraße 2 stammenden Junggesellen Wilhelm Werneburg, welcher in den 1850-er Jahren eine Gastwirtschaft betrieb. Wilhelm Werneburg soll um 1880 in Mühlhausen verstorben sein, nachdem er seinen Besitz durch ein Konkursverfahren verloren hatte.

1879 wurde der langjährige Scherbdaer Bürgermeister und Standesbeamte Wilhelm Hopf als neuer Hauseigentümer genannt, welcher von 1875 bis 1909 der Gemeinde vorstand. Dessen ältester Sohn Alexander war ebenfalls viele Jahre lang als Bürgermeister tätig und übernahm den elterlichen Hof. Ein weiterer Sohn namens Alfred (*28.08.1884) war später Lehrer in Wohlmuthausen/Rhön. Alexander Rödiger (*29.10.1872) hinterließ den Hof seinem ältesten Sohn Willi. Dieser wurde im Februar 1939 zum Standesbeamten berufen und übte dieses Amt bis 1945 aus. Im Dezember 1945 lebten in der Angerstraße Nr. 4 der Haushaltsvorsteher Willi Hopf (*27.12.1897), seine Ehefrau Pauline, geb. Heinz (*24.12.1900), deren Tochter Elli (*10.06.1928) sowie die Flüchtlinge Lotte (*01.04.1918) und Manfred Scholz (*10.01.1938). Willi Hopf‘s Sohn Siegfried (*04.07.1926) kehrte erst 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

Christoph Cron