Wohnhaus Angerstraße Nr. 6
Das vor 1805 erbaute Haus gehörte bis 1836 als Schäferwohnhaus zum großherzoglichen Kammergut. Nach dessen Verkauf an die Gemeinde wurden 1846 „die Schäfereibesitzer“ als Eigentümer genannt, später erfolgte die Privatisierung. 1805 lebte hier der aus Spichra gebürtige Schäfer Peter Martin (*1738) mit seiner aus Krauthausen stammenden Ehefrau Anna Elisabeth (*um 1749) und den Kindern Dorothea Elisabeth, Anna Catharina (*23.10.1786), Henriette (*22.12.1788), Johann Friedrich (*März 1791) und Anna Maria (*18.08.1794).
1813 verstarb der Vater am Nervenfieber, und noch im selben Jahr wurde ein Johann Georg Martin als hier wohnhaft genannt.
1859 hatten der Hufschmiedemeister Johannes Hagedorn (1818-1887) und seine Ehefrau Juliane, geb. Werneburg, das Haus übernommen. Von den neun Kindern der Familie starben sechs im Kindesalter. Die Tochter Bernhardine zog in die Schloßstraße 4, die Tochter Katharine Elisabeth heiratete nach Falken. Der einzige verbliebene Sohn Heinrich übernahm zunächst das Elternhaus, zog dann in die Angerstraße Nr. 2 und wanderte 1893 mit seiner Familie nach Amerika aus.
Um 1878 zog der aus der Bergstraße 9 stammende Weber und spätere Gemeinderechnungsführer Karl Friedrich Werneburg (1850-1923) mit seiner Ehefrau Barbara Elisabeth, geb. Salzmann, hier ein. Mit Pauline, Minna, Olga, Karl, Anna und Adolf kamen zwischen 1878 und 1894 sechs Kinder zur Welt. Der jüngste Sohn Adolf, seit 1919 verheiratet mit Luise, geb. Rödiger, übernahm den Hof.
Im Dezember 1945 lebten hier der Haushaltsvorsteher Adolf Werneburg (*29.12.1894), dessen Ehefrau Luise (*27.10.1897) und ihre Kinder Anna (*05.10.1921) und Fritz (*06.03.1923).
Christoph Cron