Zeittafel zur Geschichte Scherbdas (Teil 154)

1. Januar 2020: Aus den aufgelösten Gemeinden Creuzburg (mit Scherbda und Ebenau), Mihla (mit Buchenau, Freitagszella und Hahnroda) und Ebenshausen wurde die neue Stadt „Amt Creuzburg“ gebildet. Bis zur Wahl eines neuen Bürgermeisters setzte das Landratsamt Wartburgkreis Carolin Lippold als Staatliche Beauftragte ein. Ortsteilbürgermeister für Creuzburg und Scherbda wurde Ronny Schwanz[1].

23. Januar 2020: Mit 27 zu 4 Stimmen billigten die Mitglieder des neuen Stadtrates den Hauptbetriebsplan 2019-2021 für den Kalksteintagebau „Am Weinberg“ in der Gemarkung Scherbda[2]. Dieser beinhaltete im Wesentlichen den weiteren Abbau von Kalkstein sowie parallel dazu die Wiederverfüllung des Tagebau-Restloches sowohl mit standorteigenem Abraum als auch mit unbelastetem Fremdmaterial. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, die Pachtverträge zwischen Stadt und Steinbruchbetreiber zu aktualisieren[3].

28. Februar 2020: Im Rahmen einer Bürgerversammlung sprachen sich die Scherbdaer mit 20 zu 9 Stimmen dafür aus, die ehemalige Schule in der Lindenstraße 24 zu einem Multifunktionsgebäude umzubauen. Zur Wahl stand auch die ehemalige Konsum-Verkaufsstelle Lindenstraße 20c.

9. März 2020: Um gleichlautende Straßenbezeichnungen in Mihla und Scherbda zu vermeiden, wurden im Zuge der Bildung der Stadt Amt Creuzburg die Scherbdaer Flurstraße in „Zur Alten Mühle“ und die Gartenstraße in „Blumenstraße“ umbenannt. Die Thomas-Müntzer-Straße konnte dagegen ihren Namen behalten, weil hier mit 54 Bewohnern zwei mehr als in der gleichnamigen Straße in Mihla wohnten. Unabhängig davon erhielt der östliche Abzweig der Schloßstraße den eigenen Namen „Am Hopfenhof“, nachdem dort seit den 1970-er Jahren fünf Wohnhäuser entstanden waren.

17. März 2020: Wegen des weltweit grassierenden Corona-Virus wurden deutschlandweit für mehrere Wochen alle Schulen und Kindergärten geschlossen. Etwa zeitgleich trat ein „Kontaktverbot“ in Kraft, womit alle größeren Menschenansammlungen untersagt waren. Dies blieb bis ins Folgejahr bestehen, so dass alle geplanten Feierlichkeiten wie Bockwurstlauf, Kinderfest, Feuerwehrfest und Kirmes gar nicht oder nur stark eingeschränkt stattfinden konnten. Gegen Ende des Jahres traten auch in Scherbda die ersten Erkrankungen auf.

23. März 2020: Im Auftrag der Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG (TEN) begann die Firma Schneider Bau GmbH (Eisenach) mit der Erdverkabelung der Schloßstraße, Zittelstraße und der unteren Angerstraße. In der Nähe des Angers entstand eine neue Transformatorenstation. Im Zuge dieser Arbeiten wurden 20 neue LED-Straßenlampen installiert. Die Arbeiten zogen sich bis Ende Oktober hin.

3. April 2020: Am Abend kam zwischen Creuzburg und Scherbda ein angetrunkener PKW-Fahrer von der Straße ab und überschlug sich mehrfach. Der 21-jährige Beifahrer kam schwer verletzt ins Krankenhaus[4].

28. Juni 2020: Bei der ersten Kommunalwahl in Amt Creuzburg wurde Sandro Liebetrau als einziger Scherbdaer in den neuen Stadtrat gewählt. Die eigentlich schon für den 3. Mai 2020 angesetzte Wahl war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Erstmals gab es in Scherbda kein eigenes Wahllokal.

30. Juni 2020: Mit Ablauf der Saison 2019/20 endete die Spielgemeinschaft der Fußballer aus Ifta und Scherbda. Das letzte Spiel auf dem Scherbdaer Sportplatz hatte bereits im November 2019 stattgefunden.

12. Juli 2020: Mihlas ehemaliger Bürgermeister Rainer Lämmerhirt wurde zum ersten Bürgermeister der Stadt Amt Creuzburg gewählt. Er setzte sich in der Stichwahl mit 56,5 % der Stimmen gegen Ronny Schwanz aus Creuzburg durch[5].

Sommer 2020: Der ehemalige Scherbdaer Alexander Rödiger wurde offiziell Thüringens erster „Waldbademeister“. Er ließ sich an der Akademie Gutshof Frielendorf ausbilden und bot fortan Kurse an, in denen gestresste Menschen nach einem von der Industrie- und Handelskammer zertifizierten Programm in den Oberhofer Wäldern vom Alltag abschalten konnten[6].

1. August 2020: Im Sportlerheim gründeten 20 Jugendliche den Verein „Kirmesgesellschaft Scherbda e.V.“. Den Vereinsvorstand übernahmen Annalena Fischer und Max Hagedorn, zu Kassenwart und Schriftführerin wurden Sebastian Reinhold und Sophia Vinz bestimmt. Eine öffentliche Gründungsversammlung konnte pandemiebedingt nicht stattfinden[7].

30. August 2020: Nach entsprechender Änderung der Hauptsatzung erhielten auch Scherbda und Buchenau den Status von Ortsteilen in der Stadt Amt Creuzburg. Diese gliederte sich damit in die fünf Ortsteile Creuzburg, Mihla, Ebenshausen, Scherbda und Buchenau, wobei Creuzburg mit Scherbda sowie Mihla mit Buchenau jeweils eine gemeinsame Ortsteilverfassung und einen gemeinsamen Ortsteilbürgermeister erhielten[8].

17. September 2020: Scherbda wurde zum zweiten Mal nach 1996 als Förderschwerpunkt der Thüringer Dorferneuerung anerkannt[9]. Den Auftrag für die Beratungsleistungen sowohl für die Kommune als auch für Privatpersonen erhielt die Stadtplanerin Ines Klinke aus Erfurt.

4. Oktober 2020: Mit einem Konfirmations- und Erntedankgottesdienst konnte die Scherbdaer Kirche nach monatelangen Bauarbeiten wieder in Gebrauch genommen werden. Neben der Hausschwammsanierung im Altarraum erhielt fast der gesamte Boden einen neuen Ziegelbelag. Die Gesamtkosten beliefen sich auf fast 50.000,- Euro, welche mit Hilfe verschiedener Fördermittelgeber aufgebracht werden konnten. Zudem wurde im Zuge der Erdverkabelung die elektrische Verteileranlage erneuert[10].

1. November 2020: Wegen der Corona-Pandemie musste der neugegründete Scherbdaer Kirmesverein sein Kirchweihfest weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit begehen. Lediglich der sonntägliche Kirchweihgottesdienst mit anschließendem Umzug konnte unter Einhaltung gesetzlicher Hygienebestimmungen öffentlich stattfinden.

Dezember 2020: Auch der Lebendige Adventskalender der Kirchgemeinde und der Heiligabendgottesdienst mussten aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Stattdessen gestalteten Christina Eichholz und Christa Stein in der Kirche eine Krippenausstellung, welche den ganzen Dezember über besichtigt werden konnte.

„Beauftragte bis Bürgermeisterwahl - Carolin Lippold für das Amt Creuzburg“, in: „Thüringer Allgemeine“, 10. Januar 2020 (Seite 13)

„Werratal-Nachrichten - Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Hainich-Werratal“, Nr. 26/2020 vom 29. August 2020 (Seite 4)

„Saubere Lösung für Kalksteintagebau erforderlich - Verwaltung des Amtes Creuzburg ist beauftragt, mit Betreiberfirma vertrackte Grundstücksangelegenheiten in Scherbda zu ordnen“, in: „Thüringische Landeszeitung“, 12. März 2020

„Überschlag unter Alkohol“, in: „Thüringische Landeszeitung“, 6. April 2020

„Neuer Bürgermeister will Gräben schließen“, in: „Thüringische Landeszeitung“, 14. Juli 2020

„Alles im grünen Bereich - Bobfahrer Alexander Rödiger sitzt im Oberhofer Stadtrat und ist nun auch Waldbademeister“, in: „Thüringische Landeszeitung“, 15. September 2020

Auskunft Annalena Fischer (Scherbda)

„1. Änderungssatzung zur Hauptsatzung der Stadt Amt Creuzburg“, in "Werratal-Nachrichten - Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Hainich-Werratal", Nr. 26/2020 vom 29. August 2020 (Seite 4)

„Scherbda ist in der Dorferneuerung“, in: „Thüringische Landeszeitung“, 27. Oktober 2020

Breustedt, Susanne-Maria: „Jahreschronik 2020 der Kirchgemeinden Creuzburg, Spichra, Pferdsdorf, Krauthausen, Scherbda und Ifta“, Creuzburg, 2020 (Seiten 11, 55). Ausführende: Fa. Schiecke, Erfurt (Bodenbelag), Fa. Ruft, Waltershausen (Zimmererarbeiten), Fa. Keilwerth, Gotha (Tischler- und Malerarbeiten), Fa. Ernst Heinemann, Creuzburg (Elektroinstallationsarbeiten), Sven Raecke, Erfurt (Planung).