Creuzburg (rüd)
Das Leipziger Vokalsextett „voicemade“ präsentierte am Freitagabend in einem bunt gemischten sommerlichen Programm die berauschende Vielfalt der a Capella Musik. Dass dabei vom Sextett die erkrankte Lili Hein fehlte, schmälerte das tolle Klangerlebnis keineswegs. Ihr Studium in Leipzig und insbesondere die Begeisterung für A-Capella-Musik hatte die jungen Sängerinnen und Sänger 2017 zusammengeführt. Dabei waren sie nicht einmal durchweg Musikstudenten, studierten eher 'Musik auf Lehramt' auch 'internationale Beziehungen' oder 'Volkswirtschaft'. Inzwischen sind sie berufsbedingt deutschlandweit verstreut, gehen ihrer Leidenschaft aber weiterhin gerne nach und treffen sich zu Proben und aktuell etwa 25-30 Konzerten im Jahr. Über Pfingsten weilten sie sogar zu drei Konzerten in Italien und demnächst steht Den Haag (Holland) auf dem Programm.
Wer die jungen Künstler nun erlebte, kann die Nachfrage durchaus verstehen. Mit gut 20 Zuhörern war die kleine Creuzburger Kapelle zwar nicht voll besetzt, aber für die Gäste, unter ihnen auch Landrat Reinhard Krebs, war das bunt gemischte Programm ein besonderes Erlebnis. Hatte der erste Konzertteil den klassischen Anstrich mit bekannten Komponisten wie Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach oder Johann Christoph Bach, widmete sich der Teil nach der Pause der musikalischen Vielfalt des Genres. Mit beschwingten Madrigalen setzten da die Künstler ihr Konzert auf der alten Werrabrücke vor der Kapelle fort. Das bekannte „Tanzen und Springen“ von Hans Leo Hassler (1564-1612) klang da den Zuhörern noch aus ihrer Kinderzeit besonders im Ohr. Wieder in der Kapelle ergoss sich das musikalische Spektrum in der wundervollen Akustik von peppig bis emotional berührend. Das Arrangement von Beatles-Titeln nahm die Zuhörer ebenso gefangen wie die Erinnerung an die ehemalige schwedische Komilitonin und derer heimatlicher Musik.
Zwischendurch unterhielt Johann Jakob Winter die Gäste immer wieder mit Anekdoten ihrer Konzertreisen, was dem Konzert auch die Lockerheit und Leichtigkeit gab. Beim abschließenden „Halleluja“ von Leonard Cohen kamen dann alle Stimmen noch einmal solo als auch a capelle zur Geltung. Natürlich ging es da nicht ohne Zugabe ab, und mit dem „Abendgruß“ des romantischen Komponistenn Max Reger endete ein musikalischer Abend der Extraklasse, bei dem sich mehrfach die großartige Solostimme von Johanna Jäger und der warme große Bass von Vincent Berger heraushoben.
Rene Weisheit, der Vorsitzende des 'Fördervereins Liboriuskapelle e.V.', dankte abschließend nicht nur den Künstlern, sondern auch den vielen Sponsoren, die das besondere Klangerlebnis erst möglich gemacht hatten. Insbesondere der Landkreis, die Stadt Amt Creuzburg, Dörte Creutzburg-die Witwe des ehemaligen Vorsitzenden, die Wartburg Sparkasse, die Apotheke von Claudia Rösing, die Landwirtschafts GmbH und das Aurohaus Steinhardt hatten sich hier eingebracht.