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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 30/2025
Amt Creuzburg
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Historisches

Artikel in der „Eisenacher Tagespost“ vom 3. Februar 1939. Die Überschrift müsste korrekt lauten: „Ehrentag eines hochbetagten Schmiedemeisters“. Eduard Rohde wurde am 4. Februar 1857 in Frankfurt/Oder geboren und starb am 29. September 1943 in Scherbda.

Angerstraße 14 (ehem. Haus Nr. 53)

Das Wohnhaus wurde ursprünglich vor 1715 erbaut. Ehemals eines der größten Grundstücke im Ort, wurden im Laufe der Zeit die Bauplätze Angerstraße 10, Thomas-Müntzer-Straße 15 und Angerstraße 14a separiert.

1805 lebten in der Angerstraße Nr. 14 der Anspänner und Maurer Conrad Hagedorn (*1752), dessen Ehefrau Eva Magdalena, geb. Schwanz (*1753) sowie die Kinder Johann Adam (*17.02.1784), Cyriakus Jakob (*04.02.1785), Wilhelm Elias (*09.12.1790) und Balthasar (*29.07.1793). Der älteste Sohn Johann Adam war als weimarischer Soldat unter anderem an der Niederschlagung des Tiroler Volksaufstandes beteiligt, geriet 1809 in Kriegsgefangenschaft und starb 1810 kurz nach der Rückkehr in die Heimat. So übernahm der zweite Sohn Cyriakus das elterliche Haus. Er war verheiratet mit Eva Magdalene, geb. Meng, von Beruf Hufschmied und betrieb in den 1820-er Jahren auch einen Branntweinausschank. Nach seinem frühen Tod im Jahre 1831 trat der älteste Sohn Wilhelm (*26.04.1812) das Erbe an. Aus dessen Ehe mit Anna Marie Kleinsteuber gingen zwischen 1834 und 1852 elf Kinder hervor. Wilhelm Hagedorn war neben seiner Tätigkeit als Hufschmied von 1848 bis 1850 auch Bürgermeister in Scherbda. Nach seinem Tod im September 1856 wurde zunächst die Witwe Marie und später der älteste Sohn Johann Adam (*02.02.1837) als neuer Hauseigentümer genannt. Adam Hagedorn, wie seine Vorfahren ebenfalls Hufschmied, war zunächst mit Anna Margarethe Döring aus Ütteroda und nach deren frühem Tod mit Anna Marie Schwanz aus Ifta verheiratet. Der einzige Sohn der Familie, August Alexander Hagedorn (*10.04.1878, aus zweiter Ehe) ging als Fabrikschlosser nach Eisenach, die älteste Tochter Barbara Auguste (*20.02.1864, aus erster Ehe) heiratete zunächst nach Falken und kehrte um 1893 nach Scherbda zurück. Die jüngste Tochter aus erster Ehe, Anna Katharine (*11.04.1867), heiratete 1889 den aus Frankfurt/Oder stammenden Schmied Eduard Rohde (*04.02.1857), welcher auf seiner Wanderschaft nach Scherbda gekommen war. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, unter anderem die Söhne Alfred, Adolf und Willi.

Im Dezember 1945 lebte in der Angerstraße 14 der Haushaltsvorsteher Willi Rohde (*10.06.1911), seine Frau Gertrud (*15.06.1916), sein Sohn Wolfgang, sein Bruder Adolf (*25.06.1906) sowie die Flüchtlingsfamilie Hermann (*19.05.1899) und Hedwig (*26.12.1897) Vinzelberg mit ihren Kindern Hermann, Frieda und Hans.

Christoph Cron