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Werratal Bote Mitteilungsblatt der VG Hainich-Werratal und Stadt Treffurt
Ausgabe 31/2022
Amt Creuzburg
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Neues von der Regelschule Mihla

Baum des Jahres 2022: Rotbuche im Mihlaer Tal gepflanzt

Von Klaus Fink

Mihla. Seit 2000 ist die Regelschule Mihla „Umweltschule in Europa“ und zum nunmehr 20. Mal seit 2002 pflanzten kürzlich die Umweltschüler unter Regie von Biologielehrerin Susanne Merten gemeinsam mit dem Forstamt Hainich-Werratal am Naturlehrpfad im Mihlaer Tal den Baum des Jahres.

2022 ist es - nach 1990 zum zweiten Mal - die Rot-Buche (Fagus sylvatica). Den aktuellen Grund erläuterte Revierförster Herbert Lauberbach: In den Dürre- und Hitzejahren 2018, 2019 und 2020 litt die Rot-Buche, die dominierende Hartholz-Leitbaumart auf dem Muschelkalk-Höhenzug Hainich, an „Hitzestress“, weil infolge mangelnder Niederschläge im Frühjahr und lang anhaltender Sommerhitze drei Jahre hintereinander der Grundwasserspiegel auch im sonst nicht so trockenen Hainich drastisch absank und sich die Buche mit ihrem Wurzelwerk nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgen konnte. Die Folge: Viele Buchen wurden von ihrer Krone her dürr und starben ab. „Noch schlechter geht es nur der Fichte“, so Lauberbach, der einschätzt, dass nur noch ein Prozent aller Thüringer Fichten den rasanten Klimawandel auch in Thüringens Wäldern überlebt haben.

29 Schüler der Klassenstufen 5 bis 9 waren gut gelaunt dabei und einige Jungs legten sich mit Eifer beim Ausheben des Pflanzloches und bei den Begleitarbeiten ins Zeug. Der Revierförster hatte den Standort für die von Forstbeamtem Alexander Böttger in der Baumschule Oberdorla beschafften, schon etwas größeren Baum an einer schattigen Stelle in respektablem Abstand vor einer großen, noch gesunden Fichte ausgesucht. Für den Transport sorgten Mitarbeiter des Bauhofes Mihla und tatkräftig wie alle Jahre dabei waren die engagierten Forstleute Markus Illert und Frank Göbhardt, die den zentnerschweren Wurzelballen samt Baum behutsam in das ziemlich tiefe Pflanzloch setzten und danach den Erdaushub im Loch dicht verstauten; gewässert wurde natürlich auch.

Danach wurde die junge, bereits etwa vier Meter hohe Rot-Buche kerzengerade standfest gemacht, wofür sie auch an fest im Boden verankerte Holzpfähle angebunden wurde; zudem bekam sie eine Schutzverkleidung vor Verbiss durch Rehwild.

Zur Pflanzung rezitierten Louis Nickol, Ansgar Langner, Johann Schröckel und Soraya Wuth wertvolle Informationen zur Rot-Buche und nach getaner Arbeit gab es für die junge Buche noch gute Wünsche, damit sie prächtig gedeihe. Und der Tag wurde abgerundet mit einem Imbiss, den Ines Andraczek und ihr Team, das derzeit am Neuaufbau der Köhlerbaude mitarbeitet, zubereitet hatten. Dank gilt besonders der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), die den Baum des Jahres kostenlos für die Umweltschule bereitstellte.

Initiiert wurden die Pflanzungen des Baumes des Jahres im Mihlaer Tal von Revierförster a.D. Bernd Büttner und Susanne Merten, auch Landschaftsplanerin Ines Andraczek hat großen Anteil daran. Sie gehören seit Anbeginn zum „lebenden Inventar“ der Aktionen am Naturlehrpfad im Mihlaer Tal. Dass diesen Kinder und Erwachsene aller Generationen, besonders auch Schulklassen, öfter als bisher zwecks Umweltbildung in unserer heimischen Natur besuchen, ist sehr zu wünschen.

Zur Rot-Buche hat die Dr. Silvus Wodarz Stiftung ein aktuelles Faltblatt mit dem Titel „Die Rot-Buche - Baum des Jahres 2022“ herausgegeben.

Mehr Infos unter: www.baum-des-Jahres.de