Am 21.07.2023 war es nun endlich soweit: 24 Stunden Dauereinsatz bei der Feuerwehr standen auf dem Programm. Von Freitag, 17 Uhr bis Samstag, 17 Uhr wurde die Feuerwache in Mihla von den Nachwuchsrettern, genauer gesagt den 10 bis 18-Jährigen der Jugendfeuerwehr Mihla, besetzt. In dieser Zeit standen neben simulierten Einsätzen und Arbeitsdienst auch das gemeinsame Zubereiten und Einnehmen von Mahlzeiten, Übernachtung im Gerätehaus sowie Spaß und Kameradschaft auf dem Plan. Nach der Ankunft in der Feuerwache suchte sich zunächst jeder einen Platz, wo er sein Nachtlager einrichtete. Gleich im Anschluss kam der „Klamottencheck“, denn Sicherheit geht vor. Jeder schaute, ob er noch passende und einsatzbereite Kleidung hatte und legte sie bereit. Als alles vorbereitet war, gab es eine kleine Eröffnung im Jugendraum durch den Jugendwart und das Betreuerteam. Es wurden noch einmal alle wichtigen Regeln und ein grober Ablauf besprochen. Das Meiste blieb allerdings offen und die Jugendlichen erfuhren nur grob, welche Art von Einsätzen sie erwartet. Auch das richtige Verhalten, wenn es zu einem Einsatz der Einsatzabteilung kommt, wurde durchgesprochen. Dann ging es in die Fahrzeughalle, um sich noch einmal mit den Einsatzfahrzeugen vertraut zu machen und die Besatzung der Fahrzeuge festzulegen. Wie es der Zufall will, ging währenddessen der erste Alarm ein. Die Betreuer schauten sich verdutzt an. So war das aber nicht abgesprochen. Leitstellendisponent und Kamerad Lars sollte doch erst in 10 Minuten das erste Mal alarmieren. So starteten wir unseren „24 h Dienst“ tatsächlich mit einem richtigen Alarm. Da genügend andere Einsatzkräfte eintrafen, konnten alle Jugendbetreuer im Gerätehaus bleiben. Bei dem „echten Einsatz“ handelte es sich um eine Tragehilfe, weshalb auch das HLF nicht zwingend benötigt wurde. So starteten wir 5 min später auch mit der 1. Alarmierung für die Jugendabteilung: Unklare Rauchentwicklung, Klosterstraße in Creuzburg. Dort angekommen brannte zum Glück nur der Grill und die Feuerwehr Creuzburg hielt ein paar leckere Bratwürste und Getränke für uns bereit. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Verpflegung. Nach der Stärkung, ein paar netten Gesprächen sowie der Zusammenkunft mit der Creuzburger Jugendfeuerwehr kam die 2. Alarmierung: Wohnhausbrand Buchenau. So machten sich beide Jugendabteilungen gemeinsam auf den Weg nach Buchenau. Schon von der Werrabrücke aus war Rauch zu sehen. Es schien richtig zu brennen. In Buchenau angekommen, sahen wir ein kleines Holzhaus im Vollbrand. Schnell war von beiden Jugendabteilungen eine Wasserversorgung aufgebaut. Zunächst wurde nicht gleich gelöscht, sondern erstmals die umliegenden Gebäude, in dem Fall ein Container, gekühlt. Später wurden dann auch noch die Reste des Holzhauses abgelöscht. Auch die Drehleiter der FF Mihla sowie die Drohne der FF Creuzburg kamen zum Einsatz. Alles klappte reibungslos und man konnte eine tolle Zusammenarbeit beider Nachwuchswehren beobachten. Bei diesem Einsatz kamen erstmal auch die selbstgebauten Atemschutzgeräte für die Jugendlichen zum Einsatz. Nach einem gemeinsamen Foto durch die Drohne, ging es dann für beide Wehren wieder an ihre Standorte zurück. Wir sagen an dieser Stelle herzlich Danke an die Feuerwehr Creuzburg für ihre Unterstützung und die gelungene Zusammenarbeit. Trotz Einbruch der Dunkelheit waren die Kids noch nicht müde und schon gespannt auf den nächsten Einsatz. Zurück im Gerätehaus gab es noch etwas Freizeit und dann hieß es aber erstmal Zähne putzen und Nachtruhe. Als dann Ruhe eingekehrt war, folgte kurz vor Mitternacht die 3. Alarmierung. Die Freude war groß, Ölspur und das um diese Zeit. Ein Fahrzeug hatte auf der Straße in der Nähe des Schwimmbades eine Ölspur hinterlassen und so hieß es nachts: Licht aufbauen, Öl aufnehmen und Besen schwingen. Wir hoffen, die Angler haben, trotz der nächtlichen Störung, noch einen Fisch gefangen. Wieder zurück, ging es dann aber schnell ins Bett, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Am nächsten Tag standen dann weitere Einsätze bevor. Noch vor dem Aufstehen kam die 4. Alarmierung: Ofenbrand, Bäckerei Eichholz. Wir konnten zum Glück noch ein paar Brötchen retten und bedanken uns herzlich für die Spende von Brötchen, Paniermehl und Rührkuchen. Nach dem Frühstück begann der Arbeitsdienst und nun hieß es Schläuche waschen, Fahrzeuge putzen und erste Vorbereitungen für das Mittagessen treffen. Doch da kam auch schon die 5. Alarmierung: Verkehrsunfall mit eingeschlossener Person. Am Bahnhof erwartete uns ein verunfalltes Fahrzeug mit einer verletzten Person. Gemeinsam mit dem Rettungsdienst wurde die schonende Rettung der Person aus dem Auto durchgeführt. Danke für die Einsatzbereitschaft an das Rettungsteam unserer Kameraden Luca und Sebastian, die mit dem RTW des ASB vor Ort waren. Nach dem Einsatz wurde die Zeit knapp, um das Mittagessen rechtzeitig auf den Tisch zu bekommen. Ein Teil der Jugendlichen machte das Einsatzfahrzeug wieder fit und in der Küche wurde mit vereinten Kräften geschnippelt, Jägerschnitzel paniert, Nudeln gekocht und Feuerwehrsoße gerührt. Pünktlich stand dann ein leckeres und selbst zubereitetes Essen auf dem Tisch. Alle freuten sich im Anschluss auf den Mittagsschlaf. Doch da kam schon die 6. Alarmierung: Tierrettung mit DLK, Alte Ziegelei und kurze Zeit später die 7. Alarmierung: vermisste Person in Gebäude, Am Bahnhof. An dieser Stelle bedanken wir uns bei der Gemeinde Mihla sowie Hans Christian Duscha, dass wir die leerstehenden Gebäude der alten Ziegelei sowie das ehemalige LPG-Gebäude „Am Bahnhof“ für unsere simulierten Einsätze nutzen konnten. Im Anschluss an den 7. Einsatz gab es dann noch Kuchen und Kakao für die Kids. Der Kaffee für die Betreuer wurde zum Glück nicht kalt, denn die letzte Alarmierung während der gemeinsamen Kaffeezeit war nur ein Fehlalarm und alle Jugendlichen durften im Anschluss die Klamotten wieder in die Spinte räumen. So konnten wir dann doch noch gemütlich zusammensitzen und auswerten, bevor es ans Zusammenpacken und Aufräumen ging. Bei der Auswertung wurde dann der Ruf nach einem „48 Stunden- Dienst“ beim nächsten Mal laut. Dies hat uns gezeigt, dass der Spaß an der Veranstaltung gegenüber dem Schlafmangel und der Anstrengung wohl doch überwogen hat. Dennoch ist der eine oder andere wohl nach dem 24 Stunden- Dienst in einen tiefen Schlaf gefallen.
Wir entschuldigen uns, wenn dadurch der Wochenendplan der Familie etwas durcheinandergeraten ist und bedanken uns bei den Eltern der Jugendlichen für ihr Verständnis und das entgegengebrachten Vertrauen.
Wir hoffen auch, dass die Einwohner der Stadt Amt Creuzburg sowie den umliegenden Orten durch unsere „Einsatzfahrten“ nicht zu sehr gestört wurden. Vielen Dank!
Jugendwart der JF Mihla und Betreuerteam