Elfen am Mittsommerfeuer
Eröffnung durch die Jugendband „Echt einmalig“
Jagdhornbläsergruppe „Werrabergland“
Besser hätte das Wetter nicht sein können, als Nationalparkführerin Susanne Merten ihre Gäste zur 23. Mittsommernachtswanderung auf dem Harsberg bei Lauterbach begrüßte.
Trotzdem an diesem Wochenende an allen Orten der Region Veranstaltungen angeboten wurden, hatten sich doch sehr viele interessierte Besucher eingefunden. Kameraden der Lauterbacher Feuerwehr organisierten das reibungslose Einparken der Autos am Wiesenhang. Mit dem Klang von Jagdhörnern, es spielte die Bläsergruppe „Werra-Bergland“ unter Leitung von Werner Hunstock und Waldmusik der Jugendband „Echt einmalig“ unter Regie von Ricarda Kappauf wurde die Veranstaltung musikalisch umrahmt.
Susanne Merten wünschte allen eine friedliche und unbeschwerte Mittsommerzeit und erinnerte gleichzeitig daran, dass das in dieser Zeit vieler militärischer Konflikte nicht selbstverständlich ist. Als Symbol wurden, sehr zur Freude der vielen Kinder, dann auch Tauben steigen gelassen.
Ein großes Dankeschön ging dafür an Taubenzüchter Wolfgang Haase aus Lauterbach. Nach dem Taubenflug trennten sich Kinder- und Erwachsenengruppe.
Das Team um Nationalparkrangerin Janice Kauert nahm die Kinder auf eine Entdeckungsreise in den Nationalpark Hainich. Um die Schatztruhe Hainich aufzuschließen, erzählte Naturführerin Karin Vogtschmidt ein passendes Märchen und übergab der Kindergruppe einen goldenen Schlüssel.
Die Erwachsenen traten durch einen Blumenbogen ins Elfenreich Hainich ein, denn in der Mittsommernacht stehen die Tore zur Anderswelt weit offen und mit etwas Glück kann man Elfen, Feen und andere Waldwesen entdecken.
Kurzweilig und unterhaltsam berichtete Susanne Merten von den alten Bräuchen zur Sommersonnenwende und stellte die Mittsommerkräuter in der Symbolik eines Blütenkranzes dar. Der Farn, der ja ein echter Dinosaurier unter den Pflanzen ist, und bereits vor 400 Mio Jahren auf der Erde wuchs, galt einst als wahrer Glücksbringer, denn die eigentlich blütenlose Pflanze sollte nur einmal im Jahr in der Mittsommernacht blühen und wem es gelang diese Blüte zu entdecken, dem wurde Glück in der Liebe und im Spiel zuteil, er konnte die Sprache der Tiere verstehen und die Heilkraft der Pflanzen sofort erkennen. Auch sollten Sporen dieses Farnes wie eine Tarnkappe wirken und ihren Besitzer unsichtbar machen.
Hainichschamane Werner Waltersmann aus Bielefeld, der schon seit vielen Jahren seine Liebe zum Nationalpark entdeckt hat und regelmäßiger Gast in der Mittsommernacht ist, leitete dann über zu einer Station, die den Bezug zwischen Sonnenwende und Wendepunkten im Leben herstellte. Wer wollte, war eingeladen diese Wende beim Gang um einen alten Baum auch sinnlich zu erfahren.
Weiter am steinernen Tisch stellte Susanne Merten einen Bezug zur Farbsymbolik der Pflanzen her, denn auch über Farben und Düfte können Pflanzen heilsam wirken. Mit einem Blumenmärchen wurden dann die Besucher auf „Elfensuche“ geschickt. Und tatsächlich tanzte im Wiesengrund an einem alten Brunnen eine silberweiß glänzende Elfenschar. Die Besucher zückten ihre Fotoapparate und konnten gar nicht genug Bilder von diesem seltenen Ereignis einfangen.
Groß und Klein zogen dann mit der von Olivia Merten angeführten Elfenschar zur Feuerarena der Jugendherberge „Urwald-Life-Camp“. Dort entfachten sie das Mittsommerfeuer und es wurde zum Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ um das Feuer getanzt.
Hunderte Teelichter erleuchteten die Feuerarena wie Glühwürmchen und die Jugendband „Echt einmalig“ spielte noch zum Tanz auf. Mit einem bestens organisierten regionalen Grillangebot und leckerem Holunderblütentrank präsentierte sich die Jugendherberge „Urwald-Life-Camp“ Harsberg und viele Besucher machten gerne davon Gebrauch und ließen diese besondere Mittsommernacht in stimmungsvoller Atmosphäre auf dem Harsberg entspannt ausklingen.
Wer dann auf dem Rückweg zum Auto noch einmal genauer in die Wiesen des Nationalparkes schaute, konnte sogar noch Glühwürmchen beobachten, die sich wie alljährlich als stille Zaungäste der Mittsommernacht eingestellt hatten.
Klaus Fink