Die alte Heizung tat 90 Jahre ihren Dienst.
Ein Kraftakt, der Transport der neuen Heizung in den Keller.
Dann ist es geschafft!
100 Jahre hatte die Heizung unserer Kirche noch nicht auf dem Buckel, aber es fehlten daran nur gut 10 Jahre.
Karl Hoffmann, der Großvater unseres Pfarrers, hatte es 1935 geschafft, eine neue Kirchenheizung für die Lauterbacher Nikolauskirche zu beschaffen. Das geschah damals mit vielen Spenden der Gemeindemitglieder.
Dieses Modell sollte auch in Mihla greifen. Aber das war dann nicht mehr so leicht. Der damalige NS-Staat verbot Sammlungen, vor allem, weil die Stimmung wegen der vielen Sammelbüchsen von HJ und Nazipartei den Unwillen der Menschen hervorgerufen hatten. Sicher wäre eine Sammlung für eine Mihlaer Kirchenheizung auf fruchtbaren Boden gefallen, das ging nun aber nicht.
Karl Hoffmann ließ sich nicht entmutigen. Schließlich erbrachte eine Umlage an alle Mitglieder der Kirchgemeinde, eine Reichsmark wurde gezahlt, und die Unterstützung durch die Landeskirche den Einbau einer Fußbodenheizung.
1937 war es dann soweit. Dabei wurden Teile der Harstallsgruft verändert, um einen Standort für den Heizofen zu finden. Man stieß auch auf die Grundmauern der alten Kirche, die 1711 abgerissen und durch den heutigen Neubau ersetzt wurde. Die alte Kirche war wesentlich kleiner.
Bis vor einigen Monaten war die Heizung im Dienst. Allerdings mit immer weniger Wirkung und einem riesigen Aufwand. Sie wurde mit Holz beheizt.
Durch die finanzielle Unterstützung der Landeskirche konnte nun eine völlig neue Heizanlage angeschafft werde.
Allerdings war der Einbau ein sehr schwieriges Unterfangen und nur durch die Hilfe vieler Mitwirkender möglich, denen hier ausdrücklich gedankt werden soll:
Roland Wagner, Eckard Rathgeber, Sven Vieweg, Toni Nickol, Marco Wagner, Michael Krause, Uwe Nowatzky, M. Vinz, Hans Duscha, Eckard Scheler, M. Merten und natürlich Pfarrer Hoffmann arbeiteten intensiv und mehrfach beim Schutt aus dem Kellergewölbe herausrausbringen, den alten Ofen abzubauen und zu entsorgen, Container liefern, mauern, Elektrik einbauen ...
Besonders spannend war es, die neue Heizung punktgenau und nur mit einigen Zentimetern Luft in den Heizungskeller zu transportieren. Großer Dank an den tollen Manitufahrer! Nun ist es geschafft und der nächste Winter wird die Früchte der Arbeit zeigen.
Ortschronist Mihla
Rainer Lämmerhirt