Die Luftaufnahme verdeutlicht nochmals die Dramatik der bei Starkregen oder Gewittern im oberen Ortsbereich ankommenden Wassermengen. Die Zahlen unter den Pfeilen geben die mittleren Abflussmengen in Litern/Sekunde an.
Dieser Graben wurde vor gut 30 Jahren angelegt und ist heute in einem sehr schlechten Zustand. Er soll erneuert werden und Abfluss zum neuen Kanal im Ihlefelder Weg und zum Rückhaltebecken an der Lauterbacher Mühle erhalten. Er ist allerdings auf Privateigentum liegend, daher verhandelt die Stadt mit den Eigentümern über eine Bauerlaubnis Foto Winter 2007.
Diese Frage stellten mehrere Anwohner des Mihlaer Ihlefelder Weges nach den Unwetterereignissen Anfang Mai dieses Jahres. Sie nutzten dazu die Sprechstunde des Ortsteilbürgermeisters Toni Nickol und verfassten eine schriftliche Anfrage an die Stadt.
Daher soll heute eine kurze Zusammenfassung zu den bisher eingeleiteten Schritten gegeben werden.
Zunächst zur Situationsbeschreibung. Die Hanglage vom Harsberg in die Ortslage führte in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Unwetterereignissen, bei denen die Ortsstraßen überflutet wurden. Besonders hart betroffen war neben dem Ihlefelder Weg dann immer die Friedhofsgasse und die Mühlgasse. Das hing auch mit dem dortigen viel zu kleinen und veralteten Kanalsystem zusammen.
Seit 2008 wurde der Kanal in der Friedhofsgasse erneuert und erweitert. Um weitere Überforderungen auch des neuen Kanals zu verhindern, ließ die Gemeinde Mihla damals ein Fachbüro ein Hochwasserschutzkonzept erarbeiten, welches 2007 und 08 umgesetzt wurde.
Planer Harald Kellner aus Mühlhausen erläuterte vor dem damaligen Gemeinderat die von seinem Büro ausgearbeitete Möglichkeit, das Oberflächenwasser aus den Bereichen Harsberg, Ihlefelder Weg, Artweg und Lohfeldstraße kostengünstig abzufangen und abzuleiten.
Insgesamt sei eine Einzugsfläche von etwa 25 Hektar anzunehmen, die es gelte, für die Planung zu berücksichtigen.
Durch ein System von Gräben in offener und verdeckter Bauweise, Durchlässen und Einläufen und durch die Anlage einer Eindeichung (hinter der Feuerwehr) sollte das auch durch die Hanglage immer wieder verstärkt und zerstörend auftretende Wasser nun gebändigt werden.
Diese Wassermengen fließen in das bis zu 500 Kubikmeter auffangbereite Staubecken.
Von dem Becken aus verläuft eine Verrohrung, die das Wasser in den Artelbach einleitet.
Diese Anlage wurde durch die Gemeinde errichtet und funktioniert bis heute.
Der Graben hinter dem Maßholderweg, der ein Teil des Wassers abfängt, ist in einem schlechten Zustand und zudem auf Privatgrundstücken angelegt. Hier führt die Stadt nun Gespräche mit den Eigentümern, um über eine Bauerlaubnisvereinbarung die wesentliche Verbesserung des Grabens ausführen zu können.
Gleichzeitig beginnen am 18. August die Arbeiten einer durch die Stadt beauftragten Fachfirma am Ihlefelder Weg. Hier muss eine alte Sünde geheilt werden, nämlich die Umverleitung eines alten und zu kleinen Kanals, der den vom Hochbehälter her kommenden Graben in das Kanalsystem ableitet, aber weitgehend marode ist. Der Kanal wird neu verlegt und in das neue Abwassersystem im Ihlefelder Weg eingebunden. Damit entfallen die Hochwasserprobleme in den Kellerlagen der Nachbarhäuser. Gleichzeitig kann der Graben hinter dem Maßholder Weg (nach Zustimmung der Besitzer) in diesen neuen Kanal eingebunden werden.
Das gesamte Grabensystem der Außengebietsentwässerung wird durch die Baufirma und den Bauhof der Stadt auf einen solchen Zustand gebracht, dass das Oberflächenwasser bei Starkregen abfließen kann. Zugestimmt hat auch ein Eigentümer einer Fläche in Richtung Lauterbach, um den beschriebenen Graben hinter dem Maßholder Weg ab dessen Scheitel in Richtung Lauterbacher Mühle abfließen zu lassen. Dort wird über dieses Grundstück ein sachter Graben geführt, der hinter dem neuen Rückhaltebecken bei der Lauterbacher Mühle einmündet.
Gleichzeitig sind Gespräche mit dem Landwirtschaftlichen Unternehmen geführt worden. Diese fanden unter Beteiligung der Gemeinde Lauterbach statt, die vor ähnlichen Problemen steht.
Die Gespräche verliefen in einer kompromissbereiten Atmosphäre. Dabei wurde deutlich, unter welchen Zwängen die Landwirtschaft ihre Feldplanung und die jeweilige Bebauung der Felder umsetzen muss.
Zustimmung gab es zu den Vorschlägen, am Rand der jeweiligen Ortsbebauung Grünstreifen anzulegen und auch die großen Schläge der Felder im Verlauf der früheren Wege zu unterbrechen und Grünstreifen anzulegen.
Das Bündel dieser Maßnahmen kann nach Maßgabe der Beteiligten zu einer wesentlichen Entspannung führen. Allen Beteiligten ist aber auch klar, dass bei den gegenwärtigen Wetterentwicklungen ein gänzlicher Hochwasserschutz nicht möglich sein wird.
Amt Creuzburg/Ortsgemeinde Mihla